Hermine drückte aufs Gaspedal und schaltete in den 4. Gang. Ich darf nicht zu spät zu Alicias Geburtstag kommen! , hielt sie sich erneut vor Augen. Sie drehte die Klimaanlage auf eiskalt und ließ sie sich ins Gesicht pusten. Ein schneller Blick auf die Anzeigetafel ihres Autos verriet ihr, dass heute 41° waren. VIEL zu heiß für ihren Geschmack!
Die Brünette bog um die nächste Ecke, als es auf einmal einen Schlag tat.
Sie prallte mit dem Kopf gegen das Lenkrad, woraufhin sie ein ziehender Schmerz durchfuhr und ihr schwarz vor Augen wurde.
Als sie versuchte ihre müden Augenlieder langsam wieder zu öffnen, verspürte sie einen stechenden Schmerz, der förmlich auf ihren Kopf einschlug. Quer über den Oberkörper der jungen Hexe, zog sich ein brennendes Stechen, an der Stell wo der Anschnallgurt gelegen hatte. Ihr eines Bein fühlte sich taub an und sie sah immer wieder Pünktchen vor ihren Augen tanzen.
Hermine versuchte mühselig über ihren Air-back hinweg zu blicken, und erkannte die leicht verschwommenen Umrisse eines, wohl schwarzen, Autos.
Bin ich etwa in den Wagen vor mir reingefahren?, schoss es ihr augenblicklich durch den Kopf, überrascht darüber, dass sie überhaupt noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
Kurze Zeit später sah sie den Fahrer, des anderen Wagens, fluchend aussteigen. Er blutete am Kopf und hatte einen Arm um seinen Oberkörper geschlungen. Er kam ihr irgendwie bekannt vor...
Als er sich zu dem Auto der Gryffindor drehte, erkannte sie ihn. Es war Draco Malfoy.
VERFLUCHT!!! Ich bin gerade nicht ernsthaft in Draco Malfoys, wahrscheinlich seeeehr teuren, Wagen gekracht?! Warte mal... woher hat der überhaupt ein Auto???
Der Blonde lief zu der Fahrertür ihres Wagens und öffnete diese. „Hallo? Geht es ihnen gut?" Hermine drehte sich leicht zu ihm, trotz der Tatsachen, dass sich alles in ihrem Kopf drehte.
„Granger?!", fragte er verblüfft. „Malfoy?!", erwiderte sie ebenfalls etwas baff, mit kratziger, schwacher Stimme.
„Geht's dir gut?", wollte er auf einmal von ihr wissen. „Geht schon", antwortete Hermine schwach und lehnte sich vorsichtig an ihren Sitz zurück, was sie leicht auf keuchen ließ. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Oberkörper gleich verbrennen würde und ihr Kopf explodieren, während ihr Bein hingegen gerade zerquetscht wurde. Tolle Kombination!
Die Brünette schwang ihr eines Bein langsam aus dem Auto und versuchte ihren schmerzenden Fuß ebenfalls hinterherzuziehen. Vergeblich.
„Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragt Malfoy sie mit zweifelnder Mine. „Kann dir doch egal sein", gab sie ihm kratzig und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu verstehen.
Dieser ging jedoch nicht auf sie ein, sondern hockte sich, auf ihre verzweifelten Versuche aufzustehen, hin und blickte in den Fußraum ihres Wagens, sodass sie seinen Kopf nicht mehr sah.
„Dein Fuß ist eingeklemmt. Wir müssen ihn irgendwie da rausziehen. Könnte etwas länger dauern", stellte er fest. Warum will er mir auf einmal helfen?, fragte Hermine sich augenblicklich.
„Scheiße! Dann kann ich den Geburtstag wohl vergessen!", fluchte sie und schlug mit einer Hand auf den Air-back, was sie direkt bereute. „Was für ein Geburtstag?", fragte Malfoy von unten. „Eine alte Freundin hat heute Geburtstag", antwortete dir junge Hexe distanziert. Muss ich mich jetzt ernsthaft auch noch mit ihm unterhalten?
„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du dich entschieden hast mir hinten reinzufahren. Ich weiß ja, dass viele Frauen etwas von mir wollen, aber die meisten fahren deshalb nicht gleich mein Auto zu Schrott", meinte der Blonde und warf ihr einen grimmigen Blick zu. Hermine schnaubte abfällig, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und fauchte ihn an: „Auch wenn du denkst, dass ich das mit Absicht gemacht habe, das habe ich natürlich nicht! Ich wollte mich einfach nur beeilen und ich will GANZ SICHER nichts von dir! Ich kann ja nichts dafür, dass du hier im Schneckentempo langfährst!" Malfoy schüttelte, auf ihre Aussage hin, ungläubig seinen Kopf, erwiderte aber nichts.
