19. Kapitel

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Seufzend fuhr ich mir durch mein zerzaustes Haar. Wie oft ich nun schon geseufzt hatte, wusste ich nicht, jedoch war es sicher schon viel zu oft, als sonst. Aber was blieb mir auch anderes übrig, wenn ich mich davor weigerte, die Akte anzufassen, welche mir Kiba am Samstag gegeben hatte. Bisher lag sie nur auf meinem Couchtisch geschlossen. Das Wochenende war viel zu schnell vorbeigegangen, wodurch ich einfach nicht schlafen konnte. Mein Blick glitt zu meiner Wanduhr, welche vier Uhr morgens anzeigte und mich zum Stöhnen brachte. Übers Wochenende hatte ich kaum schlaf bekommen, weshalb meine Augen immer wieder zu fielen, ich aber nicht schlafen konnte.

„Was mach ich nur?", wisperte ich leise, nachdem ich meine Ellenbogen auf meinen Oberschenkeln abgestützt und meine Hände ineinander gefaltete hatte. Mein Blick ruhte auf der Akte, die ich nachdenklich und skeptisch betrachtete. Es war mir nicht geheuer. Woher dieses Gefühl kam, wusste ich nicht. Ohne es zu merken, hatte es sich angeschlichen und sich in mir festgesetzt. Wollte mich einfach nicht mehr in Ruhe lassen.

Schnaubend erhob ich mich, woraufhin ich durch mein Wohnzimmer lief. Von der einen Seite zur anderen und wieder zurück, bis ich leise fluchend meine Hände auf die Rücklehne meiner Couch donnerte. Mit einem nun grimmigen Gesichtsausdruck betrachtete ich das braune Ding, welches mich um meinen Schlaf brachte. Egal wie sehr ich es anstarren würde, es würde nicht reden und mir verraten was drinsteht. Eigentlich wollte ich es auch nicht mehr wissen, aber ... meine Füße liefen von allein um die Couch herum, wodurch ich mit einer verzogenen Miene die Akte in die Hand nahm und mich setzte. Die Akte klappte ich mit klopfenden Herzen und leicht geschwitzten Händen auf.

Augenblicklich machte mein Herz einen Satz. Mein Puls beschleunigte sich aufs doppelt, während ich mir die kleinen Informationen durchlas. Ein Augenzeuge hatte sich am Freitagabend wohl noch einmal gemeldet und Details gesagt, die mich meine Augen weit aufreißen ließen.

„Nicht möglich ..."

Aussage des Augenzeugen 22

Laut des Augenzeugens sah er einen Mann in einem schwarzen Umhang und einer Maske, mit drei Strichen auf beiden Wangen. Die Haare beschrieb er als schwarz und unordentlich. Die Augen konnte er nicht sehen, da der Mann sich immer wieder vorsichtig umsah. Weil es ihm nicht geheuer war, ging er einen anderen Weg zu sich nach Hause, jedoch traf er in der Biegenstraße wieder auf den Mörder mit der Maske. Dieser sah sich nun noch genauer um, woraufhin sich der Augenzeuge schnell in einer Seitengasse versteckte. Er wartete einen Moment, bevor er um die Ecke sah. Sofort erhaschte er einen Blick, auf eine Klinge. Es war ein Messer, welches an manchen Stellen dunkler wirkte. Dadurch das es spät war, war er sich nicht sicher, ob es Blut war oder was anderes. Dar er den Mörder mit der Maske nicht weiter beobachten wollte, versteckte er sich wieder, davor konnte er noch sehen, wie dieser in die Rosengartenstraße bog. Als er aus seinem Versteck kam, war der Mörder verschwunden in eins der Gebäude. Welches es war, konnte er nicht sehen.

Mein Herz schlug mir bis zur Kehle, als mir klar wurde, dass der Mörder in der Nähe von jemanden wohnte, den ich nur allzu gut kannte. Ohne darüber nachzudenken, ob ich die Person um ihren Schlaf brachte, griff ich nach meinem Handy und wählte eine Nummer. Es dauerte meiner Meinung viel zu lang, bis es anfing zu wählen. Mit jedem Piepen wurde ich ungeduldiger und irgendwie wollte sich mein Puls nicht beruhigen. Erst als ich das Gähnen und gemurmelte „Was ist" hörte, beruhigte ich mich.

„Ist alles gut?", fragte ich sofort, woraufhin ich ein Grummeln gefolgt von einem: „Ich bin müde" hörte. Nun war ich komplett beruhigt. „Sorry, ich wollte nur deine Stimme hören. Schlaf weiter, wir sehen uns", wisperte ich leise ins Handy, bevor es auch schon mit einem Gähnen auf der anderen Seite verstummte. Laut atmend sank ich in meiner Couch zusammen und schloss meine Augen. Kaum hatte ich sie geschlossen, sah ich die Akten der toten Männer vor mir und die neuen Informationen. Dies sagte mir, dass ich gewiss nicht mehr einschlafen könnte, weshalb ich die Akte zuklappte und mich dazu zwang mich zu duschen.

Der Mörder mit der MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt