Feuer

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 Jacky, Franco, Oli und Micha bekamen einen Einsatz mit dem Stichwort „Brand in einem Einfamilienhaus."

Sicht Jacky                                             Ich war gerade dabei, mir ein Kaffee zu machen, als der Melder ging. Das war schon der dritte Einsatz, innerhalb von zwei Stunden. Genervt ging ich nach unten in die Fahrzeughallen und stieg in den RTW, wo Franco schon auf mich wartete. Lustlos ließ ich mich in den Sitz fallen. Franco bemerkte, das ich genervt war, und fragte mich deshalb: "Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?" Ich schaute ihn mit einem Blick an, mit dem man töten könnte. Sofort war er still und fuhr los. Nach einiger Zeit fragte ich ihn: "Was haben wir eigentlich für einen Einsatz?" Darauf antwortete er: "Brand in einem Einfamilienhaus." Als wir ankamen, sah ich schon den dicken Rauch, der aus dem Haus kam. Aber wo bleibt denn die Feuerwehr? Also sagte ich zu Franco: "Kannst du mal bitte bei der Leitstelle nachfragen, wo die Feuerwehr bleibt?" "Mach ich sofort.", antwortete er und funkte schon los.

Sicht Franco                                       Jacky kam zu mir und fragte mich: "Kannst du mal bitte bei der Leitstelle nachfragen, wo die Feuerwehr bleibt?" "Mach ich sofort", sagte ich und nahm des Funkgerät und funkte los. (L=Leitstelle/F=Franco)

F: "Leitstelle für den 1RTW1, kommen."                                                L: "Leitstelle hört."                                 F: "Ich wollte fragen, wo die Feuerwehr bleibt?"                                L: "Wir haben gerade reinbekommen, dass eure Feuerwehr einen Eigenunfall hat. Wir schicken euch Eine von außerhalb, weil alle Anderen bei einem MANV in Köln sind. Das dauert ungefähr 15 Minuten, bis die andere Feuerwehr da ist."                                                              F: "Habe verstanden, ende." Das kann ja was werden. Ich ging zu Jacky zurück und berichtete ihr was ich erfahren hatte. Sie guckte mich leicht geschockt an, denn wir beide wussten, wenn der Betroffene noch da drin lag, sah es nicht gut für ihn aus.

Sicht Jacky                                       Franco kam zu mir und erzählte mir, was er von der Leitstelle erfahren hatte. Ich schaute ihn leicht geschockt an, denn ich wusste was passiert, wenn der da irgendwo lag. Auf einmal kam eine weinende Frau auf uns zu und schrie die ganze Zeit, dass da ihre Tochter drin ist. Franco versuchte sie zu beruhigen und fragte sie wie alt ihre Tochter sei und die üblichen Dinge. Diesen kleinen Augenblick, den Franco mich nicht beachtete, nutzte ich aus und lief zum Haus. Da entdeckte ich ein offenes Fenster aus dem Rauch kam. Ich überlegte kurz und kletterte dann durch das Fenster in das Haus. Ich musste sofort anfangen zu husten und bekam kaum noch Luft. Außerdem sah man fast nichts, denn alles war voll mit schwarzem Rauch. Um nicht komplett die Orientierung zu verlieren, tastete ich mich an der Wand lang. Von draußen hörte ich schon Francos Rufe, ignorierte sie aber einfach. Als ich am anderen Ende des Raumes war, sah ich eine Tür. Ich ging hindurch und fand das Mädchen. Sie war vielleicht erst 12 Jahre alt, hatte starke Verbrennungen an den Armen und im Gesicht. Zu meinem Pech war sie auch noch bewusstlos. Ich nahm meine ganze Kraft und hievte sie auf meinen Rücken und ging wieder in Richtung Fenster. Auf einmal wurde mir ganz schwindlig. Zum Glück stand ich in der Tür und konnte mich dort festhalten. Ich merkte, wie meine Augen langsam schwer wurde und mich meine Kraft verließ. Aber was nützt es mir und dem Mädchen, wenn ich jetzt umkippe. Also kämpfte ich mich mit letzter Kraft nach vorne. Nur eins hielt mich davon ab, nicht bewusstlos zu werden. Der Wille, das Mädchen zu retten, denn das war mein Job. Langsam sah ich ein Licht in dem verrauchtem Raum. Das musste das Fenster sein. Ich hörte auch schon die besorgten Rufe meiner Kollegen. Als ich am Fenster war, nahm ich nochmal meine allerletzten Kraft und hob das Mädchen, sie war immer noch bewusstlos, durch das Fenster. Dort wurde es von Micha entgegen genommen und auf eine Trage gelegt. Als ich aus dem Fenster klettern wollte, konnte ich meine Augen nicht mehr aufhalten und wurde bewusstlos, sodass ich Franco in die Arme fiel.

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