Schuss 14

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Trigger Warnung! Sexuelle Belästigung!

Ich nehme gar nicht richtig war, wie wir nachhause fahren. Julian schaut mich von der Seite an. "Ich gehe jetzt ums Auto rum und hole dich. Ich bin sofort wieder bei dir.", sagt er und ich nicke. "Keine Angst. Ich bin bei dir.", drückt er meine Hand. Ich lasse sie los und er läuft ums Auto rum. Sofort ist er wieder bei mir und er hebt mich aus dem Auto. Julian bringt mich ins Haus und setzt mich auf die Couch. "Juli!", sage ich laut als er kurz aus meinem Augenwinkel verschwindet. "Ich bin hier Kora.", sagt er und er steht nur hinter mir. "Juli, ich will duschen!", sage ich knapp und er kommt zu mir. "Jetzt?", fragt er und ich nicke. "Bitte!", jammere ich. Er nickt. "Natürlich. Wenn du willst.", er hebt mich wieder hoch und trägt mich ins Bad. "Schaffst du das alleine?", höre ich ihn schon wieder weiter weg. Ich reagiere nicht und merke erst erneut seine Anwesenheit, als er sanft meine Wange streichelt. "Maus? Schaffst du das alleine?", fragt er wieder. "Ich glaube schon.", nicke ich. Yasmin kommt ins Bad und schaut total besorgt zu mir. "Ich lasse dich jetzt alleine. Du bist hier sicher! Ist das in Ordnung?", küsst Julian meine Wange und ich nicke wieder. "Gut.", steht er auf und lässt mich damit los. "Wie geht es ihr?", höre ich Yasmin leise fragen. Sie verlassen den Raum und ich kauere mich wieder zusammen. Doch ich stehe kurz darauf wieder auf und ziehe mich automatisiert aus und stelle mich unter die Dusche. Ich schrubbe meine Haut so lange, bis sie weh tut und lehne mich dann erschöpft an die Wand. Als ich fertig bin, steige ich aus der Dusche und trockene mich ab. Dann schaue ich mich um und gehe zur Tür. "Julian?", rufe ich in den Flur. Sofort kommt Juli aus dem Wohnzimmer. "Ja? Alles in Ordnung?", fragt er sofort. Ich nicke und schaue zu ihm hoch. "Kannst du mir etwas zum anziehen bringen?... Etwas von dir?", frage ich und Juli nickt sofort. Ich schließe die Tür und warte auf dem Badewannenrand, auf ihn. Er kommt vorsichtig rein und legt die Klamotten auf den Boden. "Geht es dir besser?", fragt er sanft und streichelt meinen Kopf. Ich lehne diesen an seinen Bauch und schließe meine Augen. "Ein bisschen.", murmle ich. "Wir sind im Wohnzimmer. Willst du gleich ins Bett oder kommst du noch zu uns?" "Weiß ich noch nicht.", sage ich schließlich und löse mich von ihm. Er nickt und küsst meine Stirn. "Mach ganz in Ruhe.", sagt er und verlässt wieder den Raum. Ich ziehe mir Julians Sachen an und gehe dann leise ins Wohnzimmer. Julian nimmt mich in den Arm und ich kuschele mich eng an ihn. Es ist sehr still im Raum und nur das knistern des Kamins, erfüllt den Raum. "Möchtest du darüber reden?", fragt Julian dann sanft. Ich schüttele mir dem Kopf. "Aber du erstattest eine Anzeige?!", befiehlt er eher, anstatt eine Frage zu formulieren. Ich zucke mit den Schultern. "Kora...", ich unterbreche ihn. "Ich will heute Abend gar nichts.", stelle ich klar. Ich will einfach nur meine Ruhe und ich will ganz Nahe bei Julian sein, damit ich nur an ihn denke. Kurz schweifen meine Gedanken ab und ich denke an die 6 Hände, die mich angefasst haben, aber ich kralle mich in Julians Pullover und stecke meine Nase tief in den Stoff und vergesse es wieder. "In Ordnung.", höre ich Julian noch leise sagen, aber ich drifte wieder einige Meter ab.

Julian trägt mich ins Bett und ich lege mich auf ihn. "Kora, bitte erzähle mir, was passiert ist.", flüstert Julian in mein Ohr. Seit vorhin, habe ich keinen Ton mehr gesagt. Ich schüttele mit dem Kopf. "Bitte! Ich bin bei dir! Es passiert dir nichts! Und danach wird es dir besser gehen!", streicht er über meine Wange. "Julian hör auf! Ich will das nicht! Ich will nicht diese Bilder in meinem Kopf haben!", schreie ich ihn an. Julian schaut mich erschrocken an und nickt hastig. "Ok, ist in Ordnung. Schon gut.", entschuldigt er sich. Ich schlafe auf seiner Brust ein und werde mit einem Alptraum wieder geweckt. Ich habe die drei Gesichter vor meinen Augen und ich laufe ins Bad. Dort muss ich mich übergeben und ich lehne mich erschöpft an die Badewanne. Julian kommt verschlafen ins Bad und hockt sich neben mich. "Alles in Ordnung?", fragt er sanft. Ich nicke und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Julian legt seine Hand auf mein Bein. "Ich bin gerade auf den Weg zu meinem Auto gewesen. Das Paket hatte ich abgegeben. Ich habe sie schon von weiten gesehen. Sie waren zu dritt und waren betrunken. Ich habe mir meine Kapuze aufgesetzt und hatte ein ganz ungutes Gefühl. Bei diesen Lachen, das die drauf hatten, lief es mir schon kalt den Rücken runter. Ich wollte dich gerade anrufen, damit ich Sicherheit hatte, aber da war es schon zu spät. Sie packten mich genau zwischen zwei Laternen.", erzähle ich ihm dann. Ich nehme seine Hand von meinem Bein und spiele mit seinen Fingern. "Der Erste hilt mich von hinten fest und zog mir die ganze Zeit an den Haaren. Der zweite hatte eine Hand auf meinem Mund. Es hat so eklig gerochen.", ich halte mir kurz die Hand vor den Mund, um nicht wieder zu kotzen. "Der Dritte machte meine Jacke auf. Sie fassten mir zuerst an die Brüste und dann in den Schritt. Sie wollten auch unter meinen Pulli, aber ich nahm alle Kraft zusammen. Dem hinter mir habe ich in den Schritt getreten, genauso wie dem, der mich anfasste. Dem zweiten biss ich in die Hand und ich rannte weg. Ich entschied mich zurück zulaufen, in die Poststelle. Ich glaube das war mein Glück. Hätte ich mich für mein Auto entschieden, hätten sie mich wohl wieder zurück geholt und...", ich stoppe und höre aufzureden, weil meine Stimme bricht. Diese Vorstellung widert mich so an, dass ich mich wieder übergeben muss. Julian hält meine Haare zurück und er streichelt mir den Rücken. Ich lasse mich weinend neben ihn fallen und er schaut mir in die Augen. Dann streichelt er meine Wangen und küsst die Tränen weg. "Jetzt bist du zuhause. Ich passe auf dich auf. Du hast alles richtig gemacht. Ich bin stolz auf dich.", er legt eine Hand in meinen Nacken und gibt mir einen langen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich.", flüstert er. "Danke, dass du es erzählt hast.", hängt Juli noch dran und er zieht mich in seine Arme. "Gehen wir morgen zur Polizei?", fragt er dann sanft und schaut mir traurig in die Augen. An seiner Plusschlagader erkenne ich allerdings deutlich, dass er ziemlich wütend ist. "Ich sollte es tun, ja."

Foul! - Julian Brandt Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt