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,, Du musst nicht jedes Monster, das uns über den Weg läuft, den Kopf abschlagen!'', meinte ich zu Lambert, als dieser einem Werwolf den Kopf abschnitt, um diesen dem Dorfältesten zu zeigen. Ich fand dies mehr als nur eklig, was ich auch offen zugab. Der Hexer und ich waren seit Tagen unterwegs, aber mich für fühlte es sich schon wie Jahre an. Jede freie Minute stritten wir uns, da ich andere Ansichten hatte. Während er alles, was nur ein Geräusch von sich gibt, umbringen will, freunde ich mich mit den Tieren im Wald an. ,, Deine naive Art nervt.'' ,, Ich bin nicht naiv, Lambert! Ich will halt gleich nicht alles umbringen, nicht wie du. Du als Hexer verstehst das halt nicht!'' ,, Wie hält es Eskel nur mit dir aus?'' ,, Das gleiche müsste ich ihn bei dir auch fragen!'', zischte ich und machte im nächsten Moment ein Würgegeräusch. Der Braunhaarige hielt den Kopf des Werwolfes hoch, aus welchen Blut tropfte. Das war zu viel für mich und keinen Augenblick später übergab ich mich in einem Gebüsch. Perplex starrte ich den Hexer an, als dieser mir Wasser hinhielt. ,, Spül den Mund aus, danach reiten wir weiter.'' ,, Danke und wenn es mein Magen es zulässt.'', murmelte ich, nahm etwas Wasser in den Mund und spuckte dieses wieder aus. Danach erhob ich mich, atmete einmal tief ein und aus, bevor ich zu Star lief. Diese fraß mit aller Seelenruhe das Gras und hob den Kopf, als ich bei ihr war. ,, Na meine Schönheit, schmeckt es?'' ,, Das Vieh kann nicht sprechen.'' ,, Verdammt nochmal, Lambert! Das weiß ich auch selbst, aber wenn ich mit meinem Pferd rede, ist das meine Sache. Geralt macht das bei Plötze doch auch. Zudem ist Star kein Vieh, sie ist das einzige, was mich noch an Vesemir erinnert.'', erklärte ich dem Älteren, stieg auf mein Pferd und ritt zurück zum Pfad. Hinter mir konnte ich den Braunhaarigen noch etwas sagen hören, verstand aber nicht was.


Summend rührte ich das Essen um, welches ich für mich kochte und war froh meine Ruhe für einige Zeit zu haben. Lambert war zu einer jungen Frau gegangen, die ihn schöne Augen gemacht hatte. Ich wusste genau, was der Hexer im Moment tat, doch es Interessiert mich nicht. Wir waren kein Paar oder so und er durfte tun und lassen, was er wollte. Dies galt genauso für mich, aber ich las lieber ein Buch, als mich auf einen Mann einzulassen. Ein Miauen ertönte, weshalb ich in meine Bewegung innehielt und mich in der Hütte umsah. Diese hatten wir für 24 Stunden zur Verfügung gestellt bekommen, da die Dorfbewohner uns nicht ganz bezahlen konnten. Wieder ertönte das Miauen, weshalb ich den Kochlöffel zur Seite legte und die Hütte absuchte, aber wie davor konnte ich nichts entdecken. Als das Miauen zum dritten Mal ertönte, sah ich aus dem Fenster und entdeckte eine schwarze Katze. Sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Geruch des Fisches angezogen, den ich angebraten hatte. ,, Na du, hast du hunger?'', stellte ich ihr die Frage, bekam als Antwort nur ein Miauen. Schnell nahm ich etwas Fisch, begab mich nach draußen und gab das Stück der Katze. Diese verschlang es sofort, bevor sie sich an mich schmuste. ,, Du bist so cute! Und wie weich dein Fell ist. Gehörst wohl jemanden, nicht wahr? Dann ab nach dir nach Hause, es sieht nämlich nach regen aus.'' ,, Jetzt redest du schon mit Katzen.'', ertönte die Stimme von Lambert hinter mir, weshalb die schwarze Katze die Flucht ergriff. Kopfschüttelnd erhob ich mich und klopfte mir den nicht vorhandenen Staub von der Kleidung. ,, Du hättest ruhig länger bei ihr bleiben können, von mir aus auch die ganze Nacht.'' ,, Wäre ich, wenn ich nicht aufpassen müsste, dass du nicht unser Proviant an Tiere verfütterst!'' ,, Wow, hast du eine miese Laune. Keinen hochbekommen oder was?'', stellte ich die Fragen und ging an den Anderen vorbei, da ich zurück in die Hütte wollte. Dort angekommen stellte ich das Essen wieder auf den Herd und rührte weiter um. Zwar bemerkte ich wie der Andere eintrat, tat aber so, als würde ich ihn nicht bemerken. ,, Sag mal spinnst du!?'', schrie ich Lambert als, als dieser mich packte. ,, Ich bin nicht Eskel, wenn du das vergessen hast, Kleine. Er lässt dir alles durchgehen, ich nicht.'', sprach der Hexer, drehte mich zu sich um und legte seine Lippen auf meine. Wie versteinert stand ich da, konnte und wollte nicht glauben, dass Lambert mich küsste. Sein Körper war meinen so nah, dass ich jede Unebenheit seiner Rüstung durch meine Kleidung spüren konnte. Panik stieg in mir auf, als seine Hände begannen meinen Körper zu erkunden. Ich fing an zu kichern, nachdem eine seiner Hände sich unter mein Oberteil geschoben und über meinen Bauch gestrichen hatte. Der Ältere nutzte das Kichern aus, um mit seiner Zunge in meinen Mundraum einzudringen. Dass ich damit total überfordert war, schien ihn nicht zu interessieren. Er stupste mit seiner Zunge meine an, wollte damit erreichen, dass ich den Kuss erwiderte. Doch dies tat ich nicht, stattdessen biss ich ihm auf die Zunge, sodass er den Kuss löste. ,, Eindeutig noch Jungfrau.'', kaum hatte er dies ausgesprochen, holte ich aus. Nur dank seiner Hexer Reflexe, fing er meine Fast ab, die ihn sonst ins Gesicht getroffen hätte. ,, Du Bastard! Das war mein erste Kuss gewesen!'' ,, Habe ich bemerkt, so schlecht hat mich noch keine geküsst.'' ,, Das werde ich Eskel erzählen und dann kannst du was erleben!'' ,, Versuchst du gerade mir zu drohen?'' ,, Nein, das ist Versprechen und eins solltest du wissen, ich halte meine Versprechen immer ein!'', erklärte ich meinem Gegenüber, bevor ich diesen dem Rücken zudrehte. Wirklich wahrhaben wollte ich das nicht, dass ich ausgerechnet mit Lambert meinen Kuss gehabt hatte. Ändern konnte ich daran leider nichts mehr, weshalb ich beschloss den Kuss so schnell wie möglich zu vergessen. Einfach würde dies nicht werden, da ich mit dem Älteren unterwegs war. ,, Suche dir eine Hure und lass mich alleine.'', sprach ich zum Hexer, welcher sich in der Hütte umsah. Es verwunderte mich, das Lambert auf diesen Satz nichts erwiderte, sondern einfach still blieb. Ich schüttelte deswegen nur den Kopf und kümmerte mich wieder um das Essen, welches, Gott sei Dank, nicht angebrannt war.

I hate you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt