Kapitel 3: Der Ausbruch der Gefangenen

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Vor mir in einem Sitzt eine Frau mit gefährlich tiefem Ausschnitt. Um Ihre gebräunten Schultern hängt ein Pelz, von welchem Tier es ist, kann ich jedoch nicht sagen. Ihr rotes Kleid, welches bis knapp über Ihre Knie geht, ist mit Edelsteinen besetzt. In Ihrer Hand, die von mehreren Ringen beschmückt wird, hält sie eine Pfeife und, an der sie ab und zu mal zieht.

»Du bist also Chris Straub.«

»Mhm ...«

»Weißt du, warum du hier bist?«

»Nein, tut mir leid.«

»Mir wurde von Ignatius gemeldet, dass ein seltsamer Fremder sich in der Stadt rumtreibt, also habe ich dich beschatten lassen und deine Unterlagen prüfen lassen.«

Dieser Mistkerl, jetzt hat der mich verpfiffen an diese ... wer ist sie überhaupt?

»Entschuldigung, dass ich sie unterbreche, aber wer sind sie?«

»Ich bin Hestia, die Gildenmeisterin und die Bürgermeisterin der Großstadt, also würde ich, wenn ich du wäre, lieber die Wahrheit sagen. Nach deinem Aussehen nach bist du kein Bauer, dafür ist deine Körperstatur zu schlapp und schwächlich.«

Autsch.

»Aber für einen Adligen fehlt dir Haltung, Manieren und Kleidung.«

Autsch.

»Auch gibt es keine Adelsfamilie mit dem Namen Straub. Und als wir mit den Sekretärinnen geredet haben, meinten diese, dass du dich seltsam verhalten hast, dass du nicht wusstest, welches Jahr wir haben und die Stadt München ist auf keiner Karte zu finden. Chris Straub, wer oder was bist du und warum bist du hier in die Großstadt gekommen?«

Was hat, die mich beleidigen zu müssen? Warum läuft das nicht wie in irgendeinem dummen Anime und niemand hinterfragt irgendwas? Ganz ruhig, ich muss die Ruhe bewahren, die werden mich schon nicht töten.

»Wenn du dich weigerst zu antworten, dann müssen wir dich hinrichten lassen.«

Was zum Teufel? Was ist mit meinem Recht zu schweigen geworden und wo ist mein Anwalt?

»Also gut, ich werde ihnen alles erzählen unter den Umständen das, die beiden da nicht mithören.«

Je weniger Leute davon wissen, desto besser, sonst plappern die mir das noch weiter.

»Ihr habt ihn gehört. Ihr könnt nun gehen.«

Die Wachen verlassen den Raum, die haben anscheinend unglaublich Angst vor Ihr. Und, wenn die schon Angst vor der haben, was soll ich denn über die denken.

»Also gut, nun sind wir alleine. Jetzt erzähl mir, wer oder was du bist und was du hier willst.«

»Wenn ich es ihnen sage, versprechen sie mir, mich nicht hinzurichten?«

»Das kann und will ich dir nicht versprechen.«

Ich glaube, bevor die mich hinrichten, werde ich vor Angst sterben. Ihre bloße Aura ist so erdrückend, ich könnte heulen.

»Also, dass mein Name Chris Straub ist, dass ich 17 Jahre alt bin und dass meine Heimat München ist nicht gelogen.«

Sie zieht eine Augenbraue nach oben. Sie scheint aber nicht zu glauben, dass ich lüge.

»Ich war auf dem Weg in meine Schule, als ich plötzlich auf einem Feld eines Bauern aufwachte, dort hat mir der Bauer geholfen und mich in die Großstadt gebracht, hier wollte ich herausfinden, wie ich zurück in meine Welt komme.«

»Deine Welt?«

»Ich komme aus einer Welt, die technologisch um einiges weiterentwickelt ist als hier, aber es gibt weder Magie noch Monster. Ich bin auch nicht adlig, ich bin ein normaler Bürger, in meiner Welt kann jeder in die Schule und auch die Monarchie gibt es nicht mehr, die meisten Länder werden demokratisch regiert.«

Isekai 0815 StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt