Thronfolger

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~*~ Drachenschloss - selber Tag spät Abends ~*~

Der König sitzt ruhig in dem bequemen Sesseln in seinem Arbeitszimmer. Sein Sohn sitzt ihm gegenüber und schaut angestrengt auf die Papiere in seinen Händen. Es sind weitere Gesetzt, die der König erlassen möchte. Masaru hat beschlossen Katsuki mehr mit einzubeziehen, ihn mehr daran teilzuhaben, was es heißt König zu sein. Katsukis jüngste Bemühungen Izuku zu fassen zu kriegen und somit das Volk von Pelios zu schützen, haben Masaru imponiert. Er hat den Glauben in seinen Sohn, dass dieser mal ein guter Herrscher werden würde, wiedergefunden. Nun muss er es nur noch schaffen, dass er sich eine Alphafrau sucht.

„Katsuki, es gibt da noch etwas anderes zu besprechen.", Angesprochener legt die Zettel zur Seite. „Hör auf zu nerven alter Sack, ich hab wichtigeres zu tun!", der Prinz versucht sich zusammen zu reißen, Izuku zu liebe. „Was denn?", fragte er daher in einem ruhigen Ton. „Bei dem Tunier übermorgen werden auch viele adlige Alphafrauen anwesend sein.", fängt Masaru vorsichtig an und beobachtet sein Sohn genau. Dieser verzieht wütend das Gesicht, hält jedoch, zu des Königs Verwunderung, seine Pheromone zurück. „Ich will keine Frau! Ich will-", gerade so kann sich Katsuki noch unterbrechen. Beinahe hätte er gesagt, dass er Izuku will. „Das war knapp."

„Jaja, ich weiß du willst unabhängig bleiben.", beschwichtigend hebt der König seine Hand hoch. „Ein Glück hat er mich falsch verstanden.", Katsuki atmend innerlich erleichtert auf. „Aber ich bitte dich, schau sie dir wenigstens an und denk drüber nach.", um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen, legt der König seinem Sohn die Hand auf die Schulter und drückt diese leicht. „Tsk! Wenns sein muss.", schnaubt der Prinz und dreht sein Gesicht weg. „Gott, ich will zu Izuku. Ich vermiss ihn."

Für Masaru ist das Gespräch beendet und er widmet sich wieder den Gesetzestexten. „Vater.", der König blickt auf. „Was wirst du gegen Enji unternehmen?", neugierig schauen Masaru zwei rote Augen an.

Nach dem Vorfall in dem Gasthof gab es eine hitzige Diskussion im Schloss. Masaru hat Enji einen Einlauf verpasst, sodass dieser mit eingeknicktem Schwanz aus der großen Halle trollte. Katsuki hat dies von seiner Mutter erzählt bekommen. Unbeabsichtigt hat der König Enji einen kleinen Strich durch seine Rechnung gemacht. Da Toshinori darauf bestand, die Sache im Schloss zu besprechen, bekamen es nur die dort Anwesenden mit, das Shoto Izuku befreit hat. Daher ist Shoto in Pelios noch nicht in Ungnade gefallen, aber das wird Enji sicherlich auch anders schaffen.

„Ich kann nichts tun, solang er nicht in Aktion tritt.", seufzend reibt sich Masaru mit zwei Fingern über den Nasenrücken. Diese Antwort gefällt Katsuki nicht, dieses Mal entweichen ihm seine säuerlichen Alphapheromone. „Wir wissen genau, dass er etwas gegen dich plant und doch sind dir die Hände gebunden?! Das ich nicht lache! Dieses Schwein hat es schon seit Jahren auf den Thron abgesehen! Du bist verdammt nochmal der König, also wehr dich!", faucht der Prinz wütend und überrumpelt seinen Vater damit ein wenig. Katsuki weiß selber grade nicht woher das kam, noch nie hat er sich so geäußert, geschweige denn Interesse daran gezeigt, ob sein Vater den Thron halten kann oder nicht.

Masaru schmunzelt. „Du willst doch nicht der erste Bakugou sein, der den Thron verliert!", setzt Katsuki noch bissig nach. „Das werde ich auch nicht, mach dir darüber mal keine Sorgen.", der König lächelt seinen Sohn aufmunternd an. „Du vielleicht nicht ... aber ich werde es sein.", dieser Gedanke stimmt Katsuki traurig.

Er hat seinen Eltern noch nie viel Zuneigung entgegengebracht, hat sie immer als lästig und nervig empfunden. Einzig die Tatsache, dass er dadurch ein starker Alpha geworden ist und alles tun konnte, wonach ihm war, spricht für seine Eltern. Aber jetzt, nach allem was passiert ist und noch passieren wird, empfindet er sowas wie Mitleid für seine Eltern. Es tut ihm leid, was er ihnen antun wird ...

