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Am nächsten Morgen liefen Draco und ich zur Großen Halle, als George mich mit einem verwirrten Blick abpasste. „Guten Morgen Prinzessin. Können wir kurz reden?" fragte George und ich warf Draco einen entschuldigenden Blick zu. Draco seufzte und nickte bloß. Ich lief dann dem Rotschopf hinterher zu einer Bank und wir setzten uns hin. „Mia, du musst mir helfen. Fred und ich sind zerstritten, wie noch nie. Ich weiß gar nicht, was mit ihm los ist, er ist wie verflucht. Das passt nicht zu ihm. Heute morgen hat er mich fast zusammen geschlagen, als ich nochmal mit ihm reden wollte. Lee hat ihn von mir weg gezogen." sagte er traurig und ich legte meine Hand auf seine Schulter. „Das glaube ich dir und ich bin verletzt, euch so zu sehen. Ihr seid sonst ein Herz und eine Seele, gefühlt eine Person." er nickte stumm und ich sah Tränen in seinen Augen brennen, die er weg blinzelte. „Was ich für Angelina empfinde, ist kein Geheimnis. Aber ich glaube das ist nebensächlich. Wir müssen herausfinden, was mit meinem Zwilling los ist." antwortete er flüsternd, mit heiserer Stimme nach einigen Sekunden der Stille. Ich tätschelte ihm die Wange und wischte eine Träne weg, die seinem Augenwinkel entwich. In diesem Moment tauchte Fred vor uns auf, der schaute uns mit einem Blick an, der missbilligend und enttäuscht war. Dann drehte er sich auf der Stelle um und verschwand in Richtung Große Halle. Wir schauten uns fragend an. Ein Teil in meinem Herzen wollte ihm hinterher, doch der andere Teil machte sich Gedanken darüber, wie George sich gerade fühlte.

„Okay das verstehe ich jetzt nicht. Aber Hermine und ich haben schon Bücher durchkämmt auf der Suche nach Antworten, was für ein Mächtiger Fluch das sein könnte." meine Verwirrtheit stand mir ins Gesicht geschrieben, genauso wie George, der eins zu eins denselben Gesichtsausdruck hatte. „Hast du seinen Blick gesehen? So habe ich ihn noch nie gesehen." er nickte zustimmend und runzelte leicht seine Stirn. „Irgendwie ist mir das ein Rätsel. Vielleicht war er etwas zu froh, dass Angelina die Einladung angenommen hat, meiner Meinung nach." gab George zu und lächelte mich traurig an. „Ich versteh dich, Georgie. Er ist aber auch nicht mehr er selbst. Vielleicht hat Angelina einen Liebestrank verwendet? Aber, so gute Tränke brauen kann sie gar nicht. Das übersteigt die Kenntnisse, die Schüler haben. So stark wie dieser ist, wie er sie auch anhimmelt, sie umgarnt und abknutscht, sollte der Trank von einem Master der Zaubertränke gebraut worden sein. Diese Tränke bekommst du auch nicht bei Zonkos." sagte ich heiser. Obwohl ich nicht genau wusste, was das vor Wochen mit Draco war, verletzte mich das zwischen Fred und Angelina mehr als mir lieb war. Ob es nur Mitleid für George war, konnte ich in diesem Moment noch nicht rausfinden. Meine Gedanken kreisten und kreisten. Seit Wochen fand ich keine Antworten auf die Reaktion meines Körpers nach dem Kuss von Draco. Niemand außer Hermine wusste bis jetzt davon. Sie, die beinahe allwissende hatte auch keinen Rat für mich. Okay Draco natürlich wusste auch davon, aber ich hatte das Gefühl, er würde es nicht wieder ansprechen, dafür hatte er zu viel Angst, mich zu verlieren.

„Wir haben jetzt seit über einer Woche nicht miteinander gesprochen, dieser Streit macht mir echt zu schaffen. Zuletzt haben wir so wenig miteinander gesprochen, als wir Babys waren und noch nicht sprechen konnten." er machte eine kurze Pause und kramte in seiner Hosentasche herum. „Nasenblutnougat oder Kotzpastillen?" verwirrt schaute ich ihn an. „Naja ich denke nicht, dass du den Tag überstehst so wie du aussiehst, die letzten Woche waren auch hart für dich, die Sache mit Malfoy. Du siehst immer noch wie ein Zombie aus- ich übrigens auch, daher schmeiße ich mir auch eins der beiden rein. Da unser Vorrat sich nur auf die beiden beschränkt darfst du die Entscheidung fällen." er hatte recht. Gut sah ich nicht aus. Auch mein Kopf platzte mit den vielen Gedanken. Ich meine ich hatte eine Sorge weniger. Draco war wieder an meiner Seite, aber dennoch kreisten meine Gedanken um Draco genauso gut, wie um Fred. Ich wusste gar nicht mehr, was los war. Was mit mir los war. „Ich denke, ich nehme die Kotzpastille, vom Nasenblutnougat bekomme ich immer eitrige Pickel." überlegte ich ihm und er überreichte mir diese. Wir machten uns auf den Weg in die Große Halle, um wenigstens noch einen Pancake zu erwischen. Ich brauchte natürlich auch etwas, um es wieder heraus zu kotzen. Hermine war heute Morgen in der Bibliothek, um noch etwas nach zu schlagen.

„Komm mit zu mir und Draco. Da zu sitzen, macht uns beide nur noch mehr fertig." befahl ich ihm und zog ihn hinter mir her, bevor er sich dagegen wehren konnte. Eine peinliche Stille brach in der Großen Halle aus. ‚Ein Weasley bei den Slytherins?' ‚Was ist mit dem denn los?' ‚Ein Blutsverräter an unserem Tisch?' Ich ließ mich gegenüber von Draco fallen, dessen Blick unbeschreiblich doof aussah. „Draco, du siehst aus, als hätte Hagrid gerade einen Striptease vorgeführt, haben wir was verpasst?" witzelte ich und er schmunzelte leicht. Ich glaube, durch seine Gedanken wanderte jetzt unter anderem, ein tanzender Hagrid, der nach und nach seine Klamotten weg warf und dann seinen kleinen, rosa Regenschirm aufspannte, um sein bestes Stück zu verdecken. „Was will der Blutsverräter hier?" fragte er mich und bekam für diesen Satz einen heftigen Tritt gegen sein linkes Schienbein. „Beim nächsten Satz trifft mein Bein höher und mittiger. Aber um deine Frage zu beantworten, George frühstückt mit uns." ging ich auf seine Frage ein. „Ist schon gut. Wie gehts dir Weaselby?" provozierte er, man konnte sehen, dass es ihn ganz und gar nicht gut ging, aber George wäre nicht George, wenn er nicht konterte. „Mir gehts ganz gut, danke der Nachfrage Milfy. Wie läuft die Dreiecksbeziehung mit Pansy und Goyle? Habt ihr euch schon gut eingelebt?" selbst ich konnte mir kein Lachen verkneifen. Draco schaute ihn nur missbilligend an und wollte gerade seinen Mund aufmachen, doch ich stoppte ihn. „Hört zu Jungs. Ich liebe euch beide. Wenn ihr mich ebenfalls liebt, auch nur einen Mini Hauch, bitte ich euch, dass ihr euch wenigstens einigermaßen vertragt." schmollte ich ein wenig und nippte einen Schluck Kürbissaft. Beide schauten sich an und nickten sich kurz zu. Ich musste deshalb so heftig lachen, dass mir der Kürbissaft aus der Nase prustete. „Ach noch nicht mal trinken kann diese Trolllady." lachte Draco. „Kann sie überhaupt irgendwas?" fügte George hinzu. Beide erhielten dafür einen Tritt gegen ihr Schienbein. Synchron stießen beide ein „Aua!" raus. „Wenigstens kann ich euch beiden gleichzeitig weh tun." grinste ich. „Besser als gar nichts." fobbte mich der Rotschopf weiter. Ich hatte absolut keine Ahnung, was gerade bei den beiden passiert war, aber es gefiel mir auch nicht, immer zwischen zwei Stühlen zu sitzen. Also ließ ich es erstmal so laufen.

Doch, dass das der Beginn war, Pläne zu schmieden, die man nicht hätte schmieden sollen, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Bringt man einen verletzten Gryffindor mit einem bösen Slytherin zusammen, kann das nur in die Hose gehen. Salem tauchte unter dem Tisch auf und ich reichte ihm eine Scheibe Corned Beef. Dann holte er sich noch einige Streicheleinheiten ab, bevor er seine morgendliche Rund durch die Schule begann. Wir redeten noch über wirklich belanglose Dinge und ich dachte ich würde noch träumend in meinem Bett liegen. Hermine warf mir fragende Blicke zu. Mit einem ‚ich erzähle es dir später' wandte sie sich wieder ihrem Essen zu, was ich ihr gleich tat.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 01 ⏰

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Die Halbblutprinzessin | Mia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt