Kapitel 2

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Pov Manu

"Wie kamst du eigentlich auf die Idee zu lernen als Cutter zu arbeiten?", frage ich Palle interessiert. "Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber mein Cutter ist leider abgesprungen. Naja und deswegen waren meine Videos alle nicht mehr wirklich hochwertig. Aber ich will sowieso nicht mehr von sowas abhängig sein, verstehst du." "Ja, versteh ich. Was denkst du denn, warum ich das hier gemacht habe. Mein Leben ist ziemlich stressig und ich bin froh, dass mir mein Chef erlaubt hier meine Videos zu schneiden, sonst würde ich wahrscheinlich zu überhaupt nichts mehr kommen." Verstehend nickt Palle. "Ich bin auch ehrlich froh darüber, dass ich dir nicht erklären muss, wo ich die Rohaufnahmen von diesen Videos herhabe.

Der letzten Typen, den ich bekommen hatte, war nämlich ziemlich blöd und hat nicht geschnallt, dass das meine Stimme ist. Aber trotzdem meinte er immer, er sei ein großer Fan von dem Typen, für den wir immer die Videos geschnitten haben." Palle muss versuchen sich das Lachen zu verkneifen und nickt wieder nur. Wie kann ein Mensch gleichzeitig so hot und so süß aussehen? Ist das irgendwas, das man sich antrainieren kann? Manu hör sofort auf mit dem Blödsinn! Ist ja gut. "Naja, auf jeden Fall haben wir jetzt auch die Möglichkeit deine Videos zu schneiden und ich muss meine nicht so komisch verunstalten.", lache ich und Palle haut mir leicht gegen die Schulter. "Hey!" "Sorry!" Doch dann müssen wir beide wieder lachen. Das kann eigentlich nur schön werden und ich glaube es macht mir auch gar nichts mehr aus, dass er weiß wie ich aussehe. 

Während wir immer noch lachend in meinem Büro sitzen, kommt mein Chef hinein und mustert uns schmunzelnd. Also dieser Typ ist schon auch komisch. "Wie ich sehe verstehen sie Beide sich bereits blendend", sagt er und lächelt wieder so komisch. Sind irgendwie alle auf Drogen oder so? Die Menschen an denen wir vorhin vorbei gelaufen sind, haben auch so dämlich gegrinst. Oder hab ich einfach was verpasst. Aber Palle sieht mich auch verwirrt an und ich zucke nur kaum merklich mit den Schultern, aber Palle scheint es trotzdem gesehen zu haben. "Na dann ich lasse sie mal wieder alleine." Mit diesen Worten dreht sich mein Chef wieder um und geht. Doch kurz bevor er ganz aus der Tür verschwindet, zwinkert er mir noch zu. 

Palle scheint das Zwinkern auch gemerkt zu haben, denn er schaut mich wieder fragend an und flüstert mir ein "Was war das denn?" zu. Doch auch ich hab immer noch keine Ahnung, was das soll. Weswegen ich wieder nur mit Schultern zucke. "Komisch", murmelt Palle. "Ja, das ist es. Aber die sonst auch nie so. Oder habe ich mir das vorhin nur eingebildet?" "Was? Das Alle uns so komisch angeschaut haben? Nein, das hab ich auch gesehen. Der Eine hat mir sogar zugezwinkert und gelacht, da ich ihn nur seltsam angeschaut habe." "Dann hab ich mir das also wirklich nicht nur eingebildet", stelle ich fest und Palle nickt mir zu. 

"Um nochmal auf die Unterhaltung vorhin zurück zu kommen. Wo wohnst du denn jetzt?", frage ich Palle nochmal. "Ehm... Also eigentlich ist es nur so ein kleines Hotel am Rand der Stadt, damit ich nicht so vielen Leuten begegnen muss." "Oh, also hast du wirklich noch nichts gefunden." "Hab ich ja gesagt. Aber ich wollte unbedingt diesen Job und außerdem endlich mal aus Köln weg", seufzt er und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. "Kann ich verstehen", murmele ich eher zu mir selbst, aber er scheint es trotzdem verstanden zu haben, da er wieder seufzt. 

Soll ich ihn vielleicht fragen, ob er zu mir kommen will, bis er was gefunden hat. Aber kommt das zu komisch rüber? Ich weiß nicht, aber ich will auch nicht, dass er da in diesem Hotel versauern muss. Und wenn es das Hotel ist, was ich denke, dann lasse ich ihn dort nicht länger bleiben. Da sind schon so viele schreckliche Sachen passiert. Nicht nur Anderen sondern tatsächlich auch mir selbst, aber darüber  möchte ich nicht reden und ich glaube das hab ich tatsächlich auch noch nie. Noch nicht mal meinen Eltern hab ich was erzählt und bei denen hab ich in der Zeit sogar noch gewohnt. 

"Ist alles gut? Du siehst irgendwie ein bisschen besorgt aus, aber auch ein bisschen traurig", reißt Palle mich aus meinen Gedanken. Wofür ich ihm auch ehrlich dankbar bin. Denn ich hasse es sogar nur daran zu denken. "Was? Ja, klar", antworte ich ihm anscheinend ein bisschen zu unglaubwürdig, denn er sieht mich wirklich besorgt an. Und währenddessen sogar noch unheimlich knuffig. Manu, bitte, das ist nicht gut. Ich weiß, aber ich kann nicht anders. Ich muss ihn anschauen und an ihn denken und vor allem auf diese Weise an ihn denken. Sonst halte ich das nicht aus. Er ist das einzig positive, an das ich denken kann. Du kannst ja auch nur an ihn denken. Ja und das ist gut so. Du weißt, dass du nur verletzt werden kannst oder? Er wird mich nicht verletzen, er ist mein bester Freund. Ganz genau, deshalb musst du damit unbedingt aufhören. Bevor es endgültig zu spät ist. Ja, ich weiß. 

(856 Wörter)

Kürbistumor {Auszubildender}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt