Ich sah Elizabeth noch einmal ganz tief und fest in die Augen. Ab hier gab es kein zurück mehr. Sie musste die Wahrheit erfahren..
„Er war da Beth', er war bei mir.."
„Gilbert?", ergänzte Elizabeth.
„Ja, er ist gekommen, er hat an mich gedacht"
Eloise sprach diesem Satz mit einem Lächeln und Tränen in den Augen zugleich.
„S-S-Schau!
Er-r li-iess mir einen B- b-r ief da" , sprach Eloise stotternd und völlig von Tränen getränkt. Nachdem sie diese Worte fertig sprach, zog sie einen gefalteten Brief aus ihrem Decolté. Anscheinend trug sie ihn schon die ganze Zeit unter dem Herzen. Elizabeth sagte kein einziges Wort, als ihr Eloise den Brief in die Hände drückte. Elizabeth begann zu lesen:Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum so ein einfacher Liebesbrief solch einen Aufstand bei Eloise auslösen würde, doch man sollte wissen, dass die Person die den Brief schrieb, seit 268 Tagen spurlos verschwunden ist. Gilbert, ein einfacher Bauernjunge, wurde von Keinem vermisst ausser von Eloise. Eltern hatte er nicht, er lebte lediglich von der Gnade seiner Tante die ihm ein warmes Bett bei sich auf dem Lande anbot. Es soll gesagt sein, dass er auf dem Lande ein miserables Leben führte. Bei einer Tante, welche Gilbert nur ausnutzte für ihre Drecksarbeiten im Stall. Eloise bot ihm ein Fünkchen Hoffnung. Die beiden verstanden sich von Anfang an sehr gut und wurden so etwas wie beste Freunde. Dies führte Eloise immer öfter ans Land zu ihrer Grossmutter. Irgendwann fuhr sie regelmässig jeden Sonntag nach Riehen, nur um Gilberts Gesellschaft zu geniessen. Die beiden erzählten sich alles. Gilbert war ihr Zufluchtsort und Eloise seiner. Klar hatte sie auch ihre beste Freundin Elizabeth, der sie alles erzählen konnte, doch Gilbert war besonders, er sah alles aus einer ganz anderen Perspektive die Eloise fremd war. Sie war es sich gewohnt von den feinen Leuten der Gesellschaft umzingelt zu sein, dies wurde ihr auf Dauer zu Viel. Hingegen hatte Gilbert keinen, dem er sich anvertrauen konnte. Er erzählte ihr oft von seiner Mutter und wiesehr ihr Eloise ähnelte. Dieselben seidigen roten Haare, das gleiche warme Lächeln und dieselben prachtvollen engelsgleichen blauen Augen. Obwohl Gilberts Worte immer sehr verlockend waren, wusste sie, dass es nie mehr als Freundschaft sein würde. So sehr sie es sich auch wünschte. Sie, eine angehende erfolgreiche Schriftstellerin und er nur ein einfacher Schäfer. In keiner Welt, hätte eine solche Beziehung funktioniert. Geschweige denn von ihrer Mutter und Christoph, wessen Segen sie nie erhalten würden. Doch er verstand sie, er glaubte an sie. Nie hätte er sie für ihre Träume verurteilt, was sie von ihrem Umfeld nicht gerade behaupten konnte..
„Das sind tolle Nachrichten El', aber wir wissen immer noch nicht wo er ist oder ob er wohlauf ist."
„Gilbert ist ein schlauer Junge, er wird sich zurechtfinden wissen", antwortete Eloise.
„El'..", sagte Elizabeth während sie ihrer Freundin einen besorgten Brief zuwarf.
„was?!"
„Er kommt nicht mehr zurück, sieh das als eine Art Abschiedsbrief."
Augenblicklich stand Eloise vom Bett auf und lief zum anderen Ende des Zimmers, weinend. Sie schaute eine Weile lang durchs Fenster, bis sie endlich die richtigen Worte fand;
„Er wird zurückkommen und dann verlasse ich die Stadt genau so wie er es tat, ich werde eine erfolgreiche Schriftstellerin und er mein Ehemann", „Wir werden nie mehr auf unser altes Leben zurückblicken und endlich gemeinsamen Frieden finden", fuhr Eloise fort. Nachdem sie diese Worte fertig sprach, wischte sie sich auch die letzte Träne von der Backe. Danach verliess sie ohne weiteres Elizabeth's Zimmer. In dem Moment wo sie aus dem Türrahmen verschwand, kam Benedikt ins Zimmer von Elizabeth rein. „Was war das gerade?", fragte Benedikt seine Schwester. „Sie ist emotional sehr aufgewühlt, was sie jetzt braucht ist viel Zeit für sich", liess ihn Elizabeth wissen.
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Sonntagskuchen
Lãng mạnEloise lebt im Zeitalter der Einschränkungen. Als Frau ist es ihr nicht gestattet eine Karriere als Schriftstellerin anzustreben. Die gesellschaftlichen Zwänge halten sie jedoch nicht davon ab, ihren Träumen zu folgen. Selbst ihre Kindheitsfreundin...