Akt 4: Der Wind, der deinen Namen trug~

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Zwei Wochen strichen durchs Land und von dem Unglück das sie heimgesucht hatte, war kaum mehr eine Spur zu sehen. Die Gebäude waren wiederaufgebaut worden, das Gelächter von Kindern hallte durch die Straßen und auch die Erwachsenen fanden Zeit sich zu entspannen. Aether und Paimon streiften durch die Stadt. Die Szenerie, die sich ihnen bot, hob ihre Laune umso mehr. "Ich kann es nicht erwarten. Wir haben so lang nichts mehr vom Hirschjäger essen können, da werde ich mich sicher nicht zurückhalten und eine Menge bestellen!", gab das Mädchen voller Vorfreude von sich. Ihr Freund nickte. "Das habe ich mir schon gedacht!", kicherte der Honigblonde. Doch wenn er an das Essen gemeinsam mit dem Alchemisten dachte, klopfte sein Herz schneller. Es war gerade mal zwei Wochen her, dass sie sich das erste mal geküsst hatten. Der Gedanke daran trieb ihm die Röte ins Gesicht. "Alles okay Aether? Du bekommst doch wohl keine Erkältung oder?", fragte Paimon besorgt. Hastig schüttelte der Junge den Kopf: "Nein, nein keine Sorge." Aether atmete einmal tief durch und schaute sich um, damit er sich von seiner Nervosität ablenken konnte. Seit ihrem Ausflug mit Klee hatten sich die beiden nicht mehr gesehen. Albedo hatte vieles nachzuholen und war daher sehr beschäftigt. Keinesfalls wollte sich der Honigblonde zwischen die Arbeit, die sein Freund so liebte und ihn drängen, daher wartete er geduldig darauf, dass sie wieder Zeit miteinander verbringen konnten. Als Amber am Abend zuvor mit einem Brief des Alchemisten ankam, hüpfte das Herz des Reisenden ein wenig voller Vorfreude. Diese Vorfreude allerdings brachte ihm etwas weniger Schlaf als normalerweise.Seufzend setzte sich Aether an den Brunnen und spritzte sein Gesicht mit dem kühlen Wasser ein wenig nass.Die Erfrischung tat ihm gut und ein erleichtertes Seufzen verließ seine Kehle.Mit geschlossenen Augen entspannte sich der Junge im warmen Licht der Sonne und lächelte zufrieden.


"Ah ...", gab Paimon knapp von sich als sie ein bekanntes Gesicht entdeckte, doch der junge Mann signalisierte ihr, dass sie ruhig sein sollte, also schwieg sie.Albedo kam näher, beugte sich ein wenig hinunter und hauchte dem Jungen an die Lippen: "Diese Nachlässigkeit deiner Deckung könnte dir Probleme einbringen". "W-Was?", kam es erschrocken von dem Honigblonden und wenn der Alchemist ihn nicht festgehalten hätte, dann wäre er doch glatt in den Brunnen geplumpst.Der Aschblonde begann zu lachen. Etwas beleidigt blickte Aether in das Gesicht seines Freundes, doch bei dem Anblick Albedos konnte er nicht lange eingeschnappt sein. Ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen. "Es ist schön, dich wiederzusehen", sprach der Junge. Albedo lächelte: "Tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat, aber momentan habe ich so viel zu tun, da komme ich kaum raus."Der Honigblonde schüttelte den Kopf. "Schon gut, deine Arbeit ist wichtig und ich bin mir sicher, dass ihr Fortschritte machen konntet." Verlegen rieb sich der Alchemist über die Wange. "Na ja, ganz unrecht hast du nicht. Wollen wir dann?", fragte der Alchemist und bot dem Jungen seine Hand an. Aether nickte, legte seine Hand in die des jungen Mannes und zog sich auf die Beine.


Gemeinsam setzten sie sich an einen der Tische vor dem Hirschjäger. Sara kam auf die drei zu. "Was kann ich euch gutes bringen?" Albedo ließ den anderen den Vortritt: "Bestellt was ihr wollt, ich bezahle." Das ließ sich Paimon nicht zwei mal sagen. "Ich hätte gern einige Kartoffelpuffer, dazu eine Gulaschsuppe, Apfelschmorfleisch, einen Sahneeintopf und Apfelschorle." Aether schüttelte den Kopf und seufzte. "Ich nehme einmal das Windgott Ragout und dazu Traubensaft." "Für mich bitte ebenfalls eine Apfelschorle und Eierkuchen mit Sahne", sprach der Aschblonde und reichte der Frau die Karten. Sara nahm diese entgegen und lächelte: "Okay, bei der Menge könnte es aber etwas dauern!" Albedo nickte. "Kein Problem, wir haben Zeit." Während sie auf ihre Bestellung warteten, redeten sie miteinander. Der Alchemist erzählte von seiner Arbeit, mit der er in den letzten Tagen beschäftigt war und von Klee, die seitdem er zurückgekehrt war immer mal wieder im Labor vorbeischaute und für Chaos sorgte. Aether lachte und berichtete ihm von seinen Aufträgen, die er gemeinsam mit Paimon bewältigt hatte. Nachdem dann das Essen auf dem Tisch stand funkelten die Augen des schwebenden Mädchens: "Woaaah ... und es riecht alles so gut!" Zufrieden nickte der junge Alchemist. "Guten Appetit!" Es dauerte nicht lange, da hatte Paimon auch schon alles verdrückt und klopfte sich auf den Bauch. Albedo rieb sich über das Kinn und staunte: "Ich bin überrascht wie viel in einen so kleinen Körper passt." "Hihi ...das war doch gar nichts", meinte das Mädchen und stemmte die Hände in die Hüfte.

Dragonspine's MadnessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt