Kapitel 4 (Rose)

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Das Krankenhaus hatte sich noch nicht gemeldet! Was ist, wenn Lucia etwas passiert ist? Das hatte ich komplett vergessen.

Dann muss ich mich eben einmal beim Krankenhaus melden und nachfragen. Ich muss wissen, ob es Lucia gut geht. Ich griff in meine Hosentasche, um mein Handy heraus zu holen.

Mist.

Wo ist mein Handy? Ich hatte es gerade doch noch? Vielleicht habe ich es in der Bäckerei vergessen. Ich drehte meinen Oberkörper, um auf die Uhr des Kirchturmes zu schauen. Es war schon 20:50. Ich hatte garnicht gemerkt, dass die Zeit so schnell vergangen war. Anscheinend war ich so vertieft in meinen Gedanken, dass ich nichts mehr mitbekommen habe.

Wenn ich mich beeile, bin ich um 10 nach an der Bäckerei und könnte meinen Papa noch erreichen.

Ich stand auf und zog meine Sandalen wieder an. Wenn ich darauf achte fällt mir auch auf, dass es jetzt sogut wie ganz dunkel war. Die Straßen der Stadt wurden aber an vielen Stellen von Licht erhellt. Wenn man von hier unten den Berg hinauf sieht, sieht es aus, als ob die ganze Stadt klitzern würde.

Ich lief an ein paar Restaurants vorbei, welche relativ gut besucht waren. Die Menschen hier wirkten aber ganz anders, als die aus meinem Viertel. Ich finde man merkt schon anhand des Aussehens und Sprechweise, ob man Geld hat oder nicht.

Eigentlich ist es doch ein wenig traurig, dass man die Menschen in wohlhabende und nicht wohlhabende unterscheiden kann. Würden die Reichen nur etwas abgeben, könnte jeder Mensch gut leben und auch überleben.

Ich bog gerade in eine andere Straße ein. Von hier aus war es nicht mehr lange, vielleicht zwei Minuten. Ich hatte ein wenig Angst um Lucia. Wenn ihr etwas zugestoßen ist, täte mir das unglaublich leid, da ich sie ja fangen wollte und sie ohne mich wahrscheinlich normal Luft bekommen hätte.

Ich schluchzte kurz auf. Bitte, ihr darf nicht passieren! Die Straßen hier in meinem Viertel waren nicht so stark beleuchtet und wirkten sehr dunkel und verlassen. Ich bog gerade in die Straße ein, in welcher die Bäckerei war und erstarrte.

Papa stand vor unserem Laden und vor ihm vier Männer, die schwarz bekleidet waren. Ich ging ein paar Schritte weiter, um mich in einer kleinen Nebengasse zu verstecken. Jetzt war ich nur noch ca. 5 Meter von den Männern und meinem Papa entfernt.

Ich drückte mich gegen die kalte Steinmauer. Was sind das für Männer? Sind das normale Kunden oder wollen sie etwas Schlechtes?

Ich schlich zu der Ecke des Hauses und probierte vorsichtig etwas zu erkennen.,,Matteo, mein guter Freund, du kennst die Regeln. Wir haben dir Geld geliehen, du gibst es uns zurück. So schwierig ist das doch garnicht." sprach der eine Mann zu meinem Vater. Wieso hatte Papa sich Geld geliehen? Ging es uns schon so schulechg und ich habe es nicht mitbekommen? Er hätte mit mir reden können! Dann hätte ich noch irgendwo anders arbeiten können.

Mein Papa wirkte eingeschüchtert.
,,Hör mir bitte zu, Alessandro. Ich brauch nur noch eine Woche. " das Gesicht des Gegenübers versteinerte sich augenblicklich.,, Eine Woche?" schrie Er,,Matteo du weißt ich mag dich, aber es war abgesprochen, dass du mir das Geld HEUTE zurück gibst."

Papa senkte sein Blick auf die Straße ,,Ich wei- weiß, aber ic- ich konnte es noch nicht zusammen finden. Ich habe die Hälfte, die kann ich dir jetzt schon geben." nachdem Papa dies gesagt hatte, wollte er sich zu der Bäckerei drehen, um reinzugehen, aber zwei andere Männer griffen ihn bei den Armen und hielten ihn so vor diesem Alessandro fest.

,,Keine weitere Woche!" knurrte er ,,wie willst du in einer Woche 2.500 Euro bekommen?" während er dies sagte kam er mit seinem Gesicht immer näher an Papas. Er faste ihn bei den Schultern und drückte ihn nach unten, sodass Papa mit seinen Knien auf den Asphalt knallte.

Ich hielt die Luft an, um nicht loszuschreien, wenn ich jetzt eingreifen würde, würde alles wahrscheinlich nicht mehr so gut ausgehen. Wann hatte Papa sich eigentlich 5 tausend Euro geliehen? Hätte er mit mir geredet, hätte es wahrscheinlich nicht so kommen müssen.

Ich konzentrierte mich wieder auf das Geschehen.,,Matteo, du hättest früher nachdenken müssen. Du weißt genau, dass man sich nicht mit uns angelegt." er beugte sich etwas runter,,wir arbeiten für Don Samuel, schon vergessen?" zischte Alessandro.

Wie er das sagte, das kam mir bekannt vor. Er muss der gleiche Typ sein, wie der, der den Mann in der Gasse umgebracht hatte.

Wer war dieser Don Samuel? Und was haben die Männer vor mir mit ihm zutun?

,,Alessandro, bitte tu mir nichts, du weißt ich muss auf meine Tochter aufpassen.",,Ahh deine Tochter. Ich bin ihr letztens begegnet, die ist ziemlich hübsch. Um die kümmere ich mich, sobald ich mit dir fertig bin." Papa riss seine Augen auf und mir fehlte die Luft. Wenn er mit Papa fertig ist??

,,Von diesem geschocktem Gesicht erzähl ich ihr." Er grinste ekelhaft.
,,Tu ihr nichts. " antwortete Papa mit all seiner Kraft.

Auf einmal hörte ich nur ein lauten Knall.

Papa

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838 Wörter

RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt