Kapitel 6

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                  These nightmares again

All parents damage their children. It cannot be helped. Youth, like pristine glass, absorbs the prints of its handlers. Some parents smudge, others crack, a few shatter childhoods completely into jagged little pieces, beyond repair.
-Mitch Albom

Stunden danach fährt mich Rose nachhause. Bei mir bleiben wir noch kurz stehen und reden ein bisschen.

„Und? Wie fandest du es?" erkundigt sich Rose wissensdurstig.

„Es hat mir gefallen und ich gehe vielleicht auf ein Date mit eins der Fahrer." Rose weitet ihre Augen auf und ihr Mund öffnet sich.

„Mit wem?"

„Mit Luis.", als sie den Namen Luis hört verfinstert sich ihre Miene und sie wird ernster.

Was soll das bedeuten?

„Emily, ich will dich nicht abraten auf das Date zu gehen. Pass einfach auf! Luis ist bekannt viele Frauen zu haben und zu verführen." warnt mich Rose und sie scheint echt besorgt und misstrauisch zu sein.

Ich nicke und somit verspreche ich aufzupassen. Dankend umarme ich Rose.

Rose steht starr da und ist etwas überfordert. Doch sie erwidert meine Umarmung schlussendlich und es scheint, dass sie eine Umarmung gebraucht hatte so wie ich.

•••••••

Emily überrascht mich, als sie mich urplötzlich umarmt. Anfangs bin ich komplett erstarrt und weiss nicht, was ich machen soll.

Den ich hatte schon lange nicht mehr eine Umarmung bekommen.

Doch diese Umarmung fühlt sich so Wahr. So unschuldig und pur an. Ich erwidere ihr Umarmung und für einen Moment fühlte es sich so gut an wieder umarmt zu werden.

Ich hatte so eine Umarmung gebraucht, auf einmal scheint meine Vergangenheit, Probleme und Hass keinen Sinn zu ergeben und ich fühle mich stärker und wirklich mutig.

Wir lösen uns und ich bin Emily dankbar dafür. Sie ist die Erste, die keine Freundschaft mir gegenüber vorspielt. Mindestens scheint es so. Dennoch kann ich ihr nicht zu nahe kommen.

Ich beobachte wie sie hereingeht und plötzlich denke ich an ihrem Date mit Luis.

Ich habe dabei ein schlechtes Gefühl.

Mein sechster Sinn sagt mir das irgendwas faul ist, aber andererseits freut sich Emily so sehr und ich will ihr das nicht verderben.

Wenige Minuten bin ich auch zu Haus. Wie immer ist niemand zu Hause. Meine Eltern arbeiten wahrscheinlich und das Personal ist schon nachhause gegangen.

Ich bin wieder allein, eigentlich wie immer, aber ich habe mich daran gewöhnt. Ich brauche niemand. Habe ich noch nie und werde ich auch nie.

Ich mache das übliche. Ich esse schnell etwas und schaue danach Netflix bis ich müde werde.

Es ist zehn Uhr abends als mein Smartphone anfängt zu vibrieren und zu läuten.

„Ja?", nehme ich ohne zu sehen, wer mich so spät noch an ruft an.

„Hola Rosita", kommt von der anderen Seite der Leitung.

„Hola abuelita.", begrüsse ich meine Grossmutter fröhlich.

„Wie geht es dir Rosita mi hija?", schreit meine Oma ins Telefon.

„Mir geht es super und dir?"

Ich habe meine Abuelita vermisst. Meine Grossmutter ist Kubanerin so wie meine Mutter und mein Vater ist eigentlich Russe, aber hat amerikanische Wurzeln, deswegen ist sein Nachname Westfield.

YinyangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt