~Kapitel 15~

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Sicht Kai:

Ich mochte die Innenstadt noch nie. Diese viel zu großen, hässlichen Zementblöcke, verkauft als ,,freundliche Wohnung im Zentrum der Stadt" kotzen mich jedes mal auf neue an, wenn ich an ihnen vorbei laufe.

Wie können sich Menschen nur auf so einen unästhetischen Schrott einlassen? Die Landseite Ninjagos, geprägt von kleineren Dörfern, umringt von einzelnen Waldstücken zwischen bunten Feldern, bietet so viele verschiedene Fassaden, die es zu erkunden gilt und stattdessen gammeln die Menschen in aufeinander gestapelten Zementklötzen und warten auf bessere Jobs.

,,Kai, konzentrier dich, ich vertraue nicht unbedingt auf Dareths Kompetenz in Sachen Aufmerksamkeit auf jemand anderen als sich selbst legen. Ich glaube wir beide wissen, dass sie die Fähigkeiten besitzt aus ihrem Käfig auszubrechen und unbemerkt zu fliehen und,-"

,,Hast du gerade 'Käfig' gesagt?" Verwirrt starre ich sie an. Sie glaubt doch nicht ernsthaft, dass Ruby sich in eine solche Vorrichtung einsperren ließe, ohne einen Ausbruchsversuch zu starten.

Scheinbar unfähig eine passende Antwort oder Rechtfertigungsmethode auszuarbeiten, wendet sie ihren missbilligenden Blick von mir ab und kehrt sich stattdessen dem heruntergekommenen Gebäude zu, welches für meinen Geschmack etwas zu present aus dem Boden ragt.

,,Wir sind da, lass uns einen Zahn zulegen, ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache."

Nickend schließe ich mich ihr an und betrete nach ihr das staubige Treppenhaus.

,,Also wirklich, er gibt sich den Titel ,,brauner Ninja" und haust dann in so einer Bruchbude....er zieht unseren ganzen Stolz in den Dreck."

,,Halt die Klappe," zischt Nya in einem genervten Ton, ,,lass uns raufgehen."

Angeekelt blicke ich auf das Meer aus Staubmäusen und Spinnenweben, die sich vor mir in schier unendliche Weiten erstrecken. Seltsamerweise ist nirgendwo eine Spinne zu sehen, vermutlich wurden sie bereits vom Tod eingeholt, bevor sie auch nur ein einziges Exemplar von Ungeziehfer zu Gesicht bekamen. Kein Wunder, immerhin ist dieses Haus flächendeckend mit Schimmel überzogen...da würde auch ich, so schnell wie möglich, die Flucht ergreifen.

,,Kai, Fokus!"

Genervt verdrehe ich die Augen.
Immer muss sie so rumhätzen, ist ja furchtbar.

Schnell hole ich den von ihr erlangten Vorsprung auf, während ich durch mehr oder weniger gekonnte Verbiegungen und Verdrehungen dem Pakour aus Weben auszuweichen versuche.

Endlich stehen wir vor der verdreckten Tür, auf der klein, an der rechten Seite des Türrahmens ,,Dareths Reich - Rock oder Schmock" auf einem goldverzierrten Klingelschild steht.

Oh man wie peinlich...

Schnell greife ich nach dem Türknauf -welcher wohlbemerkt wie ein halb ausgehärteter Kaugummi an meiner Haut klebt- und passiere, Nya dicht hinter mir, den Zugang in schnellen Schritten.

Ein kalter Schauder huscht meinen Rücken hinunter, als ich vor einem riesigen Käfig zum stehen komme. Die stäbe so verbogen, als habe dort ein tollwütiger Hund gewacht und auf dem Boden zwei offene Handschellen.

Ich dachte das eben seie nur eine Art schlechter Scherz gewesen...

Verstörrt wende ich mich Jay zu, welcher mich erstaunt ansieht.

,,Kai? Da bist du j-"

,,Was ist das?" frage ich entrüstet, den Blick nicht von ihm gewendet.

,,Was meinst du?"

Meine Miene schärft sich, ,,Na dieser scheiß Käfig da vorne! Wofür ist der?!"

Nervös kratzt er sich am Handrücken, wie es normalerweise nur Senioren bei der Entscheidung ob sie lieber Kartoffelpüree oder Gratin zum Mittagessen wollen, tun.

,,Irgendwie mussten wir sie ja sicher stellen, wie hätten wir sonst-"

,,Ihr habt Ruby in diesen Zwinger gesperrt?! Spinnt ihr jetzt komplett? Das ist ein beschissener Hundekäfig ihr Volldeppen! Und was musstet ihr sicherstellen? Das sie euch nicht umbringt oder foltert? Jetzt mal ehrlich, ihr seid weder dabei gewesen, noch habt ihr eine Ahnung was überhaupt passiert ist, also wie könnt ihr es euch herausnehmen sie als solches Monster zu behandeln?!"

Meine Hände sind zu starren Fäusten geballt und kleine Funken springen auf meiner Haut entlang, nur darauf wartend zu lodernden Flammen entzündet zu werden.

,,Kai, sie hat gemordet...das solltest du doch am besten Wissen, also warum zum Teufel verteidigst du sie ständig? Sie ist gefährlich."

Der Groll in meinem Herzen wächst mit jedem Wort, dass aus dem Munde des blauen Ninjas kommt und verschlägt meinen Körper in eine schier unendliche Hitze.
Verdammt dieses Arschloch!

,,Ich weiß genau was an jenem Tag geschehen ist...Na und?! Dann hat sie das eben getan, wen interressiert das schon? Sie ist immernoch der selbe hilfsbereite und herzensgute Mensch der mich, vielleicht sogar vor dem Tot, rettete, mich verartztete und mir vertraut! Ich werde sie jetzt ganz bestimmt nicht im Stich lassen!

,,Kai?" Eine leise gebrochene Stimme erscheint hinter mir, klein und machtlos.

Langsam drehe ich mich um, mit einem Mal frei von meinen davor noch wütenden Aggressionen, die mir die Sicht vor dem vernebelten, was bereits die gesamte Zeit über in meiner Nähe war.

,,Ruby?" Frage ich vorsichtig, denn die Person dort vor mir wirkt so gegensätzlich zu der einstigen Ruby, die ich kennen lernen durfte. Mit gesenktem Kopf steht sie dort, so in sich gekehrt, beinahe schüchtern, währe nicht die Stimmung, die von ihr ausgeht so traurig, so verwirrt und verzweigt, dass man den Blick zu ihr beihnahe verlieren möge.

Zögernd mache ich ein paar Schritte auf sie zu, bis unsere Nasenspitzen sich beihnahe berühren. Der vertraute Duft ihres so wunderbaren Parfüms lässt meine Gedanken ein wenig aufklaren, während ich meine rechte Hand auf ihrem Hinterkopf ablege und sie mit der liken sanft an meine Brust ziehe.

,,Hey, mach dir keine Sorgen, alles wird gut~", murmel ich in ihre leicht zerzausten Haare.

,,Kai, ich-..." wimmert sie leise in meinen Armen.
,,Ssssch, nicht jetzt. Beruhig dich erstmal, erzählen kannst du mir immenoch alles zuhause, auf dem Schiff, ok?"

Leise schluchzend nickt sie, während sie sich noch ein wenig fester in meine Umarmung drückt.

,,Kai, was wird das hier? Sie kommt nichg wieder mit aufs Schiff," meldet sich Nya zu Wort.

Ach stimmt ja, die sind ja auch noch da..

,,Oh doch, das wird sie, nach meinem persönlichen Wunsch," spricht Misako erhobenen Hauptes aus der Tür zum Nebenzimmer tretend.

,,Misako?" Verdutzt starre ich der  Alten entgegen, ,,was machst du denn hier?"

Bei der Erwähnung ihres Namens zuckt das kleine Häufchen Elend in meinen Armen zusammen und gibt mir zu verstehen meine Fragen erstmal ruhen zu lassen.

,,Also gut, fliegen wir nach Hause, wir haben einiges zu besprechen," verkündet sie und ihr langer grauer Pferdeschwanz schwingt mit jedem Schritt den sie tut hin und her, wie ein Pendel, dass das Gleichgewicht der Zeit hält, nur das unser Gleichgewicht schon längst nicht mehr ebenbürtig ist.

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Hust, muss ich mir überhaut noch ne Ausrede ausdenken, warum das Kapitel so lange auf sich warten lassen hat?
-Tja, ich glaube das ist an diesem Punkt wohl unnötig geworden...
Jedenfalls tut es mir wirklich leid, für alle, die gewartet haben, aber hey, es geht weiter ^^'

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen, gehabt euch wohl, euer Yuki_dude <3






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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 28, 2022 ⏰

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Das Spiel mit dem Feuer (Kai x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt