Kapitel 7

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Sicht von Edmund

„Alles in Ordnung bei dir?", erkundigte sich Kaspian. Ich saß auf dem Boden des Kerkers und starrte auf den Boden. „Ich mach mir Sorgen um sie. Was werden sie mit ihr machen?", antwortete ich ihm und spürte einen tiefen Stich in meiner Brust. Kaspian sah mich mitleidig an und setzte sich neben mich. „Wahrscheinlich werden sie sie auf dem Sklavenmarkt verkaufen...", murmelte er. Ich spürte einen weiteren Stich in meiner Brust. Was wenn ich sie nie wieder sehe? Und was passiert mit Lucy? „Keine Sorge wir werden sie retten", meinte Kaspian entschlossen und legte seine Hand auf meine Schulter. „Es ist zwecklos. Ihr kommt niemals hier raus.", sprach plötzlich eine schwache Stimme am anderen Ende des Kerkers. Ich versuchte zu sehen, wer dort hinten war, doch es war so dunkel, das ich niemanden entdecken konnte. Kaspian stand nun auf und ging einige Schritte in die Richtung aus der die Stimme kam. Langsam trat aus der dunklen Ecke eine Gestalt. Es war ein alter Mann mit langen grauen Bart und Haaren. „Lord Bern!", stellte Kaspian fest und sah zu mir. „Ist er einer der sieben?", fragte ich und Kaspian nickte. „Lord Bern...das war ich mal.", murmelt der alte Mann vor sich hin. „Euer Gesicht, es erinnert mich an einen König den ich einst geliebt hatte.", sprach er weiter und musterte Kaspian ausgiebig. „Dieser Mann war mein Vater", erklärte Kaspian. „Oh mein Herr, bitte vergebt mir!", staunte Lord Bern und wollte vor Kaspian niederknien, doch dieser half ihm mit einem „Nein, bitte" sofort wieder auf. Naja etwas Gutes hatte es hier schon mal, wenigstens haben wir einen der Lords gefunden.

Auf einmal wurden wir auf ein lautes Geschrei von draußen aufmerksam. Ich versuchte an das Kerker Fenster hinaufzuklettern, was mir auch gelang. Von dort aus konnte ich auf den Hafen blicken und sah, wie die Sklavenhändler einen Wagen voller Frauen wegbrachten. Hinter dem Wagen rannte ein Mann mit einem kleinen Kind und sie schrien unentwegt „Helaine!" Anscheinend wurde die Frau beziehungsweise Mutter der beiden entführt. „Wo bringen sie sie hin?", fragte Kaspian an Lord Bern gerichtet. Er war ebenfalls an das Fenster geklettert und sah hinaus. „Seht weiter hin", meinte der Lord nur und ich drehte mich wieder um und sah weiter zu. Die Sklavenhändler luden die Frauen auf ein Boot und verließen den Hafen. Sie waren noch nicht weit gefahren, als plötzlich ein grüner Nebel auf dem Wasser erschien. Er hüllte das Boot ein und wenige Sekunden später war es einfach weg. Ich blinzelte noch ein paar Mal, um sicher zu gehen, dass ich mir das nicht eingebildet hatte, doch Kaspian war genauso erschrocken. „Was ist passiert? Wo sind sie hin?", fragte Kaspian Lord Bern. „Das weiß niemand. Dieser Nebel wurde das erste Mal im Osten gesehen. Man berichtete uns von Fischern, die auf mysteriöse Weise auf See verschwanden. Wir Lord waren fest entschlossen die Ursache des grünen Nebels zu finden! Sie stachen in See, doch keiner kehrte je zurück.", erzählte Lord Bern uns traurig. „Ihr müsst wissen, wenn sie euch nicht auf dem Sklavenmarkt verkaufen, werfen sie euch dem Nebel zum Fraß vor!", meinte der Lord und setzte sich wieder auf den Boden. Geschockt sah ich Kaspian an. „Wir müssen Kate und Lucy finden bevor es zu spät ist!"

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