~Kapitel 6~

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Sicht Ruby:

Langsam öffne ich meine, unter den Angriffen der hellen Sonnenstrahlen, leidenden Augen und blicke mich vorsichtig um.

Ob sie bemerkt haben, dass ich wieder wach bin?

Schon seit einer Stunde habe ich mein Bewusstsein zurück erlangt und die Umgebung, soweit es mir möglich war, analysiert. Dabei fielen mir vereinzelte Klappen auf dem hölzernen Boden auf, die irgendwie improvisiert wirken.

Ob sie unter den rechteckigen Verschlüssen Waffen verstecken?

Leider kann ich mich aufgrund der dicken scheuernden Seile nicht bewegen, ohne meine Handgelenke bis auf den Knochen abzuscharben, aber es scheint als befände ich mich auf einer Art Schiff.

Seit wann bewegen sich Ninja übers Wasser?

Wie aus dem Nichts spüre ich einen unfassbar starken Druck am Hinterkopf, der meinen ganzen Körper zum beben bringt.

Ach ja...sie hielten es ja für nötig mich auszunocken..

Leicht genervt von dieser unnötigen Aktion mit dem Holzscheid grummel ich leise vor mich hin, als ich plötzlich ein Knacken wahrnehme. Dieses Knacken formt sich mit der Zeit in unregelmäßige Schritte, die immer und immer näher kommen, bis sie, nur wenige Meter vor mir, stoppen.

Wer auch immer da kommt ist verletzt. Könnte es sein, dass...

,,Du brauchst deine Ohhnmacht nicht mehr simulieren...so ein läppischer Schlag würde dich bestimmt nicht für eine so lange Zeit ausnocken," unterbrach eine mir sehr vertraute Stimme meine Gedanken.

Hat er den Stoß dieses Holzscheidmonsters ernsthaft als ,,läppisch" bezeichnet?! Wenn er nicht eh schon verletzt währe würde ich ihm gerne das Gegenteil beweisen...

Kopfschüttelnd verwerfe ich diese Rachsüchtigen Gedanken und wende mich stattdessen Kai zu.

,,Kai, du kannst wieder laufen?"

Es ist vielleicht nicht unbedingt die feinste Art jemanden so zu begrüßen, aber das war das einzige, wozu meine Gehin-Mundwerk-Verbindung unter dem starken Schmerz der Fesseln und dem Schlag, im Stande war.

,,Ja, meine Schwester hat sich um mich gekümmert," antwortet er mit einem so dezenten Lächeln auf den Lippen, dass es einer weiter entfernt stehenden Person warscheinlich gar nicht aufgefallen währe.

Obwohl er distanzierter als vorher wirkt, hat sich sein Gemüt mir gegenüber anscheinend nicht verändert, jedenfalls nicht äußerlich. Er durchschaut mich mit den selben glitzernden Augen , die er auch schon bei unserem ersten Treffen hatte.
Und genau das ist es, was mich so unglaublich freut. Nicht auszumahlen, wenn er sich mir feindlich in den Weg stellen würde...
In diesem Fall müsste ich ihn tatsächlich...

,,Ich befinde mich warscheinlich nicht in der Position danach zu fragen, aber könntest du die Seile um meine Gelenke etwas lockern? Die schneiden mir noch die Hände ab..." Bitte ich lächelnd.

Mist, wenn sich meine Gedanken und meine Körpersprache weiterhin so drastisch unterscheiden könnte das zu Problemen führen...

Ich muss so schnell wie möglich eine Möglichkeit zur Flucht finden...Wer weiß, was in der Zeit, inder ich hier rumgammel alles passieren kann!

,,Ich habe eine bessere Idee," unterbricht Kai meine Sorgen, ,,Ich werde deine Fresseln jetzt lösen, falls du versuchen solltest dich zu wehren, wovon ich ehrlich gesagt nicht ausgehe, bin ich dazu gezwungen dich zu bekämpfen und danach der Polizei als Black Bird auszuliefern. Falls du mit diesem Vorgehen nicht sympathisierst, rate ich dir dich ruhig zu verhalten und mir ins Esszimmer zu folgen."

Das Spiel mit dem Feuer (Kai x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt