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«Taehyung«

Ich verschloss die Tür hinter mir und trennte mich widerwillig von Jungkook, dessen besorgte Blicke mir im Kopf blieben, selbst ich mich zu der Menge wandte. Mein Vater, Yoongis Vater und zwölf weitere wichtige Männer saßen an dem großen, langen Glastisch in dem viel zu klein scheinbaren Raum, der nicht viel differenzierter aussah als alle anderen in dem ganzen Bunker. Heute schien dieser aufgrund der Konferenz sogar noch beengender zu wirken. Ich setzte mich rechts auf den freien Platz neben meinen Vater, der mit starrer Miene am Ende des Tisches saß. Die Art und Weise, wie er so dort saß, zeigte wie angespannt er war.

„Warum hast du uns so dringend zusammengerufen, Yoongi?", fragte sein Vater zuerst und beendete das Getuschel der Anwesenden, die verwirrt darüber spekulierten, was los sein könnte, und was für diese Versammlung verantwortlich war, die dermaßen eilig aufgerufen wurde.

Auch ich schaute neugierig zu Yoongi herüber, der scheinbar versuchte alles besonders dramatisch zu gestalten, denn er rückte nicht sofort mit allem heraus.

„Die sechs Kraftwerke in Südkorea", begann er schließlich atemlos, obwohl er zuvor nichts gesagt hatte, was ihn angestrengt haben könnte.

„Was ist mit denen? Komm zum Punkt, Junge", forderte sein Vater ihn ungeduldig auf, während ich furchtbar angespannt abwartete.

Es musste irgendetwas wirklich Schlimmes passiert sein, nach seiner Reaktion zu urteilen.

„Die Kraftwerke sind schon zu lange verlassen worden. Es gab keine Menschen, die sich um das ganze System kümmern konnten. Als der Strom ausgefallen ist, schaltete sich der Notfallstrom an, aber lange wird dieser auch nicht mehr reichen. Und selbst wenn, sie können nicht ohne Menschen aufhören oder weiter machen. In unserem Fall wäre beides schlimm. Bereits in Wolsong, nordöstlich von Busan, ist das Atomkraftwerk in die Luft gegangen. Das am nächsten von uns entfernte Kraftwerk wäre in Kori. Nach meinen Berechnungen, wenn die anderen vier und das in Kori nacheinander explodieren, dann wird dreiviertel von Südkorea in einer radioaktiven Wolke gefangen sein."

Es herrschte nach Yoongis Bericht Schweigen. Ich schaute besorgniserregend in die Gesichter der anwesenden Männer, um deren Reaktion auf die Nachricht zu analysieren, aber das Schweigen blieb nicht lange so an.

„Was heißt das für uns? Sind wir in den Bunkern nicht sicher?", hinterfragte mein Vater ernst, sein Kinn stützte er mit seiner Hand ab.

„Nun, ich weiß nicht genau, ob die radioaktive Strahlung von unseren Lüftungen aufgehalten werden kann, aber selbst, wenn, die Strahlung würde innerhalb der Lüftung irgendwie stecken bleiben und dann irgendwann doch hineinkommen und das wäre sogar noch schlimmer. Wir säßen in diesem Fall in einer Falle", Yoongi legte seine Stirn in Falten.

„Aber die Kraftwerke sind schon jeweils ziemlich weit voneinander entfernt. Wieso sollte die Strahlung bis hierherkommen? Und selbst dann wäre die Radioaktivität doch richtig gering", wandte ich ein.

Einige der Männer stimmten mir mit einem Nicken zu, aber ich selbst kannte Yoongi sehr gut und wusste, dass er diese Möglichkeit bereits betrachtet hatte.

„Du hast Recht. In normalen Umständen wäre das auch keine große Gefahr, aber in dieser Situation können wir uns nicht sicher sein. Die Natur spielt verrückt. Wir können uns darauf nicht verlassen, weil zu dem Zeitpunkt, wo die Kraftwerke eins nach dem anderen defekt sein werden, das Wetter sich wieder umstellen kann. Das hätte auch Auswirkungen und Nebenwirkungen auf die Ausbreitung der Radioaktivität."

„Und was können wir unternehmen, um am Leben zu bleiben?", stellte jemand die entscheidende Frage, die seit jeher bereits in der Luft gelegen hatte.

„Ich schätze, es ist so weit", seufzte mein Vater neben mir.

Wir wussten alle, von was die Rede war.

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„Wieso habe ich das Gefühl, dass mehr dahintersteckt, Yoongi Hyung? Ich meine, es war doch klar, dass wir die Erde verlassen würden, soweit die Lebensbedingungen hier nicht mehr möglich sind. Warum ist das jetzt so ein Schock?", fragte ich, nachdem die Konferenz beendet war und jeder den Raum nacheinander verließ, bis nur noch wir beide übrigblieben.

Yoongi guckte mich ernst an. „Das Raumschiff oder die Kapsel oder was auch immer uns da nach oben befördern soll...es reicht nicht."

„Was? Was reicht nicht? Ich verstehe nicht. Es sollte doch kein Problem sein. Dieses Raumschiff wurde so lange vorher konstruiert und gebaut. Es sollte ausreichen uns-"

„Das ist nicht das Problem. Jedenfalls noch nicht. Ob es technisch überhaupt sicher ist...das ist eine andere Sache. Das Problem ist, dass nicht alle in diesem Bunker mitkommen können."

Ich starrte ihn entgeistert an, aber ich nun verstand ich das eigentliche Problem.

„Wir sind zu viele", murmelte ich mit einem erschütterten Gesichtsausdruck.

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Ich wollte mal fragen, ob hier irgendjemand Animes schaut? :3

Sorry, falls das so random ist, aber ich habe spontan beschlossen wieder mit Fairy Tail anzufangen und das wird eine emotionale Reise (pass ja gut mit der Klausurenphase, na toll^^) :')

Meiyuee

Try to Stay Alive ᵛᵏᵒᵒᵏ [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt