Kapitel 7 (Rose)

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,,Wach auf"

Eine Art von Wach war ich, bewegen konnte ich mich jedoch schlecht. Angestrengt guckte ich hoch, konnte aber nicht viel erkennen, weil meine Sicht wie von einem Schleier verdeckt wurde.

,,Rose, wach auf!"
Scheiße, wo bin ich? Und woher kennt die Person vor mir meinen Namen?

,,Sie wacht nicht richtig auf, holt mir Ammoniak!" brüllte die Person vor mir. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte sie nicht zuordnen, vielleicht hatte ich sie dafür noch nicht oft genug gehört.

Ich nahm wahr, wie eine Tür ins Schloss fiel. Kurz darauf stieg mir ein stechend riechender Geruch in die Nase, welcher mir wie ein Schlag durch den Körper fuhr. Ich schlug meine Augen auf und war auf einmal hellwach.

Ich konnte wieder normal sehen und mich auch bewegen, weshalb ich mich umschaute. Ich war in einem kleinen Raum,eher einer Zelle. Die eine Wand bestand auch aus Gittern, durch welche man auf einen Gang sehen konnte. Die Wände sind verdreckt und sehen heruntergekommen aus,ich war wahrscheinlich in einem Keller. Das merkte man auch an der Temperatur. Es war kalt, muffig und dunkel. Nur eine kleine Lampe an der Decke erhellte mein Umfeld in einem grellen weißen Licht.

Erst jetzt bemerkte ich den Mann vor mir. Es war der selbe, gegen welchen ich gestern Abend gestoßen war. Wo hat er mich hingebracht?

,,Lass sie mich frei!" schrie ich ihn an. Er schaute mich nur abwertend an und verzog nicht eine Wimper, was mich nur noch wütender machte.

Ich wollte mich erheben, merkte aber schnell, dass ich an einen Stuhl gefesselt war. Ich rüttelte an meinen Armen, die auf den Lehnen fest gemacht worden waren, aber sie lösten sich nicht.

,,Du musst es nicht einmal probieren. Du bleibst solange hier, wie es der Boss sagt." sagte er schlicht, während er aus der Zelle rausging und sich vor das Gitter stellte. ,,Ihr scheiß Arschlöcher! Lasst mich sofort frei, ihr könnt mich hier nicht festhalten! Lasst mich freiiii!" schrie ich mit voller Kraft, aber es sah nicht so aus, als ob es ihn irgendwie interessierte.

Ich rüttelte noch einmal an meinen Armen, um sie von den Fesseln loszureißen, hatte jedoch eher das Gefühl, als ob sie dadurch noch enger wurden.

Denk nach, Rose! Gestern Abend wurde ich also entführt... Ob jemand nach mir suchen würde? Bestimmt nicht, ich hatte niemanden mehr, also vermisst mich auch niemand. Ich war allein, ganz alleine... Ein leiser Schluchtzer verließ meinen Mund, aber diesen probierte ich auch wieder schnell zu untertrücken.

Jetzt habe ich wirklich keine Zeit traurig zu sein, irgendwie muss ich hier raus unzwar so schnell es geht!

°°°

Ich saß noch eine ganze Weile auf diesem Stuhl, mein Zeit gefühl hatte ich komplett verloren. Mir wurde immer kälter und es kam auch einige Male vor, dass mein Kopf zuseite kippte, da ich ein eingeschlafen bin. Ich nahm mir aber relativ schnell vor, hier nicht einzuschlafen, damit mir nichts getan werden konnte.

Langsam wurde es immer schwieriger meine Augen offen zu halten, zudem hatte ich unfassbare Kopfschmerzen und auch meine Handgelenke taten weh, da sich das Seil förmlich in meine Haut reinbrannte.

Ich hatte wirklich keine Ahnung wie lange ich das noch aushalten sollte.

,,Ey, es gibt Essen!" sagte auf einmal die Stimme, welche mich damit aus meinen Gedanken riss. Ich schaute ihn einen Moment an, bis ich schwach ein paar Worte von mir gab. ,,Sehr Leib von dir, wirklich! Wie soll cih aber bitte das Essen essen, wenn ich auf einem Stuhl gefesselt bin!" zum Ende hin würde ich immer lauter, da mich diese Tatsache doch noch sehr zum aufkochen brachte.

Der Mann stöhnte genervt auf und kam dann mit dem Teller in die Zelle rein, vor mir kam er zum Stehen und betrachtete mich. ,,Ich mach jetzt deine eine Hand ab, mach nicht den Fehler und denk, du wärst in irgendeiner Weise stärker als ich." faucht er mich an. Ich nicke nur und warte darauf, dass zumindest eine meiner Hände diesen Schmerz ertragen müssen.

Nachdem er meine Hand losgebunden hat, reicht er mir den Teller und ich nehme das Brötchen runter. Es ist nicht belegt und anscheinend nicht mehr sehr frisch, dennoch bin ich froh, dass ich überhaupt mal wieder etwas essen kann.

Er steht an der Wand und beobachtet jede meiner Bewegungen, wahrscheinlich mit der Befürchtung, dass ich doch etwas dummes mache, wie immer.

,,Wie heißt du?" fragte ich nach, in der Hoffnung vielleicht irgendeine persönliche Verbindung aufzubauen.

Er starrte mich nur an und antwortete nicht. ,,Ok, keine persönlichen Daten, ich merke schonm. Probieren wir es anders... Wo bin ich?" Wieder keine Antwort, langsam fing mich seine Stille an zu nerven! ,,Letzte Frage, wie lange bin ich schon hier?" Immer noch keine Antwort. Ok, ich glaube das mit den Fragen kann ich mir sparen.

Ich aß mein Brötchen zuende auf, wobei er mich noch immer anschaute. ,,Du bist seit 36 Stunden hier. Und jetzt hör auf Fragen zu stellen!" gab er gleichzeitig monoton aber auch mit einem genervten Unterton wieder.

1 1/5 Tage, das ist wirklich lange! Und hat sich noch immer nciht wirklich viel getan. Ist das hier mein Ende? Würde wahrscheinlich eh niemanden wirklich stören.

Mich eingeschlossen, ich habe niemanden und nichts. Ich wüsste nicht einmal, ob ich irgendwie die Rechnungen der kleinen Wohnung und der Bäckerei bezahlen könnte, das würde ich wahrscheinlich auch noch verlieren. Wenn ich hier überhaupt rauskomme...

Der man hat sich in der Zeit schon wieder vor meine Zelle gestellt, weshalb ich nur seinen Rücken betrachten kann. Er hat atmet regelmäßig und bleibt ganz still stehen. Irgendwie beruhigt mich dieser Anblick und ich merke wie ich davon immer müder werde.

Nein, Rose, du musst probieren wach zu bleiben, du musst dich selber beschützen! Probiert mir eine innere Stimme zuzurufen.

Aber da ist nichts mehr zu beschützen. Ich bin ein Nichts, mit niemandem der mich lieben oder auch nur vermissen könnte. Ich würde einfach so gerne bei meiner Familie sein! Bei meiner Mama, meiner kleinen Schwester und bei meinem Papa. Ich vermisse sie alle so sehr!

Könnte ich nur bei euch sein.

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1038 Wörter

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch einiger maßen, ich bin nicht soo zufrieden, aber ich wollte ienfcah mal weiter kommen.
Gebt mir gerne konstruktive Kritik und voten nicht vergessen :)
xoxo

RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt