Kapitel 1.

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Lucine's POV:

Die Landstraßen waren sehr steinig, weshalb der Schauffeur sich andauernd bei mir für diese ,,holprige Fahrt" entschuldigte.  Doch um ehrlich zu sein störrte es mich nicht großartig, denn ich war sowieso grad in Gedanken komplett woanders. In Gedanken war ich in jener Nacht, wo meine Eltern mir mitteilten, dass sie sich scheiden lassen würden. Überrarscht war ich nicht, denn ich wusste dass beide Affären hatten. Doch man hätte mein Gesicht sehen müssen als sie mir sagten, dass sie mich nach Greenwood schickten.  Greenwood ist ein Internat für die Kinder die später in die Fußstapfen ihrer Eltern treten sollen. Es wurde 1874 erbaut und seitdem nur einmal komplett im Jahre 1946 erneuert, wobei sie den alten Stil behielten. Hätten sich meine Eltern nicht ein anderes Internat aussuchen können? Mit einem Internat in Florenz oder Paris wär ich mehr als zufrieden gewesen. Aber Greenwood lag 35km weit weg von Southhampton, sodass es schwierig war zu fliehen. Man müsste danach noch lange laufen und ein Taxi könnte man vergessen.

,,Wir sind da, Miss Lightwood."

Zugegeben war das riesige Hauptgebäude schöner als ich erwartet hatte. Auch wenn es alt aussah, hatte es einen gewissen Charme.
Die Fassaden waren mit Ranken verziert und die verdunkelten Fenster verliehen dem friedlichen Schein ein Hauch von Mysteriösität.

Doch bevor ich den Rest der Umgebung warnehmen konnte sprangen die Eingangstüren auf. Mehrere Personen traten aus dem Gebäude. Es war eine Gruppe von drei Jungen in Schuluniform. Ungefähr in meinem Alter und sie gingen direkt auf mich zu.

Der Junge links war der kleinste, schlank und hatte blonde Haare.
Der in der Mitte war der größte, hatte ebenfalls blonde Haare aber war etwas muskulöser.
Und dann der ganz rechts. Er hatte braune Haare, aber dafür stechende graue Augen. Er war der einzige bei dem ich die Augenfarbe aus etwas weiterer Distanz erkennen konnte.

Als sie dann an mir vorbeiliefen streifte die Schulter des rechten Jungen stark an meiner, obwohl der Weg breit genug war.

,,Mach Platz", murmelte er.
Was zum Teufel war sein Problem?

,,Der Weg ist breit genug, pass du doch auf wo du hinläufst," sagte ich angepisst.

Er drehte sich um und seine Miene verfinsterte sich.

,,Was hast du gesagt?"

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