Krank?

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Kennt ihr es, wenn ihr einfach nicht mehr weiter wisst? Ihr am Ende mit euren Kräften seid und einfach nur noch eine leere Hülle seid? Eigentlich bin ich eine sehr fröhliche und glückliche Gestalt, äußerlich.

Innerlich? Ich exestiere schon lange nicht mehr. Das Lächeln gefälscht, die Glückliche gespielt.

Es war an einem schönen, sonnigen Sonntag im März. Ich sehe, wie ich auf meinem Bett sitze und weine. Vergiesse Träne um Träne. Der Schmerz, diese Sehnsucht zerreist mich. Mein Hund war nun schon über ein halbes Jahr gestorben. Krebs. Aber er war es, der mich auf dem Boden behielt. Dank ihm bin ich nicht ganz in die Depression gerutscht und jetzt? Ich weine schon nur, wenn ich eine dumme Matheaufgabe nicht lösen kann. Dann sollte ich auch noch einen Vortrag vor der Klasse halten. Ich hab Angst vor Menschen. Zitternd stehe ich auf. Ich sehe, wie ich in die Küche ging und mir ein Küchenmesser nahm. Dann taumelte ich wieder ins Zimmer rauf. An diesem Sonntag war ich alleine. Meine Eltern waren mit meiner Schwester Ski fahren. Ich setzte mich wieder hin und betrachtete meinen linken Arm. Warum nicht? Langsam strich ich mit der Schneide über die Haut. Sie wurde nicht verletzt. Ich hatte irgendwie Angst es zu tun. Und doch schon diese kleine Berührung beruhigte mich. Doch mit dem Messer traute ich mich nicht, ich nahm eine Nadel und kratzte mir die Haut auf. Es blutete nicht, aber es tat gut.

So ging es weiter. Immer weiter. Tag für Tag, Woche um Woche,  Monat um Monat. Ab und Zu versuchte ich es mit einem Teppichmesser oder bastelte mir Rasierer auseinander.  Dann im Sommer stand ich vor ihnen, im Supermarkt bei den Rasiersachen. Ich griff danach und kaufte sie mir. Rasierklingen.

Ich möchte es nicht beschreiben, aber das Gefühl war einfach nur toll, als ich sie auf der Haut fühlte. Es gefiel mir, ich wurde süchtig danach. War ich krank?

Ich musste damit aufhören! Ich begann die Klingen auf andere Gegenstände zu richten. Erst auf meine Plüschtiere, dann auf sie...ich hasste sie. Sie war es, die alles zerstörrte! Es weckte ein verborgenes Gefühl in mir, als ich die Kehle meiner ehemaligen besten Freundin aufschlitzte. Ich höre heute noch ihre Schreie und mein krankes Lachen. Krank? Nein. Es ist nicht krank. Ich meine ja, es macht mich glücklich...

Ach ja...ja du liest gerade diese Nachricht auf deinem Handy oder Tablet. Du fragst dich gerade, warum ich dies hier schreibe oder? Du bist verwirrt, weil ich mich nun direkt an dich wende. Ich hab eine Überraschung für dich. Schau doch einfach mal in deinem Schrank nach...
Komm spielen...

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