Es geht los/36

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Nach dem leckeren Frühstück, wollte ich wieder zurück ins Schlafzimmer gehen, um mich etwas hin zulegen. Ich wusste nicht wieso, aber die beiden kleinen waren heute sehr unruhig. Kaum hatte ich die erste Treppenstufe betreten, spürte ich einen kurzen, Krampf artigen Schmerz im Unterleib.

Ich hielt einen Moment inne. Was zur Hölle war das denn? fragte ich mich und ging die Treppen nach Oben ins Schlafzimmer. Ich legte mich aufs Bett, schnappte mir mein Handy und stöberte etwas durch Facebook und Instagram. Sonderlich spannend war das allerdings nicht. Gerade, als ich mein Handy wieder weg legen wollte, verspürte ich erneut ein starkes Ziehen im Unterbauch. Wäre ich nicht Schwanger, würde ich behaupten, ich bekomme meine Periode. Langsam setze ich mich auf die Bettkante und atmete einmal tief durch. Plötzlich klopfte es an der Tür. ,,Ja bitte?" Die Tür ging auf und Daryl kam rein. ,,Hast du Lust einen Film zu schauen?"

,,Wenn wir das hier Oben machen können, klar." Daryl nickte mir zu und setze sich aufs Bett. Ich hatte keine Ahnung, was für ein Film er angemacht hatte, aber das mir eigentlich auch egal. Ich wollte mich ausruhen. Ich kuschelte mich an Daryl und genoss diese Ruhe. Zumindest bis ich wieder diesen Schmerz spürte. Ich zischte auf und setzte mich auf. ,,Alles okay?", fragte Daryl und sah mich besorgt an. ,,Klar. Geht schon wieder." , antwortete ich und stand auf. Daryl schaltete den Fernseher aus und kam direkt zu mir. ,,Wir fahren ins Krankenhaus! Ich hab doch gesehen, dass du Schmerzen hast." Ich war mir gerade nichts sicher, ob ich schmunzeln sollte, weil Daryl leicht panisch klang oder ob ich genervt sein sollte, weil er gleich so übertrieb.,,Wir müssen noch nicht ins Krankenhaus. Alles ist gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen, aber Daryl ließ sich nicht davon abbringen. Er schnappte sich die bereits fertig gepackte Krankenhaustasche und verließ das Zimmer. Na schön, wenn der Herr darauf besteht.

Ich zog mir schnell ein paar bequeme Schuhe an und ging dann nach unten zu Daryl, der bereits an der Haustür auf mich wartete. ,,Darf ich mir noch meine Jacke anziehen? Wir haben zufällig Winter draußen." Daryl nickte mir zu. Deutlich nervös spielten seine Finger mit dem Schlüssel in seiner Hand. Kaum hatte ich den Mantel an, schob mich Daryl regelrecht zum Auto.

,,Ich habe Matt schon angerufen. Er ist schon auf dem Weg ins Krankenhaus." Genervt setze ich mich ins Auto und schnallte mich an. Wie kann man nur so eine Panik haben? Ich war es doch, die die Kinder auf die Welt bringen musste und nicht sie. Wie ein Irrer fuhr Daryl durch die Stadt.

,,Verdammt Daryl, willst du uns umbringen?", fauchte ich ihn an. Daryl reagierte nicht. Erst als mich ein weiteres Ziehen im Unterleib auf zischen ließ, fuhr er etwas langsamer und sah zu mir.

,,Sieh auf die Straße!" Daryl murmelte etwas wie:,,Sorry" und bog wenig später auf den Parkplatz des Krankenhauses. Nachdem er geparkt hatte, stieg ich aus und es dauert keine 2 Minuten, da kam ein ebenso nervös wirkender Matt auf uns zu. ,,Gehts dir gut?", fragte er und sah mich besorgt an. ,,Ja, alles ist gut." Ich ließ die beiden einfach stehen und ging in Richtung Haupteingang. Ein junge, blonde Frau stand an der Anmeldung und lächelte mich an. ,,Hallo. Was kann ich denn für Sie tun?", fragte sie. ,,Ich hatte jetzt schon ein paar Mal so ein ziehen im Unterleib und die Herren hinter mir, meinten ich sollte besser in Krankenhaus fahren."Die junge Frau sah lächelnd zu Matt und Daryl und sagte uns dann, dass wir in den Zweiten Stock fahren sollten. Ein Arzt würde sich dann um mich kümmern. Matt und Daryl folgten mir schweigend in den Aufzug. Oben angekommen, wurden wir bereits von einem Arzt erwartet. Er führte uns in einen kleinen Raum und bat mich darum, mich unten rum frei zu machen.

Matt und Daryl warteten, wenn auch widerwillig, im Wartebereich.

,,Also Miss Spencer. Ihr Muttermund hat sich bereits geöffnet. Allerdings liegen Sie erst bei gut 3 cm. Und die Wehen sind noch sehr unregelmäßig.....Sie können erst mal wieder nach Hause fahren. Gehen sie spazieren oder laufen sie Treppen, um die Wehen etwas in Gang zu bringen.....Wenn die Wehen in einem Abstand von 10 Minuten kommen, können sie wieder kommen." Na toll. Ich wusste doch, dass es noch viel zu früh ist, aber nein, auf mich will ja keiner hören. Ich zog mich wieder Richtig an und verließ das Behandlungszimmer. Matt und Daryl kamen sofort auf mich zu gestürmt und sahen mich nervös an. ,,Wir können wieder nach Hause fahren. Das dauert noch. Ich soll wieder kommen, wenn die Wehen alle 10 Minuten kommen." , erklärte ich ihnen und ging Richtung Aufzug.

Wir verließen das Krankenhaus und fuhren erst Mal nach Hause.

Kaum hatte Daryl vor dem Haus geparkt, hatte ich eine Wehe. Ich hielt mir den Bauch und verzog etwas das Gesicht. Okay, die war schon mal stärker, die von vorhin. ,,Du hast Schmerzen und die schicken dich nach Hause. Ich glaubs nicht.", meckerte Daryl vor sich hin. ,,Es ist einfach noch zu früh." Genervt stieg ich aus und ging ins Haus. Matt und Daryl folgten mir natürlich.,,Und was machen wir jetzt?", wollte Matt wissen. ,,Keine Ahnung. Der Arzt meinte wir könnten spazieren gehen." Warum erzähle ich ihnen das überhaupt? Draußen war es Arschkalt. ,,Gut. Dann machen wir das jetzt. Wir können ja in den nahe gelegenen Park gehen.", schlug Daryl vor.

Und genau das taten wir dann auch. Auf dem Weg dort hin, überkamen mich noch zwei Wehen. Und ich konnte nicht gerade behaupten, dass diese angenehm waren. ,,Geht es?", fragte mich Matt zum gefühlt tausendsten Mal. ,,Wenn was ist, musst du es uns sagen", fügte Daryl noch hinzu. ,,KÖNNTET IHR VIELLEICHT MAL DIE KLAPPE HALTEN VERDAMMT!....DIE ZWEI KOMMEN NICHT SCHNELLER AUF DIE WELT, NUR WEIL IHR MICH ALLE ZWEI SEKUNDEN FRAGT, OB WAS IST....!!!!" , schrie ich die beiden an, die mich daraufhin einfach stumm anstarrten. Ich wollte die beiden stehen lasse und weiter gehen, aber eine weitere Wehe hielt mich davon ab. Und diese hatte es wirklich in sich. Wie war das noch gleich? Tief ein und aus atmen.Wortlos traten Matt und Daryl an mich heran. Ihre besorgten Blicke lagen auf mir, während ich versuchte diese verfluchte Wehe weg zu atmen. Als diese vorbei ist, atmete ich ein Mal tief durch. ,,Können wir bitte zum Haus zurück gehen?!" Matt und Daryl nickten mir zu und so machten wir uns langsam auf den Rückweg. Immer wieder überkamen mich Wehen, die mich dazu zwangen stehen zu bleiben. Ich hatte zwar nicht auf die Uhr geschaut, aber diese verdammten Wehen kamen plötzlich viel schneller, als mir lieb war. ,,Das wird so nichts. Bleib du mit ihr hier. Ich hol das Auto", sagte Daryl und verließ schnellen Schrittes den Park. Er konnte doch nicht hier in den Park fahren. Ich musste es wenigstens bis an die Straße schaffen. Ich griff nach Matts Hand, als wäre er eine Boje, die mich vor dem ertrinken bewahren könnte. Kaum waren wir an der Straße angekommen, suchte mich die nächste Wehe heim. Matt stellte sich vor mich, so das ich mich an ihn krallen konnte. ,,Fuck.....Wer hat sich eigentlich diese Scheiße ausgedacht, dass Kinder auf diese Weise auf die Welt kommen müssen!!", fluchte ich.

,,Atmen Prinzessin....", sagte Matt sanft, auch wenn ich die Nervosität in seiner Stimme hören konnte. ,,Ach, halt doch die Klappe." Wenige Minuten später, war Daryl endlich da. Ich setze mich auf den Beifahrersitz und wollte am liebsten direkt wieder auf stehen. Niemals hätte ich gedacht, dass sitzen so weh tun könnte. Diesmal war es mir egal, dass Daryl durch die Straßen raste. Ich wollte nur so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Die Wehen waren im stehen schon kaum zu ertragen, aber im sitzen, waren sie die Hölle. Als wir endlich am Krankenhaus ankamen, war es bereits dunkel. Der Weg auf die Entbindungsstation dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Bei jeder Wehe musste ich stehen bleiben und krallte mich entweder an Matt oder an Daryl. Je nachdem, wer mir gerade näher war.Als wir Oben ankamen, wurden wir von einer Hebamme in den Kreißsaal geführt. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, reichte sie mir eines dieser Krankenhausnachthemden und half mir dabei mich umzuziehen. ,,Ich bin gleich zurück und dann sehen wir mal, wie weit der Muttermund ist." Mit diesen Worten verließ die Hebamme den Kreißsaal und ließ mich mit Matt und Daryl allein. Ich stellte mich vor die beiden und versuchte ruhig zu atmen. Zumindest, bis die nächste Wehe kam. Ohne groß darüber nach zu denken, krallte ich mich an Daryl. Meine Fingernägel bohrten sich in seine Schultern, was ihn schmerzhaft das Gesicht verziehen ließ.

,,versuch zu atmen Prinzessin", sagte Matt so ruhig wie möglich. ,,Halt die Schnauze!", zischte ich ihm entgegen. Ich wollte gerade noch etwas sagen, da machte es laut PLATSCH und wir drei standen in einer Pfütze aus warmen Fruchtwasser.

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Hier bei hat mir die liebe RiaSummer91 geholfen , also nochmal danke dir.😘

Zwillinge nur für dich alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt