HP-Theorien #1: Peter Pettigrew wäre beliebt, wäre er gutaussehend.

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Hey allerseits, ich dachte mir, dass ich eine neue Kategorie ausprobieren, also sagt mir gerne, was ihr davon haltet ^-^

Darin soll es um Theorien zu der gesamten Zaubererwelt gehen, teilweise die Handlung oder Charaktere betreffend. Ihr seht ja schon im Titel, worum es in diesem Kapitel geht. Ich denke, dass es ein sehr kontroverses Thema ist und auch noch werden könnte. Auf hoffentlich konstruktive Diskussionen freue ich mich schon :D


Natürlich kann ich nicht einfach diese These in den Raum stellen, ohne sie zu begründen. Schließlich ist es auch nicht gleich nachvollziehbar, was sich bei der Betrachtung eines der wohl meistgehassten Charaktere nur durch eine Änderung seines Aussehens verändert. Erstmal vermutlich: nicht viel. Allerdings nehmen Leute generell gutes Aussehen als sehr positiv wahr und nutzen es auch gerne als Entschuldigung. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gelesen habe, wie gut Draco Malfoy oder andere Slytherins doch aussehen und dass sie doch gar nicht die Bösen sein können. Das sind sie ja auch meiner Meinung nach nicht, ich würde Draco eher als "grau" einstufen. Man kann sein Verhalten entschuldigen, wenn man es denn möchte, aber theoretisch auch als unentschuldbar ansehen.

Und genau da würde ich gerne ansetzen. Ich habe schon so einige Fanfictions gelesen, teilweise auch über Draco oder gar mit ihm in der Hauptrolle. In diesen wurde ihm sehr oft eine schlechte Kindheit angedichtet. Schläge von Lucius sind in diesen Geschichten eigentlich schon die Regel. Nur gab es in den Büchern keinen Hinweis auf Misshandlung, eher im Gegenteil. Obwohl sie sicherlich auch jede Menge Erwartungen an ihren Sohn hatten, haben Narcissa und Lucius ihn doch gut behandelt. Oder sogar verwöhnt, immerhin hat sein Vater ihm und dem gesamten Quidditchteam neue Besen spendiert, damit er Teil der Mannschaft werden kann. Seiner Mutter lag so viel an ihm, dass sie sogar Voldemort angelogen hat, nur wegen der Information, dass er lebt. Ich denke, wir können also von einer guten Kindheit ausgehen, somit ist sein Verhalten schon mal nicht wegen eventueller Erfahrungen darin entschuldbar.

Aber was hat das alles mit Pettigrew zu tun? Nun, er hatte höchstwahrscheinlich auch keine schlechte Kindheit. Nach dem, was man in den Büchern davon erfährt, hing seine Mutter sehr an ihm, weshalb er vielleicht auch eine enge Bindung zu ihr hatte. Merken wir uns das für später, aber erstmal stellen wir uns also einmal vor, Voldemort hätte ihn angegriffen. Wir wissen ja, dass er nicht sonderlich gut in der Schule war. Vermutlich ein Grund, warum es leicht ist, ihn nicht zu mögen. Nicht besonders schön, nicht besonders schlau oder talentiert. Eigentlich nur das vierte, blasse Mitglied der sonst so illustren Rumtreiber. Der Schatten, den sie brauchen, um noch bunter auszusehen. Noch mehr zu strahlen.

Aber ich schweife ab: Voldemort greift ihn an. In der Zeit des Ersten Zaubererkriegs wohl nicht unwahrscheinlich, wobei er vielleicht auch nur seine treuen Todesser vorgeschickt hat. Wenn also er oder einer seiner Anhänger Peter attackieren würden, stehen die Chancen sehr schlecht um diesen. Wirklich wehren kann er sich nicht, er ist das schwache Glied in der Kette aus sonst so wehrhaften Ordensmitgliedern. Somit bietet er natürlich eine gute Zielscheibe, egal ob früher in der Schule oder eben im Krieg. Wenn es eben nicht nur um Aufmerksamkeit, Beliebtheit und Rache geht. Sondern um Menschenleben. Um das eigene Leben und das von engsten Freunden.

Was wäre denn nun, wenn Voldemort ihn zur Entscheidung zwischen seinem Leben und seinen besten Schulfreunden gezwungen hätte? Pettigrew hat in den Büchern alles getan, um am Leben zu bleiben. Er hat sich am Ende des dritten Teils in den Staub geworfen, alle angefleht. Er flieht, sobald es geht und rettet sein eigenes Leben. Was vermutlich ein erneuter Grund ist, ihn nicht zu mögen. Er verrät seine Prinzipien, Werte und ganz besonders seine besten Freunde an ihren größten Feind. Riskiert damit ihren Tod und nimmt ihn billigend in Kauf.

Um das eigene Leben zu retten, tun aber auch andere Leute und Charaktere aus den Büchern schreckliche Dinge. Ich denke wirklich, dass man Peter Pettigrew gelegentlich mit Draco Malfoy vergleichen kann. Von dem behaupten nämlich viele, er hätte keine Wahl gehabt. Dass er in dieses Leben von seinen Eltern hineingezwungen wurde und den Dunklen Lord nicht enttäuschen durfte. Aber ist es nicht vorstellbar, dass Pettigrews Situation gar nicht mal so anders war? Natürlich wurde er nicht von seinen Eltern dazu gezwungen oder überhaupt erst in diese Lage gebracht ... doch wir hatten ja oben bereits eine mögliche Bedrohung durch Voldemort angesprochen. Wieso denkt ihr, wurde Peter Pettigrew zum Spion für Voldemort? Sicherlich, um sein Leben zu retten. Diese Motivation kann ich gut verstehen, schließlich wollen die wenigsten darum gebracht werden. Schon gar nicht gewaltvoll und unter Qualen, wie es bei den Todessern und Voldemort der Fall war.

Eleonora Black ∥ ZusatzbandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt