Fuyumi Todoroki

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Erstaunt begutachtetest du jedes einzelne Zimmer im Hause Todoroki. Dieser hatte dir mitgeteilt, dass er Kinder habe und diese sicherlich bald zurückkommen würden. Und das diese ihn hassen.

Irrititert hattest du den Riesen angesehen, bist aber still geblieben, schließlich ging dich das nichts an. Auch wenn es dich interessieren würde, warum sie ihn denn hassen. Außer dem groben Blick, schien er dir doch ein recht sanfter Mensch zu sein. 

Kopfschüttelnd sahst du dir eines der Gemälde an den Wänden an, welche wohl antik zu sein schienen. Grinsend musterst du schließlich den Erwachsenen. Er mochte die Ordnung und das traditionelle. Das gefiel dir zumindest schon mal an ihm. Er war dir zwar schon von Anfang an sympathisch, das hier war nur eine Bestätigung.

"Und was soll ich hier nochmal? Schließlich scheine ich ja schon eine Wohnung zu haben..." fragtest du schließlich mit schief gelegten Kopf. Enji starrte dich einen Augenblick an, ehe er aufseufzte und dir winkte, ihm zu folgen. Neugierig, wie du eben so bist, folgtest du ihm schließlich im Gänsemarsch.

Vor einer michtssagenden Tür bliebt ihr schließlich stehen. Verwirrt darüber blinzeltest du kurz, ehe Enji die Tür öffnete. 

Mit offenem Mund starrtest du die ganzen Trainingsgeräte und Glaswände an. "Hier werde ich dir zeigen, wie du deine Fähigkeiten kontrollieren kannst." murrte Todoroki, während er den Raum betrat.

Leicht strichst du über die glatte Oberflächen der Hanteln und Gewichte. Es war wie in einem kleinen, aber feinen, Traum, aus welchem du nie wieder aufwachen möchtest. "Das darf ich alles benutzen?" fragtest du schließlich, mit einem heftigen Glitzern in den Augen. 

Der Riese sah das natürlich, weshalb ihm unbewusst ein kleines Lächeln ins Gesicht huschte. "Ja, das musst du sogar alles benutzen." meinte er schließlich, beobachtete dich weiterhin, ehe er sich entschloss, dich wieder raus zu schicken. "Heute musst du allerdings noch aushalten. Der Wechsel hierher war schließlich nicht das angenehmste."

Verständnislos sahst du ihn an, bemerktest aber dabei, wie hungrig und kalt dir eigentlich war. Seufzend gabst du also nach, verließt mit Enji den Trainingsraum und folgtest ihm wieder. Dein Magen knurrte mehrmals, deine Wangen waren teilweise schon so errötet, dass du gar nicht mehr anders konntest, als auf den Boden zu schauen.

Eine Tür öffnete sich, als ihr endlich in der Küche angekommen wart, du mit einem Brot versorgt und einer Decke um die Schultern gehängt. 

Eine junge Frau betrat die Küche, erschrack beim Anblick ihres Vaters in der Küche, ehe ihr Blick zu dir wanderte. Erschrocken sog sie die Luft ein, ließ dabei ihre Tasche fallen und eilte zu dir. "Ach du meine Güte, du siehst ja ziemlich fertig aus!" stieß sie aus, rieb dir über die Arme und versuchte dir so, etwas Wärme zu spenden.

"Fuyumi, das hier ist Y/N Hyou, eure Cousine. Y/N, das hier ist Fuyumi, meine Tochter." grummelte Enji, sah dabei nur auf die Hände der älteren. Geschockt hielt Fuyumi in ihrer Bewegung inne, sah dich dabei an, schien dich beinahe zu analysieren, ehe ihr etwas einzufallen schien. "Du bist also Keikos Tochter! Wie geht es ihr denn?" fragte sie schließlich, ein kleiner schmerzhafter Stich durchzog dein Herz, unbewusst zucktest du zusammen. 

Traurig lächelnd sahst du der schönen Frau ins Gesicht, unterdrücktest dabei ein Schluchzen und atmetest noch einmal zittrig ein. "Ich denke mal gut, da wo sie jetzt ist." 

Stille herrschte vor.

Fuyumi brauchte kurz, bis sie verstand, was du damit sagen wolltest. In ihre Augen schossen mit einem mal Tränen, weshalb du kurz überfordert warst. "Wie...?" schluchzte sie schließlich, den Blick senktest du zum Boden.

"Sie starb an Krebs, während ich ihr am Krankenbett die Hand hielt." murmeltest du leise, die Tränen krampfhaft zurückhaltend. 

Wieder herrschte für einen Augenblick Stille.

Enji schien sehr nachdenklich zu sein, als dich Fuyumi in die Arme nahm und dir so Trost spendete. Dein Herz tat noch immer weh, wenn du daran zurückdachtest, wie schlaff ihre Hand auf einmal war und wie ihr Gesicht immer mehr an Leben verlor.

So schnell kann man also zur Waise werden.

Müde versuchtest du immer weiter, deine Augen offen zu halten, verlorst allerdings den Kampf gegen die Müdigkeit und machtest deine Augen zu.

Ohne noch einen Moment warten zu können, schliefst du sofort ein.

Bnha×Reader [It's never late to be a part in your life...]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt