1. Oneshot (Jae FF)

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"Jae", rief ich meinen besten Freund, der an unseren Schließfächern stand. Sie waren nebeneinander. 

Dadurch haben wir uns auch kennengelernt. Irgendwann hatte er mich einfach angesprochen. Seitdem waren wir beste Freunde. 

Jae drehte sich zu mir um. "Wie geht es dir?", fragte ich zur Begrüßung. Er starrte mich an. Ich legte meinen Kopf etwas schief und sah fragend zurück. 

"Jae? Was ist los? Geht's dir nicht gut?" Langsam machte ich mir Sorgen. Etwas in seinem Blick machte mir Angst. 

"Tu nicht so als würde es dich interessieren." Ich glaubte mich verhört zu haben. "Jae...?" "Benutze nicht meinen Spitznamen." Ich schluckte. 

"Was willst du denn eigentlich? Ich bin dir doch sowieso nicht wichtig!" "Was? Jae was..." "Nenn mich nicht Jae, so dürfen mich nur meine Freunde nennen." "Ok, dann eben nicht. Was habe ich falsch gemacht, Chicken Little?", fragte ich, langsam wütend. "Das fragst du noch, Baby Shark?" 

Baby Shark war sein Spitzname für mich, genauso wie meiner für ihn Chicken Little war. Aber nun sprachen wir diese Namen mit einer solchen Verachtung aus die ich mir nie hatte erträumen können. 

Er öffnete den Mund um etwas zu sagen. Genau in dem Moment klingelte es. "Tschüss. Ich will nicht zu spät kommen."

Mir schossen die Tränen in die Augen. Was war los mit ihm?

Normalerweise hatte er mich fröhlich umarmt wenn ich am Schließfach angekommen bin. Dann haben wir geredet und uns gegenseitig geneckt. Und wenn es geklingelt hat sind wir gemütlich in Richtung Klasse losgeschlendert, ohne uns darum zu kümmern ob wir zu spät waren. Wir saßen immer nebeneinander und dann quatschten wir während der Stunde bis uns der Lehrer raus warf.

Manchmal hatten wir sogar beschlossen zu schwänzen. Dann waren wir meistens an der Musiksammlung vorbeigeschlichen und Jae hat sich heimlich eine Gitarre mitgenommen. Wir sind dann immer hinüber in den Park und haben dort Stunden verbracht und geredet, gelacht und gemeinsam gesungen während er Gitarre gespielt hat.

Wenn die Schule vorbei war hatten wir dann meistens auch den Nachmittag zusammen verbracht. Und am Wochenende übernachtete er bei mir oder ich bei ihm und dann sahen wir stundenlang Netflix oder spielten dumme Spiele.

Der Gang war jetzt wie leer gefegt. Ich spürte wie mir langsam die Tränen kamen. Ich lehnte mich an das Schließfach und begann zu Schluchzen. Ich sackte hinunter und setzte mich mit dem Rücken zur Wand hin.

So blieb ich eine ganze Weile.

Irgendwann beruhigte ich mich dann wieder einigermaßen und rappelte mich auf. Ich versuchte tief Luft zu holen aber es fühlte sich an als würde die Luft auf halbem Wege zur Lunge stoppen und diese nicht erreichen.

Ich griff mir meine Tasche und hängte sie mir über die Schulter. Langsam humpelte ich in Richtung Klassenzimmer. Es hatte keinen Zweck. Ich sollte jetzt in den Unterricht. Auf dem Weg versuchte ich mir die Tränen abzuwischen. Dann klopfte ich an der Tür.

"Ja bitte?", hörte ich die freundliche Stimme von Mrs Choi, unserer Englischlehrerin. Englisch und Musik sind meine Lieblingsfächer und sie unterrichtet uns in beidem.

Ich öffnete vorsichtig die Tür. Mir war inzwischen egal wie ich aussah.

Ich konnte die erschrockenen Gesichter von Mrs Choi und meinen Mitschülern entdecken. "Oh mein Gott Jimin!", sorgte sich Mrs Choi sofort." "Es geht mir gut", brachte ich mit brüchiger Stimme zusammen.

Ich sah mich nach meinem Platz neben Jae um und erkannte dass sich Sungjin dort hingesetzt hatte. Das bedeutete dass ein Platz neben meinem Zwillingsbruder Brian frei war. Dieser sah mich besorgt an.

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