Katsuki ist aufgestanden und hat das Arbeitszimmer verlassen, lässt seinen Vater allein mit dem Papierkram. Sein Weg führt ihn in den Keller. Eigentlich lagern hier nur Lebensmittel und unnützes Zeug, aber für Inko wurde ein Raum als Arrestzimmer umgestaltet. Leicht zu erkennen, an der Wache die Tag und Nacht vor dieser Tür steht. Heute steht der Held selbst, Yagi Toshinori, vor dieser Tür.

„Mein Prinz.", leicht verbeugt er sich zur Begrüßung. Katsuki nickt und lässt sich die Tür öffnen. Hektisch steht Inko von dem Strohhaufen auf, der ihr als Bett dient. Tief verbeugt sie sich, traut sich nicht dem Prinzen in die Augen zu schauen. „Es geht ihm gut.", jetzt hebt Inko doch ihren Blick. Erleichterung spiegelt sich in ihnen wieder und Tränen sammeln sich in ihnen. Dann dreht er sich um und will das Zimmer verlassen. „Ah!", Inkos  schmerzhafter Aufschrei hält ihn auf. Er neigt seinen Kopf über seine Schulter und sieht, wie sie sich die Brust hält. Ihr Gesicht verzieht sich und sie sackt keuchend auf ihre Knie. „Nein! Hisashi, nein!", ihre zweite Hand wandert zu ihrer Brust. Sie droht vorne über zu kippen, doch Katsuki fängt sie auf. „Toshinori!", ruft der Prinz und der Held eilt in das Zimmer.

„Was ist mit ihr?", fragend blickt Katsuki Toshinori an. Dieser lässt seinen Blick über die Frau in Katsukis Armen gleiten. „Ich ... ich spüre ihn nicht ... mehr.", keucht Inko. „Wen?" „Meinen Alpha.", Tränen laufen ihr unaufhaltsam über die Wangen. „Hisashi ...", schluchzt sie. Toshinori hebt seinen Blick und schaut den Prinzen ernst an. „Sie braucht jetzt Ruhe.", sachte greift er Inko unter den Rücken und Kniekehle, hebt sie hoch und legt sie auf den Strohhaufen. Sie verlassen das Zimmer.

„Was-", fängt der Prinz an, aber Toshinori unterbricht ihn. „Sie hat gerade ihren Alpha verloren. Er muss gestorben sein.", bedrückt schaut er auf die verschlossene Tür hinter der man Inko weinen hört. „Sie hat ... ihren Alpha verloren? Fühlt sich das so schmerzhaft an? Aber das heißt ja ...", Katsukis Gedanken rasen durch seinen Kopf. „Der Schlächter ... er hat all die Jahre gelebt?", haucht der Prinz. Toshinori nickt. Eine betretende Stille kehrt ein, die Katsuki mit einem Seufzer unterbricht.

Grummelnd fasst er sich an die Stirn. „Was ist das heute nur für ein beschissener Tag!", faucht er laut. Eine starke Hand legt sich auf seien Schulter und er blickt hoch in das Gesicht des Helden. „Was hat der junge Midoriya zu eurem Plan gesagt?", erkundigt er sich. Katsuki hatte Yagi in seinen Plan eingeweiht, schließlich braucht er einen Vertrauten der Zugang zu Inko hat. „Er wird nicht kommen.", Katsukis Stimme bebt vor Zorn. Beruhigend legt ihm Toshinori nun auch die zweite Hand auf die Schulter. „Mein Prinz, ihr solltet schlafen gehen. Es war ein langer Tag."

Der Blonde Prinz lässt leicht die Schultern hängen. „Ich bin verdammt nochmal sein Alpha und ich kann nichts, rein gar nichts für ihn tun!", flucht er mit geballten Fäusten. „Noch nie hab ich mich so Hilflos gefühlt! Noch nie hatte ich solche Angst! Noch nie-", seine Stimme bricht ab. Seine Augen brennen und heißen Tränen bahnen sich ihren Weg hinunter. Wütend wischt er sich mit seinem Ärmel durchs Gesicht. „Scheiße verdammt! Was soll ich nur tun?"

Toshinori legt seine Arme um den Prinzen und drückt ihn an seine Brust. Beruhigend streicht er ihn über den Rücken, das Zittern des Prinzen lässt aber kaum nach. „Ihr seid Prinz Katsuki Bakugou vom Reich Dryna ... ihr könnt alles tun!", dieser eine Satz lässt Katsuki aufblicken.

Es ist so einfach! So verdammt einfach, wie konnte er das übersehen!

Des Prinzens DienerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt