Prolog

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»Mäxym, könntest du mir bitte die Butter reichen?«

Mäxym nickte, kaute ihren Bissen herunter und nahm währenddessen die Butter, die neben ihr stand und gab sie ihrem Vater.

»Schatz, hast du heute viel zu tun? Wir wollten doch heute Nachmittag nochmal los und den neuen Esstisch abholen», Mäxyms Mutter schaute ihren Mann erwartungsvoll an.

»Ja, ja. Das schaffe ich schon. Es ist heute nicht viel geplant, auch keine Sitzungen. Ich werde, also pünktlich nach Hause kommen«, kam prompt die Antwort.

Mäxyms Mutter, Sophia, gab sich mit der Aussage zufrieden und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrer Kaffeetasse.

»Und du, Mäxym? Heute wieder ein bisschen Nachhilfe für den dummen Nachbarsjungen?», wendete sich Mäxyms Vater mit einem Zwinkern an sie.

Mäxym schüttelte den Kopf. »Nein, heute muss ich nicht rüber. Und Paps, nenn ihn doch nicht dumm. Tobias kommt nur manchmal mit den ganzen Zahlen durcheinander.«

Ihre Mutter pflichtete ihr bei. »Ganz genau. Jim, niemand ist dumm, manche haben eben nur kleine Schwierigkeiten.«

»Aha, wenn das so ist«, meinte Jim schmunzelnd.

»Da du frei bist, kannst du mir gleich beim Einkaufen helfen«, sagte Sophia.

»Oh man, muss ich? Ich habe doch Ferien und die Schule beginnt früh genug.» Mäxym verdrehte die Augen. Sie hatte eigentlich geplant, sich mit Freunden in der Stadt zu treffen. »Und warum hast du denn eigentlich Zeit? Ich dachte du hättest heute Dienst?«

Ihre Mutter griff nach einer weiteren Scheibe Brot. »Nein, ich habe nur Rufbereitschaft und muss in die Klinik, wenn die mich brauchen.«

»Achso, dann helfe ich dir heute Morgen mit den Einkäufen, aber dann gehe ich in die Stadt. Wir wollen alle heute nochmal Eis essen, bevor nächste Woche die Schule wieder losgeht«, versuchte Mäxym einen Kompromiss zu finden.

»Klar, so können wir es machen.« Sophia stimmte zu.

»Freust du dich schon auf das neue Schuljahr?« fragte ihr Vater sie.

Mäxym zuckte mit den Schultern. »Es wird wohl ganz witzig, ich bin zum Glück mit Isabel im Leistungskurs Englisch, Mathematik und Geschichte.«

»Aber nicht, dass ihr mir hier zu viel redet und dann nicht aufpasst«, mahnte ihr Vater sie an.

Mäxym stöhnte laut auf. »Mensch Paps, das würden wir doch nie tun.«

»Jaja, das sagt ihr jetzt. Ich warne dich nur.«

Ihre Mutter hielt sich aus dem Thema raus. Sie wusste, dass ihre Tochter nicht gerade auf dem Kopf gefallen war und solange die Noten passten, war es für sie egal, ob ihre Tochter ab und an dem Unterricht nicht ganz folgen würde. Sie war immerhin alt genug, um zu wissen, wie wichtig ihr Abschluss für ihre spätere Zukunft war.

»Habt ihr denn schon einige Unterlagen bekommen, damit ihr etwas vorbereiten könnt?« ihr Vater ließ nicht locker.

»Nein, Paps. Haben wir nicht und wir bekommen auch erst am Freitag die Liste mit den Büchern und sonstigen Materialien. Und die werde ich dann mit Mummy einkaufen gehen«, betete Mäxym herunter, als wäre es ein auswendig gelernter Text.

»Gut, dann wäre auch das schon geklärt.» Zufrieden biss Jim in die Scheibe Brot.

»Was wollen wir denn an diesem Wochenende machen? Die spielen im Theater wohl ein neues Stück«, ihre Mutter liebte es Pläne für das Wochenende zu schmieden.

Mäxym zuckte mit den Schultern.

»Das klingt gut, mein Schatz, wir können ja heute Abend die Karten online reservieren.«

»Du meinst wohl, ich reserviere die Karten online, während ihr mir im Nacken sitzt und kontrolliert, ob eure Tochter das auch ja richtig macht«, erwiderte Mäxym mit einem Grinsen und streckte ihrem Vater die Zunge heraus.

Auch Jim streckte die Zunge heraus und Sophia sagte, »Dann ist das ja eine beschlossene Sache.»

Die Familie war gerade fertig geworden und Jim hatte sich eine weitere Tasse Kaffee gegönnt und schlug die erste Seite der Zeitung auf. Mäxym half ihrer Mutter beim Abräumen des Tisches. Als Sophia die Spülmaschine befüllte und Jim auf die nächste Seite blätterte, klingelte es.

»Erwarten wir Besuch?«, fragte Jim in die Runde.

Sophia blickte aus der Küche in das Wohnzimmer, dass der kleinen Familie auch als Esszimmer diente und schüttelte den Kopf. »Nicht das ich wüsste.«

»Nein, ich treffe Isabel an der Bushaltestelle, aber auch erst nach dem Mittagessen«, antwortete Mäxym und blickte interessiert zur Eingangstür.

Jim faltete die Zeitung zusammen und stand vom Stuhl auf. Er ging vom Wohnzimmer den kleinen Hausflur entlang und machte die Haustür einen Spalt auf.

Mäxym und Sophia konnten nur unverständliches Gemurmel hören und wunderten sich, wer wohl geklingelt hat.

Nach kurzer Zeit kam ihr Vater wieder in das Wohnzimmer und auch Sophia kam aus der Küche dazu, schließlich war sie auch gespannt, wer so früh schon zu ihnen wollte.

»Wer war das denn, Schatz?«, fragte Sophia ihren Mann und rieb sich ihre nassen Hände an einem Handtuch ab.

Jim blickte seine Frau an. »Wir haben einen Gast», sagte er mit einer monotonen Stimme und ging einen Schritt zur Seite. Alle weiteren Worte blieben ihm im Hals stecken.

Sophia, die noch immer nicht verstand, warum sich die Stimmung von Jim schlagartig geändert hatte, blickte nun auf die Person, die hinter ihrem Mann ins Wohnzimmer gekommen war.

»Ah, Oh...«, ihre Stimme versagte. Er war lang nicht mehr gekommen. Das war für alle das Beste gewesen. Bis jetzt. Sophia versuchte höflich zu bleiben, aber auf solch einen Besuch war sie nicht vorbereitet gewesen.

Mäxym, die im Sessel in der hinteren Ecke des Wohnzimmers saß und somit nicht sehen konnte, wer denn da zu Besuch gekommen war, verstand nicht, warum ihre Eltern stocksteif im Raum standen.

Sie stand langsam auf und kam zu ihrer Mutter.

»Was ist denn hier los?», fragte sie und erkannte nun, wer sie an diesem Morgen gestört hatte.

»Mäxym, es freut mich dich zu sehen«, wurde sie von dem Gast begrüßt.

Sie schloss nur die Augen und rieb sich mit Zeigefinger und Daumen über den Nasenrücken. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Muss das jetzt wirklich sein.

»Möchtest du deinen Vater gar nicht begrüßen«, versuchte der Gast es erneut.

»Sie meinen ihren leiblichen Vater«, Jim hatte seine Stimme wiedergefunden.

Der Gast nickte entschuldigend dem Hausherrn zu. »Natürlich.«

Vor ihnen stand Draco Lucius Malfoy, Mäxyms leiblicher Vater. 

3 Generationen | HP Next GenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt