Find True Love

Im Schloss

Im Wohnbereich des Königs und der Königin, ging Ersterer schon seit zwei Stunden auf und ab und beschwerte sich bei seiner Frau, die gerade ein Buch las und nur mit einem Ohr zuhörte, über seinen Sohn. Dieser spielte in genau diesem Moment draußen im Schlossgarten mit seinem besten Freund Chopper. Der war ein Hund, ein Golden Retriever. Ezra kannte ihn schon seit Chopper geboren wurde und dadurch sind sie unzertrennlich. Chopper kann niemanden wirklich leiden bis auf den Prinzen und seine Mutter, Hera, aber meistens nur, weil Hera ziemlich furchteinflößend ist und ihm Angst macht. Doch durch ihn gerät Ezra auch in allerlei Schwierigkeiten, da er nicht nur sein bester, sondern auch sein einziger Freund war.

„Er hat keinerlei Disziplin und dabei haben wir uns solche Mühe gegeben. Ezra treibt mich noch in den Wahnsinn."

„In dem bist du bereits, Süßer. Und daran ist nicht ganz allein dein Sohn schuld. Du machst dich fertig. Er ist doch gerade erst siebzehn, das wird sich schon geben."

„Kann sein, aber in fünf Tagen ist sein Geburtstag und dann wird er achtzehn sein und mit achtzehn muss er verheiratet sein."

Nun legte Hera ihr Buch nieder und sah ihren Mann an.

„Du setzt ihn zu sehr unter Druck. Er sucht nach der Richtigen."

„Aber dafür haben wir keine Zeit."

Kanan war jetzt schon etwas ruhiger und setzte sich neben seine Gemahlin.

„Das Gesetz besagt, dass der Kronprinz mit 18 Jahren verheiratet sein muss. Und außerdem möchte ich, dass er in guten Händen ist und jemanden den er hat, um ihm beim Regieren zu helfen, wenn wir nicht mehr da sind."

„Dann rede mit ihm."

„Hab ich schon versucht. Er weicht jedem dieser Gespräche aus."

„Sagst du nicht immer 'Tu es oder tu es nicht, es gibt kein Versuchen' ?", schmunzelte die Königin.

„Haha, sehr lustig. Die Weisheiten meines alten Lehrers gegen mich verwenden. Du bist genau wie dein Sohn."

Anders als andere Prinzen, wurde Ezra nicht von irgendeinem Lehrer unterrichte, sondern von seinem Vater. Der traute seinem Sohn nach fünf verschiedenen Lehrern nämlich nicht an, auch wirklich im Klassenzimmer zu bleiben und den Lektionen zuzuhören.

Kanan seufzte: „Aber du hast recht. Ich sollte nochmal mit ihm reden."

„Das hab ich immer, Süßer", erwiderte Hera und küsste ihren Mann auf die Wange. „Allerdings tu mir einen Gefallen und rede vernünftig mit ihm. Versuch nicht ihm etwas vorzuschreiben und ihm einen Befehl zu erteilen. Okay?"

„Natürlich, Schatz", versprach Kanan.

Er machte sich auf den Weg in den Garten, wo er Ezra und Chopper schon herumtollen hörte.

Dort war er sein Sohn, sein Ein und Alles zusammen mit seiner Frau. Deswegen konnte er nie lange wütend auf ihn sein egal was er auch anstellte. Doch diese eine Sache ließ Kanan nicht los. Egal wie sehr sein Sohn darum bat.

„Ezra. Wir müssen reden."

Der junge Prinz sah auf und sein Gesicht fiel sofort. Er verdrehte die Augen, während er murmelte: „Nicht schon wieder."

„Mein Sohn es wird Zeit." Kanan, der Ezras Murren hörte, aber ignorierte, ließ sich nicht von seiner Aufgabe als König und Vater abbringen.

„Dad, ich glaube ich muss noch etwas für Mum erledigen, also entschuldige mich bitte", versuchte Ezra sich raus zu reden, doch erfolglos.

„Nein. Du bleibst genau dort wo du bist. Du hast dich bis jetzt jedes Mal rausreden können, doch jetzt besprechen wir diese Angelegenheit."

„Dad, du kannst mich nicht zwingen."

„Doch ich kann und ich werde, wenn es nötig ist. Aber ich gebe dir noch eine letzte Chance. Wenn du in den nächsten drei Tagen ein geeignetes Mädchen findest, dass du heiraten möchtest, werde ich keine arrangierte Ehe planen. Allerdings, wenn es dir nicht gelingt werden deine Mutter und ich darüber entscheiden. Verstanden?"

„Was?! Drei Tage?! Wie soll ich denn in drei Tagen jemanden finden den ich liebe und der mich liebt?"

„Das ist dir selbst überlassen, aber ich hab genug davon, dass du dich immer vor deinen Pflichten drückst. Da kannst du dich jetzt nicht mehr davor drücken, junger Mann."

Ezra schmollte seinen Vater leicht an, bis er wieder argumentierte: „Ich möchte aber nicht dazu gezwungen sein zu heiraten. Diejenige die ich auswähle, wird für den Rest meines Lebens an meiner Seite sein und ich will nicht mein Leben mit jemanden verbringen den ich nicht leiden kann, sondern meine wahre Liebe finden. So wie du und Mum."

„Hera und ich hatten Glück, das hat nicht jeder."

„Das ist aber unfair!"

„Mag sein, aber so sind nun mal die Regeln."

Ezra überlegte, bevor er die Diskussion fortsetzte: „Du bist doch der König, dann ändere doch die Regeln."

Kanan seufzte und rieb sich über die Augen.

„So einfach ist das nicht. Dieses Gesetzt gibt es schon seit hunderten von Jahren. Es würde viel zu lange brauchen, um es zu ändern."

„Na schön. Aber dann frage ich dich wieder, wie soll ich meine Braut finden?"

„Deine Mutter und ich hatten die Idee eines Balls. Dort kannst du dich mit allen adligen Damen des Königreichs unterhalten und die Richtige auswählen. Der Ball würde so schnell wie möglich stattfinden, also schon morgen."

Der jungen Prinz war schockiert. Morgen?! Der Ball findet schon morgen statt? Aber wie es aussieht musste er sich damit zufriedengeben. Doch auch gefiel ihm diese Idee nicht jemanden 'auszuwählen' als wäre derjenige eine Art Ware. Doch anscheinend hatte er keine andere Wahl. Dies hielt ihn aber nicht davon ab seinen Kopf wieder durchzusetzen, um seinen Vater zu nerven.

Obwohl ihm diese Bitte wirklich wichtig war: „Meinetwegen, aber nicht nur die Adligen. Ich möchte, dass alle kommen. Jedes heiratsfähige Mädchen von Lothal soll zu dem Ball eingeladen werden."

Der König war für einen Moment geschockt, doch fing sich schnell wieder. Er seufzte: „Von mir aus. Alle sollen kommen. Bist du damit zufrieden?"

„Ja allerdings", lächelte Ezra schelmisch. Obwohl er zuerst dagegen war, war der Junge aufgeregt.

Was wäre, wenn er morgen wirklich seine wahre Liebe finden würde?