Jungkooks Babe

Kapitel 5

Mehrmals blinzele ich schnell hintereinander. Habe ich das gerade richtig verstanden? Sie wollen sich Alice vorknöpfen? Für mich? Wie eingefroren starre ich meine sieben Daddys an, die allesamt entschlossen sind, ein ernstes Wörtchen mit Alice zu reden.

«Ich fahre», meint Jungkook und schnappt sich einen Schlüssel. Jin greift ebenfalls nach einem Autoschlüssel.

In diesem Moment wird mir bewusst, dass sie das ernsthaft durchziehen wollen. Ein kaum hörbares Schluchzen entweicht meiner Kehle. Die Tränen überwältigen mich, ich kann sie nicht länger zurückhalten. Jedoch sind es keine Tränen des Leidens, sondern des Glücks.

Als Jungkook mich weinen sieht, wirft er augenblicklich seine Schlüssel zu Taehyung und rennt zu mir. «Wieso weinst du, Babe?», fragt er mich, während er sich vor mich hin kniet. Sorge schwingt in seiner Stimme mit. «Willst du nicht, dass wir sie besuchen?»

Hektisch wische ich mir meine Tränen fort und frage mich währenddessen, wie oft ich an dem heutigen Tag schon geweint habe. Viel zu oft, das ist sicher.
Leicht schüttle ich meinen Kopf. «I-ich dachte nicht...» Ich stocke. Tief atme ich ein und räuspere mich anschließend. «Ich habe nicht gedacht, dass ihr das für mich tun würdet.»

Alle sieben starren mich an, als hätte ich gerade verkündet, ich wäre der Weihnachtsmann und habe mich mit der Zahnfee verlobt.

Ganz entsetzt sieht mich Jungkook an. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat meine Aussage ihn noch mehr bestürzt, als die anderen. «Wir würden alles für dich tun!» Die anderen nicken heftig. Mein Herz wird ganz warm von all der Zuneigung und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

Jimin sieht mir direkt in die Augen. «Du bist uns wichtig.»
«Sehr sogar», stimmt Namjoon nickend zu.
Verletzt schaut mich Jin an. «Ich dachte, du wüsstest, wie viel du uns bedeutest.»
«Wir sorgen uns um dich», meint nun auch Yoongi.
Hoseok sieht mich voller Zuneigung an. «Du gehörst zur Familie.»

Bei dieser Aussage kommen mir wieder Tränen in die Augen. Ich hätte niemals gewagt, auch nur zu träumen, dass sie mich in ihrer Bangtan Familie aufnehmen. Das ist etwas, das ich für unmöglich hielt. Die sieben leben schon seit Jahren zusammen, sind ein eingespieltes Team. Ich dachte nicht, dass in ihrer kleinen Familie noch Platz für so jemanden wie mich wäre.

Taehyung nickt zustimmend. «Wie könntest du auch nicht? Du lebst seit Monaten bei uns, kümmerst dich um uns und gibst immer dein Bestes.» Er grinst. «Außerdem bist du genial im Bett.»

«Taehyung!», schreien Namjoon und Jungkook gleichzeitig. Jungkooks Wangen nehmen einen roten Farbstich an. Doch ich kann nur lachen.
Taehyung zuckt nur mit den Schultern und meint: «Ich sag nur die Wahrheit. Oder seid ihr anderer Meinung?» Herausfordernd sieht er seine Freunde an.
Als niemand etwas erwidert, grinst er schief.

Ich lächle über beide Ohren. «Danke euch. Es bedeutet mir viel, das zu hören.» Überglücklich schaue ich einen nach den anderen an. Zuletzt landet mein Blick auf Jungkook, verweilt bei ihm etwas länger als bei den anderen. «Ich habe euch auch lieb.»

«Ich möchte diese Stimmung ja nur ungerne zerstören», sagt Yoongi. «Aber was machen wir jetzt mit Alice?» Alle Blicken landen auf mir, gucken mich erwartungsvoll an.