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Nach dem Essen gingen wir alle geschlossen in unsere Gemeinschaftsräume. Mein Weg führte mich auf direktem Wege in mein Zimmer, die anderen Slytherin's verteilten sich im Gemeinschaftsraum um den knisternden Kamin. Meine Gedanken kreisten um Draco, was er von mir wollte. Okay ich hatte Geburtstag, aber er musste irgendwas auf dem Herzen haben. Sonst hätte er mir einfach Bescheid gegeben, anstatt ein Pergament zu schicken. Das letzte Mal als er mich so nach einem Treffe gebeten hat, erzählte er mir, dass nun der dunkle Lord mit Wurmschwanz bei ihnen in den Ostflügel gezogen waren. Dauernd würden irgendwelche Muggel bei ihnen im Foyer gefoltert werden von Wurmschwanz. Voldemort, welcher als einer Art Baby-Ding vor sich hin wegitierte, genoss die Schreie, während er gemütlich an seinem Einhornblut nippte. Aus diesem Grund besuchte ich Draco auch nicht in den Ferien. Er kam für die letzten zwei Ferienwochen zu uns nach Cokeworth, nachdem ich von Hermine nach Hause kam, die zu den Weasley's eingeladen wurde. Ich wurde auch eingeladen, um mit zur Quidditch-Weltmeisterschaft zu gehen, doch es gab andere Pläne für Draco und mich. Wir bereiteten uns tagelang auf die Weltmeisterschaft vor.

August 1994
„Bist du Bereit, Dra?" fragte ich ihn mit angespannter Miene, während wir in meinem Zimmer in der Spinner's End Street standen und unsere Roben zuknüpften. Draco bekam fast seine Robe nicht zu, weil er so zitterte. Ich stellte mich vor ihn und half ihm, während ich meinen Kopf nach oben neigte, um ihm in seine wunderschönen Augen zu schauen. „Ich denke ich bin so bereit, wie ich es sein könnte für so eine Gräueltat." murmelte er und strich mir meine Haare hinter mein Ohr. „Du solltest sie zusammen binden. Nicht, dass sie rausfallen und einer deiner Freunde dich erkennt." murmelte mein bester Freund und seufzte. Ich stieg in sein Seufzen ein und band mir einen hohen Pferdeschwanz. „Das sieht schön aus, solltest du öfters machen." „Ach findest du?" Ich grinste ihn an. Eigentlich trug ich meine Haare meistens offen oder in einem hohen Dutt. Tante Zissi hatte mir damals des Öfteren zwei holländische Zöpfe geflochten. Ich lächelte bei dem Gedanken daran. Seit Jahren hatte ich sie nicht mehr getragen. „Musstest du auch an diese zwei Zöpfe denken, die Mom dir immer geflochten hat als kleines Mädchen?" Du hattest sie jeden Tag getragen. Wenn wir irgendwo hin gingen hattest du sie geöffnet, um dann Locken zu haben." Draco lächelte bei dem Gedanken. „Ja auf jeden Fall. Wenn du es so überlegst hatten wir eine wunderschöne Kindheit. Die Versteckspiele im Anwesen, unsere Besenflüge über eure Ländereien. Das Baden im See bei Cokeworth, wenn wir mal selten im Sommer dort waren. Wir haben viel Unternommen. Dobby hat uns immer begleitet." überlegte ich Seelig und dachte an die Zeit zurück. Er nickte zustimmend.

„Seid ihr fertig?" riss uns Dad aus den Gedanken, als er durch die offene Tür lugte. Draco und ich wurden aus den Gedanken gerissen, schauten uns perplex an. „Ja wir sind bereit Dad." murmelte ich gedankenverloren, während ich der Realität ins Auge blickte. Ich nahm meinen Zauberstab in die Hand und packte mir die beiden Todesser Masken, die Draco und ich bekommen hatten. Ich reichte ihm diese und nahm seine Hand. Ich sah, wie verdammt schwer ihm das ganze fiel. „Wir schaffen das." flüsterte ich ihm zu, als wir hinter meinem Vater die Treppen hinunter liefen. „Ich hoffe es, Mia." murmelte er gedankenverloren und schluckte.

Wir liefen zum Fluss der ärmlichen Industriegegend, um hier hinter die Apparationsgrenze zu gelangen. Am anderen Flussufer ging gerade die warme Sonne unter, trotzdem blieb die Hitze noch. Leichte Windstöße machten es ein wenig angenehmer. Dad schaute uns beide an. Etwas mitleidiges lag in seinem Blick. „Ich wünschte, ihr müsstet das nicht tun. Ihr seid so jung." schaffte er dann nach erdrückender Stille zu sagen. Er reichte uns beiden jeweils einen Arm, den wir eher zögerlich ergriffen. Wir apparierten mit einem Plopp. Es fühlte sich an, als würde man durch einen sehr engen Gummischlauch gezogen werden. Da Draco und ich schon tausende Male appariert waren, machte es uns nichts mehr aus. Die meisten die apparierten, hatten danach ein flaues Gefühl im Magen und übergaben sich. Als wir nach einigen Sekunden mit einem Plopp vor dem Tor des Malfoy Manors in Wiltshire standen, löste ich den Griff vom Arm meines Vaters und strich meine Roben glatt. Dasselbe tat mein bester Freund nun auch. Mein Vater machte einen Wing mit dem Zauberstab, sodass das Tor sich wie Staub wandte und wir einfach durchgehen konnten. Hinter uns wurde das Tor wieder zu dem schwarzen, glänzendem Metall und wir versuchten Schritt mit meinem Vater zu halten. Es fühlte sich an als würde er rennen. Seine Robe flog hinter ihm her, wie es üblich bei ihm war. Ich konnte mir vorstellen, dass unsere Roben von hinten genauso flogen. Ich starrte während wir liefen auf meine schwarzen Puma Schuhe mit Plateau, die ich mir mit Hermine gekauft hatte, als ich in den Ferien bei ihr war. Ich schluckte hart. Ich musste aufpassen, dass sie die nicht sieht, wenn ich ihr begegnen sollte. Wir traten nun durch die Tür und die kühle Luft des Anwesens kam uns entgegen. Draußen hingegen war es sehr heiß, wir hatten August. Die Sonne war zwar bereits unter gegangen, aber die schwüle Luft, mit den leichten Windstößen, die ich als sehr angenehm empfand, schien im Gegensatz zum Anwesen eine Sauna zu sein. Ich versuchte mit Dad schritt zu halten, als er die gefühlt endlosen Mamorstufen hoch hastete. Wir schienen die letzten zu sein, die in den riesigen Raum mit dem schier, endlos wirkenden, dunklen Eichentisch kamen. Ein leise vor sich hin prasselndes Feuer im Kamin zu meiner rechten, versuchte der Kälte im Anwesen entgegen zu wirken.

Die Halbblutprinzessin | Mia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt