Elias, Part 3

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(⚠️ Trigger Warnung ⚠️ Diese Geschichte beinhaltet einige heikle Themen wie Missbrauch, Depressionen und Selbstmord. Leser, die diese Themen nicht lesen möchten, bitte ich dieses Kapitel zu überspringen. Und nun: Viel Spass beim lesen Hinweis: Fortsetzung vom vorherigen Kapitel "Elias Part 2")

Eine neue Nacht, eine neue Flasche Wein. Ich führe Selbstgespräche. "Ich will dich nicht vergessen!", ich werde laut. "Du wirst mich nicht vergessen", hörte ich Elias sagen. Es ist nur der Wein. Beruhige dich wieder! Ich starre wieder auf das Glas. Diese fremde Stimme tauchte auf. "Versuchst du dich wieder, abzulenken? In eine andere Realität zu schlüpfen, du Made?", sie lachte. "Du weisst, dass du die Wahrheit niemals vergessen wirst. Alles holt dich irgendwann ein. Du hättest es aufhalten können!", die Stimme wird lauter.

"Was bist du?", frage ich und starre weiterhin auf mein Glas. "Das Etwas. Der Grund. Der Ursprung allen Übels. Suchs dir aus", antwortet die Stimme mir. "Und was willst du von mir?", frage ich ohne meinen Blick vom Glas zu entfernen. "Du weisst, was ich will", antwortet die Stimme und ein kalter Schauer macht sich auf meinem Rücken breit. "Tu es!", verlangt sie. Ich zögere. Ich weiss was die Stimme will, aber ich werde mich nicht umbringen. "Schade", sagte sie auf einmal. "Dann mache ich es". Doch bevor irgend etwas passierte, wache ich auf. Mal wieder eine Nacht, sitzend auf dem Sofa verbracht. Ich glaube ich werde verrückt. Elias was machst du mit mir? "Ich bin das nicht Vanessa. Das weisst du". Ich antworte ihm nicht. Das ist nur seine Stimme. Er ist nicht da. Ich werde nicht verrückt. 

Ein kleiner Zeitsprung für ein paar Stunden später, gegen Ende der Sitzung mit Adams

"Ich versuche es. Wirklich. Ich will versuchen, das ganze zuzulassen, weil ich nicht glaube, dass man nur lernt, mit Schmerz zu leben. Ich glaube, dass alles heilen kann. Man muss es nur einfach anerkennen", sagt mir Adams. Ich lächle etwas. "Das klingt ziemlich schön, wie Sie es sagen. Ich finde generell, wir haben heute echt gute Fortschritte gemacht", lobe ich ihn. "Finden Sie?", fragt er mich, wirkt überrascht. Ich nicke zur Antwort. "Ich hatte heute zum ersten Mal das Gefühl, dass Sie meine Hilfe annehmen wollen", füge ich hinzu. Er ist nun der, der nickt. "Jeder Mensch braucht in seinem Leben mal Hilfe", sagt er daraufhin. Ich lächle bestätigend. Daraufhin verabschieden wir uns.

Er hat mich heute was spannendes gefragt: Können Sie sich vorstellen, dass gerade die Ruhe und die Zeit, die ich mir jetzt nehme, meine Wunden heilen werden, weil Ablenkung für mich nicht notwendig ist?

War das ein Zeichen? Sollte ich mir Urlaub nehmen? Urlaub, damit ich das mit Elias vergessen kann? Heute für den Weg nach hause nehme ich anstelle der Bahn, den Gehweg an der Hauptstrasse. Hier habe ich Elias oft entlang gehen sehen.

Nun bilde ich mir schon Adams Stimme ein. Jedenfalls höre ich das, was er mir heute an der Sitzung gesagt hatte. "Haben Sie jemals etwas gesehen, das Sie einfach nicht wahrhaben wollten? Sie wollen einfach, dass es gar nicht da ist, aber Ihre Augen, oder Ohren beweisen Ihnen trotzdem das Gegenteil. Vielleicht sieht, oder hört man auch einfach nur das, was man sollte". Sprach er da von meinen Stimmen? Elias Stimme? Und dieser Unbekannten Stimme, die mir an allen die Schuld gibt und will, dass ich mich umbringe? Es wird immer merkwürdiger.

Zuhause angekommen, esse ich Nudeln und mache es mir mit Wein wieder auf dem Sofa gemütlich. Die wissen doch gar nicht, wie es ist, so zu leben. Geh in den Urlaub. Mach eine Pause. Lasst mich doch einfach mal in ruhe. Ich will nicht alleine sein. Ich fange an zu weinen. Elias du bist perfekt. Das warst du. Die unbekannte Stimme macht sich wieder bemerkbar: "Du hättest besser auf ihn aufpassen sollen". Ich weiss doch!

Am nächsten Tag, wieder an der Sitzung mit Adams, fängt er an, mir wieder Fragen zu stellen. "Haben Sie jemals etwas gehört, das Sie nicht wahrhaben wollten?", fragt er. Ich nicke. "Was war es?", hakte er neugierig nach. "Ich höre ständig, diese Stimme. Sie hört sich ziemlich Männlich an, tief und rau. Aber ich kenne diese Stimme".

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