Fremder Mann

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Blinzelnd öffnetest du die Augen und sahst an eine weiße Decke hinauf. Erst wusstest du nicht mehr, wo du warst, ehe du dich aufzurichten versuchtest und schließlich müde an der Wand lehntest.

Irgendwas hat dir die Energie geraubt, was es war, wusstest du im Moment nicht mehr. Darüber nachdenkend, wo du sein könntest, bemerkst du nicht die sich öffnende Tür. Erst als ein leises Räuspern ertönte, sahst du zu dem rothaarigen, der sich direkt neben deinem Bett gesetzt hatte.

Seine Augen ließen dich wieder erinnern, was geschehen war. 

Für einen Moment setzte dein Herzschlag aus, ehe es zu rasen begann und du zu hyperventilieren anfingst. Der Realität ins Auge blickend, erkanntest du, dass deine Mutter nicht mehr da war. 

In deinen Augen war sie die wundervollste Frau der Welt. Doch jetzt war sie tot. Und du allein.

"Beruhige dich! Sieh mich an, (Y/N)! Und jetzt atme tief durch. Ja, deine Mutter ist nicht mehr da. Und du bist alleine. Aber ich werde dir helfen, okay?" meinte Todoroki verzweifelt, als er dich an den Schultern packte und dazu zwang, ihm in die Augen zu sehen.

Die Tränen, welche dir bisher unbemerkt aus den Augen liefen, hinterließen eine warme Spur auf deinem Gesicht, welche schnell kühlten. Leise zitternd nicktest du schließlich, um dem älteren zu zeigen, dass du damit einverstanden warst, dass er sich um dich kümmerte.

Dieser lächelte kurz zufrieden, ehe er wieder ernster zu werden schien. "Nun, da du eindeutige Zeichen einer Spezialitätenentwicklung, beziehungsweise Erweckung, muss ich dir nun erklären, wie die nächsten Schritte aussehen werden. 

Da du deine Kräfte noch nicht um Griff hast, sehe ich mich dazu gezwungen, mit dir zusammen zu trainieren. Du musst sie soweit im Griff haben, dass du sie ohne Komplikationen nutzen kannst. Verstanden?" erklärt der Mann vor dir streng, verschüchtert nickst du einmal.Noch einmal seufzte der Mann auf, ehe er dir schließlich seine Hand anbot und dir zaghaft ein Lächeln schenkte.

Etwas beruhigt nahmst du seine Hand entgegen und ließt dich von ihm mitziehen. Er kannte sich hier schließlich aus. 

Nachdenklich sahst du dir die Umgebung etwas genauer an. Die Vasen und Gemälde überall schienen recht teuer zu sein, und die Flure sahen auch ziemlich neu aus. "Dieses Gebäude ist noch neu, oder?" fragtest du schließlich und hobst den Blick. Erstaunt darüber sah er dich an. stoppte allerdings nicht. "Ja, das stimmt. Woher weißt du das?" fragte er dich schließlich. Nachdenklich sahst du dir die Wände an. "Der Teppich ist noch ziemlich rot und an sehr gut gelegt worden. Allerdings erkennt man bei, ich sag jetzt mal 'neuen', Verlegungen an den Kanten eine leichte Klebschicht. Die wird in ein paar Monaten nicht mehr hier sein. Außerdem rieche ich den Geruch vom frischen Gips." antwortest du lediglich, ehe dein Blick zum Fahrstuhl wanderte.

Breit lächelnd liefst du auf diesen zu und drücktest den Knopf, der den Fahrstuhl hochfahren 

lassen würde. "Du magst wohl Aufzüge." bemerkte Enji lächelnd und beobachtete dich dabei, wie du wie ein kleiner Gummiball rumhüpftest.

Du warst ziemlich aufgeregt, immerhin würdest du gleich die Neumodische Stadt kennenlernen, in welcher du gelandet warst. "Tatsächlich liegst du damit falsch, Enji. Ich freue mich, die Stadt ein wenig kennenlernen zu dürfen." kommentiertest du strahlend, als der Aufzug endlich da war.

Zusammen betratet ihr diesen, Enji drückte auf den Knopf EG und mit einem leisen Surren schlossen sich die Aufzugstüren. Das Gefühl im ersten Moment war unangenehm in deinem Magen, allerdings legte sich das schnell wieder. 

Stille breitete sich zwischen euch aus, bis zu dem Moment, wo die Türen wieder aufgingen. "Wir werden jetzt zu mir nach Hause gehen, dort wirst auch du eine Weile wohnen. Zumindest bis du deine Kräfte im Griff hast."

Nickend sahst du ihn an, ehe er wieder deine Hand griff und ihr schließlich zusammen den Tower verließt. Von außen sahst du ihn dir ein weiteres mal an, stauntest etwas über seine Größe, ehe dir wieder die Umgebung ansahst.

Die Menschen um euch herum starrten dich an, was dich etwas verunsicherte. "Ehm... Endeavour-San, wieso sehen mich die Leute so an?" fragtest du schließlich leise, was den Erwachsenen verwunderte. Mit einem kurzen wütenden Blick, verschwanden die Blicke. 

Nur fühltest du dich immer noch beobachtet. Unauffällig sahst du dich einen Moment lang um, konntest aber niemanden entdecken, weshalb du den Blick wieder nach vorne richtetest. "Diese Stadt ist so... modern..." nuschelst du leise vor dich hin. Es war wie ein kleiner Traum, aus dem man nicht mehr aufwachen wollte.

Dabei störte jedoch das Gefühl, beobachtet zu werden. Enji sagtest du allerdings nichts, immerhin war er wohl selbst in Gedanken. 

An einer Haltestelle blieb Todoroki stehen, was dich dazu veranlasste, hinter ihm stehen zu bleiben. Dies schien ihn zu stören, da er dich nach vorne zog und du so neben ihm stehen bliebst.

Neugierig sahst du dich einen Moment um, ehe dir bewusst wurde, dass du neben einem 'Helden' standest. Mit einem Mal versteiftest du dich, was scheinbar einigen Menschen auffiel, da sie dann anfingen zu tuscheln.

Mit jedem Blick, der auf dich geworfen wurde, wurdest du nervöser und standest schon beinahe vor einem kleinen Zusammenbruch. "Hey, alles in Ordnung, kleine?" fragte schließlich Enji, welcher die Tränen in deinen Augen sah. 

Irgendwas zog sich in ihm zusammen, als er dich so sah. Mit einer schnellen Bewegung hatte er dich schließlich an sie gezogen und spendete dir damit etwas Wärme. Die Tränen verschwanden schnell wieder und etwas erleichtert atmetest du einmal tief durch, ehe die Bahn an der Haltestelle hielt. 

Zusammen stiegen Enji und du in den Zug ein, suchtet euch einen Platz und setztet euch hin. Wieder herrschte für einige Momente Stille, allerdings auch nicht lange. "Wir müssen in Musutafu aussteigen, den Weg zeige ich dir dann, okay?" fragte dich Enji,als Antwort nicktest du einfach einmal.


Die Haltestelle wurde angesagt, weshalb ihr beide euch erhobt und schließlich Richtung Türe lieft. Nervös sahst du dich um und noch bevor ihr aussteigen konntet, sahst du ihn. Der, der dich schon die ganze Zeit mit seinen Blicken verfolgt hatte.

Die trockene Haut um seinen Munt und die Augen jagten dir, aus welchen Gründen auch immer, eine Schauer über den Rücken. Und erst seine Augen... Sie waren so leer, dass dir bei diesem Anblick kalt wurde. 

Bis er zu Grinsen begann. 

Allerdings war das auch das letzte, was du sehen konntest, da sich die Zugtüren schlossen und ihr am Bahnhof standet.

"Nun, dann zeige ich dir mein Zuhause..."

Bnha×Reader [It's never late to be a part in your life...]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt