My point of view:
Gelangweilt saß ich in der letzten Stunde meines Deutsch LK's für diese Woche. Immer wieder schaute ich hoffnungsvoll auf die Uhr. Noch drei Minuten. Frau Eichner erzählte gerade irgendwas über Nathan der Weise. Noch zwei Minuten. "Hausaufgabe ist Aufgabe drei.... „Noch eine Minute. Ich begann meine Blätter wieder in den schwarzen, schon sehr vollen Ordner vor mir zu heften. Langsam schloss ich diesen und vorsichtig packte ich ihn in meinen Rucksack. Er war schwarz mit vielen bunten Kringeln und Ranken. „..wir sehen uns dann am Dienstag." Endlich! Schnell stand ich auf und hob meinen Rucksack auf meinen Stuhl. Keine Minute später waren auch Mäppchen und Notizbuch verstaut und die graue Jeansjacke angezogen. Ich verließ den Klassenraum im 2. Stock und ging mit den anderen Schülern der 11. Klasse durch den Flur, die Treppen runter und raus auf den Schulhof. Die meisten waren in die andere Richtung gegangen, weshalb ich fast alleine hier stand. Nur drei Jungs standen in einer Ecke am Eingang und schauten auf ihre Handys. Ich holte meins auch aus der Tasche und guckte auf den Sperrbildschirm. Keine Nachrichten, also steckte ich mein Handy wieder weg.
Als ich aufblickte sah ich einen Jungen mit braunen, etwas wuscheligen Haaren auf mich zukommen. Es war bestimmt nur ein Zufall, Kai würde nicht zu mir kommen. Doch genau das Tat er, als er keinen Meter vor mir stehen blieb. Er meint zwar immer dass ich klein bin, aber in Wirklichkeit ist er nur höchstens zwei Zentimeter größer als ich.
„Lucy", fing er an, „würdest du es erwidern wenn ich dich küssen würde?" Verwirrt blickte ich ihn an.
Kurz zur Erklärung:
Vor ca. 10 Monaten habe ich mich in Kai verliebt. Bei unserem ersten Treffen hatte ich mit ihm meinen ersten Kuss und auch bei folgenden Treffen lief es nicht anders. Doch da er eigentlich nichts von mir wollte haben wir uns nur drei Mal getroffen, die restliche Zeit wurde ich weitergehend ignoriert. Das letzte Treffen ist jetzt auch schon wieder 5 Monate her. Seit fats vier Monaten habe ich jetzt aber einen Freund, den ich auch liebe, aber meine Gefühle für Kai sind trotzdem nicht verschwunden.
Das war auch der Grund, warum ich seine Frage mit einem etwas verwirrten ja beantwortete.
„Gut", mit diesen Worten küsste er mich zögerlich und legte eine Hand an meine Wange. Zuerst geschockt, doch dann glücklich erwiderte ich den Kuss. Er packte mich mit seiner freien Hand an der Hüfte und zog mich näher an sich ran. Meine Gefühle spielten gerade total verrückt. Wie lange hatte ich mir erhofft ihn nochmal küssen zu dürfen. Meine Hände legten sich fast schon von selbst an seinen Nacken. Viel zu schnell löste er sich von mir und grinste mich an. Plötzlich bemerkte ich wie voll der Schulhof inzwischen geworden war und nahm schnell meine Arme von ihm, was er mir gleichtat, als ich meine beste Freundin Ellen auf uns zukommen sah.
„Oh oh", sagte ich leise, als Ellen Kai schon mit voller Kraft eine scheuerte. Ellen war mal mit Kai zusammen und mochte ihn nicht besonders. Man könnte schon fasst sagen dass sie ihn hasst. Der nächste Schlag traf meine Wange. Verdient hatte ich es, also sagte ich nichts dazu. Böse sah sie uns abwechselnd an.
„Lu, zu deiner Info: Yunus ist hier.", sagte sie und zeigte in Richtung Fahrradplatz. Als Kai und ich erschrocken dorthin sahen, konnten wir nur noch den Rücken von Yunus sehen, denn er musste uns wohl gesehen haben, weshalb er jetzt ging.
Ich blickte zu Kai: „Du kommst mit und erklärst dass es nicht meine Schuld war!". Bevor er was erwidern konnte, hatte ich ihn schon am Handgelenk gepackt und Richtung Fahrradplatz geschleift. Doch als wir um die Ecke kamen war Yunus verschwunden. Ich begann leicht zu rennen was Kai zum stolpern brachte, doch auch auf dem Parkplatz war mein Freund nirgends zu sehen.
„Toll!", rief ich frustriert.
Die Schulglocke läutete.
„Bestimmt fährt er jetzt wieder nach Hause!" Da Yunus zwei Städte weiter wohnt, konnten wir uns eigentlich nur an den Wochenenden sehen.
„Er ist sichern nur an dem Feld da hinten und kommt nachher wieder. Wir müssen jetzt erstmal zu Englisch, danach kannst du ihn ja anrufen.", versuchte Kai mich zu beruhigen und warum auch immer klappte das auch erst. Doch als er die nächste Stunde erwähnte wurde ich innerlich genervt.
Grrrrrr, wir haben ja jetzt auch noch englisch zusammen! Als ich keine Anstalten machte ins Schulgebäude zu gehen, nahm Kai meine Hand und ging mit mir zum Eingang, wo er mich wieder losließ. Im Klassenraum angekommen setzten wir uns auf unsere gewohnten Plätze, nebeneinander in der ersten Reihe direkt vor dem Lehrerpult. Ich saß nicht mit Absicht neben ihm, aber durch einen blöden Zufall war es halt so.
Nach einer sehr schweigsamen Englischstunde, was davon kam dass ich Kai ignorierte, gingen wir quasi gemeinsam aus dem Raum. Okay, er ging mir hinterher und fing dann auch noch an mit mir zu reden!
„Hey! Jetzt warte doch mal!" Ich blieb stehen.
„Was willst du jetzt machen?", fragte er dann als er neben mir stand.
„Erstmal schauen ob Yunus wieder da ist. Wenn nicht fahre ich nach Hause uns sehe dann weiter."
„Also ich habe jetzt auch frei, wenn du magst könntest du auch mit zu mir. Ich will eh noch mit dir reden.." Sein ernst?! Denkt er wirklich dass ich jetzt mit zu ihm gehe? Naja, obwohl. Wenn er eh noch mit mir reden will..außerdem ist da eh nichts schlimmes dabei. Es wird schon nichts passieren.
„Nagut, okay. Ich gucke aber erst ob er da ist, wenn nicht komme ich mit zu dir.", antwortete ich ihm nach einer kurzen Pause.
„Okay, ich komme mit, wir müssen ja so oder so beide da lang." Also gingen Kai und ich wieder runter auf den Schulhof. Aus seinem Spind am Ausgang nahm er noch seinen Helm mit, damit er nicht nochmal zurücklaufen musste. Natürlich war Yunus nicht da und an sein Handy ging er auch nicht, weshalb ich etwas wiederwillig mit Kai zu seinem Roller ging. Er verstaute seinen Rucksack im Fach unter dem Sitz, aus dem er mir vorher einen zweiten Helm gab. Meinen Rucksack ließ ich auf dem Rücken. Kai schob den Roller auf die Straße und setzte sich hin. Ich setzte mich hinter ihn und hielt mich zögerlich an seinen Seiten fest.
Zehn Minuten später waren wir schon bei ihm zu Hause und kurze Zeit später saßen wir in seinem Zimmer. Ich auf seiner Bettkante und er auf seinem Schreibtischstuhl. Schüchtern wie ich es jedes Mal in diesem Raum war, blickte ich stumm zu Boden.
„Also..ich wollte mit dir reden..wegen heute.", fing er an.
„Was du nicht sagst", unterbrach ich ihn.
„Ja, äh, also das war nur..weil ich ne Wette verloren hab..deshalb..äh ja."
„Ne Wette verloren?"
„Genau."
„Und das soll ich dir jetzt einfach so glauben?"
„Warum denn nicht?", er sah etwas verzweifelt aus.
„Weil a) das nicht sehr glaubwürdig ist und b) ich dich nicht so einschätze, dass du jemanden wegen einer Wette küsst. Und wenn doch, dann von allen zur Verfügung stehenden nicht mich.", erklärte ich ihm meine Zweifel.
„Äh..Warum denn nicht dich?"
„Weil du mich seit Wochen ignoriert hast."
„Ja, äh, also, äh..Deshalb ja dich."
„Tut mir leid, aber ich glaube dir nicht."
„Why?...."
„Du warst noch nie so nervös, außerdem klingt das nicht nach dir."
„Äh. Das war wirklich wegen ner Wette."
„Wenn du das sagst."
„Du glaubst mir nicht?"
„Natürlich nicht."
„Wenn du meinst, aber ich meine dass das so ist.", unglaubwürdiger könnte er wohl kaum sein.
„Erzähl mir das nochmal wenn du das selber glaubst."
Stille.
„Ja okay, du hast Recht", er stand auf und setzte sich neben mich, „Vielleicht war das doch nicht wegen ner Wette".
„Sag ich doch. Weshalb war es denn dann?", sagte ich während ich mich zu ihm drehte.
„Also..Irgendwie viel mir das nicht so leicht wie du vielleicht denkst keinen Kontakt mit dir zu haben..", fing er an.
„Du hast mich ignoriert!"
„Ja..okay..aber das war nicht einfach für mich. Irgendwie tat mir das immer etwas weh. Ich weiß auch nicht..Und eigentlich wollte ich mit der Frage nur herausfinden ob du noch was für mich empfindest, aber dann wollte ich die Chance nutzen, weil...weil ich mehr für dich empfinde als ich sollte..und das schon länger als ich zugeben will.."
Geschockt und verwirrt sah ich ihn an. Hat gerade Kai, der Junge der wohl die Liebe meines Lebens war, mir seine Liebe gestanden? Das musste mein Hirn erstmal verarbeiten.
„Ich- Also ich-", versuchte ich was dazu zu sagen.
„Darf ich dich küssen?", scheiterte mein zweiter Versuch.
Als Antwort auf meine Frage legt er seine Lippen auf meine. Ich war gerade so glücklich, dass ich auch bei ihm mal mutig war. Aus diesem Mut heraus stand ich auf und setzte mich so auf seinen Schoß, dass jeweils ein Bein von mir auf einer Seite von ihm war. Sofort küssten wir uns wieder innig. Ich hatte meine Hände an seinen Wangen und er seine an meinem Hintern. Plötzlich nahm er mein T-Shirt und zog es mir über den Kopf. Kurz sah ich ihn erschrocken an, doch dann legte ich meine Hände wieder um ihn und meine Lippen wieder auf seine, als er mich hochhob, sich umdrehte und mich dann aufs Bett schmiss. Als er sich über mich beugte zog ich ihm auch sein Oberteil aus. Verwundert sah er mich an, bei unserem letzen Treffen traute ich mich nichtmal eine Hand unter seinem Shirt zu haben und jetzt das. Geschickt machte er den Verschluss von meinem BH auf und ehe ich mich versah war dieser neben das Bett geflogen. Wir küssten uns wieder stürmisch, bevor Kai begann meinen Hals runter zu meiner Brust und rüber zur anderen Seite zu küssen. Ich stöhnte leise auf, als er mir einmal vorsichtig in den Hals biss.
„Das gefällt dir wohl", bemerkte er lachend, bevor er diesmal fester in meine Haut biss. Ich versuchte mir ein stöhnen zu unterdrücken, was auch recht gut funktionierte.
„Mhh, Du brauchst nicht leise sein", hauchte der ältere in mein Ohr. Da konnte ich auch nicht mehr anders als zu keuchen. Ich fand es einfach so erregend wenn man mir ins Ohr flüstert, vor allem in unserer aktuellen Situation.
Kai war gerade dabei sich beißend von meinem Hals zu meiner Brust zu arbeiten, als ich ihn an den Schultern packte und mich nach oben schwang, sodass ich jetzt auf ihm saß. Erregt grinste ich ihn an.
„Wo ist das Mädchen hin was ich kennen gelernt habe?", fragte er ebenfalls grinsend.
„Die ist schreiend abgehauen", gab ich als Antwort, während ich mich langsam seinem Hals näherte.
„Find ich gut~" Gerade hatte ich ihm vorsichtig in den Hals gebissen. Grinsend von seiner Reaktion machte ich weiter und er unterdrückte sich jedes Geräusch. Das sah ich als Herausforderung und biss fester und mit kürzeren Abständen in seinen Hals und den Oberkörper runter. Lange konnte es Kai nicht mehr aushalten, bevor er anfing zu stöhnen. Zufrieden biss ich ein letztes mal in seine Schulter, bevor ich ihn wieder stürmisch küsste.
Eine Stunde später lagen wir, tatsächlich nicht mit weniger Klamotten als vorher in seinem Bett und redeten über dieses und jenes. Ich kuschelte mich näher an Kais Brust und er zog die Decke etwas höher. Glücklich schloss ich meine Augen und lauschte dem Herzschlag des Jungen, als plötzlich mein Handy klingelte.
„Maaaan", beschwerte ich mich, „Ich will niiiiiicht". Genervt davon dass dieser schöne Moment gestört wurde stand ich auf und kramte mein Handy aus der Tasche.
„Wer ruft an?", fragte Kai.
„Meine Mutter.." „Oh, sie hat schon acht Mal vorher geschrieben..upsiii."
„Was schreibt sie denn?", wollte Kai wissen. Ich setzte mich wieder zu ihm aufs Bett.
„Sie will wissen wo ich bin und warum ich nicht aus der Schule gekommen bin. Ich antworte ihr mal schnell."
«Hallo Mama, ich bin gerade bei Kai, wir hatten die letzte Stunde entfall weshalb ich schon etwas länger hier bin. Tut mir leid dass ich nicht Bescheid gesagt habe, wir haben ein bisschen die Zeit vergessen. Ich komme irgendwann heute Abend nach Hause, wenn das ok ist. Bis nachher.»
„So, fertig.", sagte ich und stellte mein Handy auf stumm bevor ich es weg legte.
„Dann komm mal wieder her", forderte Kai mich mit offenen Armen auf. Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen und kuschelte ich mich wieder an ihn unter die Decke. Ich fühlte mich bei ihm so sicher, dass ich nach wenigen Minuten eingeschlafen war.
Einige Stunden später wurde ich von einem sanften Kuss Kais geweckt.
„Hey", lächelte ich ihn verschlafen an.
„Na du", sagte er zufrieden lächelnd, „Es ist schon sechs Uhr, ich bringe dich mal nach Hause."
„Was, schon so spät?", ich war immer noch nicht ganz wach.
„Ja, leider. Komm, zieh dir mal wieder was an." Ich stand auf und suchte nach meinen Sachen. Als wir uns fertig angezogen hatten fuhr Kai mich nach Hause.
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Kurzgeschichten quer durch die Liebe (18+)
Cerita PendekDas hier wird eine Sammlung an Kurzgeschichten, die ich alle im laufe der Nächsten Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre schreiben werde. Die meisten Figuren sind irgendwo von realen Personen inspiriert, oder auch frei erfunden, aber die weibli...