Kapitel 10

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Etwas gelangweilt lief ich auf dem Deck herum. Ich hatte nichts zu tun und jeder war irgendwie beschäftigt. Lucy war gerade dabei die Löcher in ihrem Hemd zu flicken, wärend Edmund den alten Rost von seinem neuem Schwert entfernte. Selbst Euchstachius war mit seinem Tagebuch beschäftigt. Ich seuftze und lief unter Deck. Vielleicht fand ich etwas zum aufräumen oder so.

Tatsächlich fand ich ein paar Mandarinen auf dem Boden, die umherrollten, da sich ein Netz gelöst hatte. Also kniete ich mich auf den Boden und sammelte die Mandarinen ein. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch und fuhr herum. Eine Silhouette stand genau vor mir, doch ich konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte, denn es war hier so dunkel und er stand genau gegen das Licht. "Hab ich dich erschreckt?", raunte die Stimme und ich seufzte erleichtert aus. "Du bist es Ed." Er kam näher auf mich zu und ich stolperte ein paar Schritte zurück, bis ich hinter mir die Schiffswand spürte. "Ich habe dich gar nicht kommen hören", flüsterte ich. Er fing an zu grinsen und stemmte seine Hände neben meinen Kopf. Mein Herz schlug so laut, ich war mir fast sicher das man es bis nach Narnia hören musste. "Was machst du den da?", hauchte er in mein Ohr. "I-ch hab n-nur...ähh..." Verdammt! Ich brachte kein Wort raus. Was macht er nur mit mir? "Was soll das Ed?", fragte ich und meine Stimme verfestigte sich wieder. Er fing an zu lachen und ich sah ihn verwirrt an. "Mach ich dich so nervös?", fragte er und sah mich mit erhobener Augenbraue an. "Ja...Nein!" Für diese Antwort könnte ich mich selbst schlagen. Wieder fing Ed an zu lachen und fuhr mit seinem Kopf an meinen Hals entlang. Langsam verteilte er dort feuchte Küsse und mir entwich ein leises Stöhnen. Ich spürte wie er zu grinsen begann und legte nun seine Arme um meinen Körper.

Eng umschlungen standen wir an der Schiffswand und ich genoss, wie Edmund jeden Zentimeter meines Halses mit langen, warmen Küssen bedeckte. Plötzlich hörten wir wie jemand hinter uns trat und genervt ließ Edmund von mir ab. "Was willst du?", fragte er gereizt. Vor uns stand Euchstachius und sah uns neugierig an. "I-ch..", stotterte er. Edmund wartete gar nicht auf eine Antwort, er nahm meine Hand und zog mich mit sich zu den Kajüten. "Er versaut wirklich alles!", beschwerte sich Ed, als wir in seiner und Kaspians Kajüte angekommen waren. Er klang immer noch sehr wütend. "Beruhig dich doch, es ist nichts passiert.", versuche ich Ed zu beruhigen, doch dieser fing an mich verständnislos anzustarren. "Du verteidigst ihn schon wieder?", fragte er geladen. "Nein das tu ich nicht, ich habe nur.." Edmund unterbrach mich. "Ich verstehe es einfach nicht. Nie haltest du zu mir. Jedes Mal beschützt du ihn! Warum?", fuhr er mich an. "Weil du älter bist! Er will dich doch nur provozieren. Du bist doch viel klüger als er, du solltest es einfach ignorieren. Du reagierst viel zu schnell über.", versuchte ich ihm ruhig zu erklären, doch seine Miene verfinsterte sich zusehends. "Ich wusste es! Du empfindest etwas für ihn!", schrie Edmund nun. "Was? Was redest du? Er ist ein Kind! Hörst du dir eigentlich selbst zu?", ich fing an zu lachen. Was war nur los mit ihm. Ich, Gefühle für Euchstachius? Niemals! Er ist 13 und noch dazu mein Cousin! "Bin ich etwa witzig?", fragte er böse. Ich antwortete nicht. Was soll ich dazu noch sagen? Er hat sich total auf seine Geschichte fixiert. "Land in Sicht", schrie der Ausguck. Ich sah Edmund an. In seinem Gesicht spiegelten sich Wut und Hass wieder. "Du bist so ein Idiot.", flüsterte ich und verließ schleunigst die Kajüte.

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