Kapitel 2: Die Großstadt

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»So hast du alles dabei?«

»Jap, alles ist hier drin.«

Ich klopfe gegen den Rucksack, den ich von Silvia geschenkt bekommen habe, darin befanden sich ein Messer, Essen für 2 Tage und etwas Geld.

»Ah, da ist er ja schon!«

Aus der Ferne kann ich einen Wagen sehen, der von Sträußen ähnlichen Tieren gezogen wird. Jedoch sind ihre Beine breiter, als die jedes Bodybuilder den ich je gesehen habe, auch sind ihre Schnäbel geformt wie die eines Papageis.

»Das sind Wanderer, wenn einer dieser Viecher dich treten würde, würden sie dir wahrscheinlich alle Rippen brechen.«

Und schon halte ich meinem Abstand. Siegfried lädt das Gemüse hinten auf den Wagen und setzt sich dann rein.

»Auf wieder sehen Chris, hoffentlich sehen wir uns irgendwann mal wieder.«

»Tschüss Chris!«

Ich winke Marie und Silvia zu, die uns verabschieden.

»Vielen Dank für die Gastfreundlichkeit, ich werde auf jeden Fall mal wieder vorbeischauen.«

Und so werden Marie, Silvia und die Farm immer kleiner während sie am Horizont verschwinden.

»Wie heißt die Stadt eigentlich?«

»Sie hat keinen Namen.«

»Hä?«

»Als die Stadt gegründet worden ist hat sich keiner darum gekümmert der Stadt einen Namen zu geben und deshalb sagen alle einfach nur Großstadt, auch auf allen Karten wird sie nur als Großstadt bezeichnet.«

»Das ist ja ein neues Level an Faul. Sag mal, wie lange dauert die Fahrt bis dahin?«

»Morgen Mittag sollten wir ankommen.«

»Und was machst du normalerweise während der Fahrt?«

»Schlafen.«

Verstehe, wenn man ständig den gleichen Weg hin und zurück fährt, gibt's irgendwann nicht mehr viel zu entdecken.

»Tja, dann schlaf gut.«

»Danke.«

Und so vergehen die Stunden, Siegfried schläft und jedes Mal, wenn ich den Kutscher ansprach, zeigt er auf ein Schild auf dem steht.

»Bitte reden Sie nicht mit dem Fahrer.«

Also hatte ich die ganze Zeit nichts zu tun, außer mir die Szenerie anzuschauen, was auch nicht schlecht war. Ein Pferdeartiges Tier mit einem riesigen Rüssel und Ohren, die aussehen wie gigantische Flügel.

Am Himmel fliegen ständig seltsame Kreaturen umher, sie sehen ein bisschen wie Eichhörnchen aus, aber anders als Eichhörnchen fliegen die richtig. Und dann noch mit so einer Geschwindigkeit, dass ich das Gefühl kriege als wäre ich mitten auf dem Schlachtfeld und werde von allen Seiten aus attackiert.

Und so vergehen Stunden, bis schließlich die Sonne untergeht.

»So für heute machen wir Schluss.«

Der Fahrer hält den Wagen an und bindet die Wanderer los. Siegfried und ich liegen hinten im Wagen, während der Fahrer vorne im Fahrersitz schläft. Es ist ziemlich kalt auch mit der Decke die bereits im Wagen lag, auch ist der Sitz nicht besonders bequem.

Ich bin nun zum ersten Mal nachts draußen in dieser Welt und was ich da zu sehen war, war unglaublich, ein riesiges Meer an Sternen, sowas habe ich noch nie gesehen. Es ist, wie die Medien es immer darstellen, Millionen von Sternen, die sich nachts am Himmelszelt versammeln und die Nacht erleuchten. Sowas könnte ich wahrscheinlich auch in meiner Welt sehen, aber durch die Lichtverschmutzung der Großstädte bekam ich nie die Gelegenheit dazu. Ich war zwar schon immer gerne draußen, aber da ich schon immer in der Stadt gelebt habe, habe ich immer nur auf Spielplätzen oder in der Innenstadt gespielt. Jedoch sticht eine Sache besonders raus, ein zweiter Mond. Nicht weit hinter dem anderen Mond war er, sowas gibt es bei mir dann doch nicht. Die Nacht mag zwar kalt sein, aber nur für diesen Anblick hat es sich dann doch noch gelohnt in eine andere Welt gerufen worden zu sein.

Isekai 0815 StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt