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Danke für deinen Einkauf! Ich wünsche dir viel Spaß und freue mich auf einen weiteren Besuch! Ich warte hier auf dich, lächelte er verführerisch, weswegen ich rot anlief und mich schnell verabschiedete. Ich wusste zwar, dass das nur seine Masche war, aber das hatte sich doch gelohnt. Meine alte Schlafmaske war sowieso schon ganz dreckig und zerknittert.

Wenige Minuten später kam ich zuhause an. Es war gerade mal 16 Uhr. Ich räumte die Einkäufe ein und kochte mir etwas Saftiges und naschte anschließend von meinen neu gekauften Süßigkeiten, während ich eine Serie guckte und später noch ein romantisches Buch las. Als die Sonne bereits komplett verschwunden war und die Nacht näher kam, desto mehr kränkte es mich. Heute war der 24. Dezember, Weihnachten. Und ich war noch immer allein. Insgeheim hoffte ich, dass mein Wunsch in Erfüllung ging, aber wenn ich realistisch bin, dann wusste ich genau, dass dieses verdammte Buch mir nur unnötige Hoffnung bereitet hatte. Vergiss es, Alina. Nur selbst ist die Frau, sprach ich mit mir selbst und legte mich pünktlich mit meinen Kopfhörern um 22 Uhr ins Bett.

Ich war unnormal müde, weshalb ich kaum etwas von meiner Musik mitbekam. Mein Schlaf war traumlos, ich hörte nur ein merkwürdiges Summen. War das eine männliche Stimme?

Ohne Erfolg weiterzuschlafen, öffnete ich meine Augen, doch ich sah nichts. Träumte ich noch immer oder war die Nacht so schwarz wie noch nie? Wie ein kleines Kind kickte ich die Decke von meinen Füßen und tapste durch die Wohnung, um nach dem Lichtschalter zu tasten. Es ertönte ein Klickgeräusch, doch ich sah noch immer keinen Funken, weswegen ich mir ins Gesicht fasste. Hoppla! Ich hatte noch meine Schlafmaske aufaber ich hatte mir heute doch keine aufgetragen? Seltsam

Ich versuchte den Stoff von mir loszubekommen, aber es ging nicht. Ich zog, zerrte und kratzte daran, aber sie wollte einfach nicht runter. Als würde es wie Kleber an mein Gesicht geklebt worden sein. Verdammt, wieso geht das nicht ab?!, fluchte ich und ging umher, um nach meinem Handy zu suchen. Ich lief mit ausgestreckten Armen umher, damit ich ja nicht gegen eine harte Wand oder gegen einen spitze Tischkante rannte.

Es war so leise, dass ich hätte schwören können, jemanden kichern zu hören. Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus und jedes einzelne meiner Nackenhaare stellte sich auf. I-ist da wer? Ich werde die Polizei rufen, wenn Sie sich nicht sofort melden!

Ich fühlte regelrecht eine weitere Person direkt neben mir stehen, deshalb fuchtelte ich mit den Armen herum und drehte mich mehrere Male im Kreis. Unglücklicherweise wurde mir schwindelig und ich verlor die Balance. Mitten im Fall wurde ich von zwei harten Armen an der Taille festgehalten und war nur noch eine Nasenlänge vom kalten, bestimmt schmerzhaften, Boden entfernt. Eindeutig eine männliche Person hielt mich hier gerade in den Armen und ich war mir dessen so sehr bewusst, dass ich hart schluckte.

Ich traute mich nicht, meinen Körper einen Zentimeter zu bewegen. Ich hatte Angst. Allein und schutzlos in den Armen eines starken Mannes.

Der Fremde kicherte und sein Atem streifte meinen Hals. Dann stellte er mich wieder auf meine Füße und entfernte sich. W-wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir?! Ich habe kein Geld, wenn Sie es darauf absehen, versuchte ich klarzustellen und ihn gleichzeitig auszufragen.

Der WeihnachtswunschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt