Prolog

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"Ich bin hier Maryse." Robert hielt die Hand seiner Frau. Sie schrie. "Noch einmal pressen, dann ist die Kleine draussen", sagte die Ärztin. Maryse quetschte Roberts Hand und liess sich dann erleichtert zurücksinken. Ein müdes, doch strahlendes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Robert erwiderte ihr Lächeln und küsste ihren Handrücken "Das hast du toll gemacht, Liebes." Ihr Blick glitt zur Ärztin "Darf ich die beiden sehen?" Diese nickte und kurze Zeit später lagen die beiden frisch geborenen Säuglinge in Maryses Armen. Sie betrachtete die Kinder mit einem stolzen Lächeln, Roberts Hand drückte ihre Schulter. "Wie sollen ihre zweieiigen Zwillinge denn heissen?", frage die Ärztin und liess sich erschöpft auf einen Stuhl fallen. "Alexander Gideon Lightwood", sagte Robert. "Und Amelia Felicia Lightwood", ergänzte Maryse. Die beiden schenkten ihren Sprösslingen einen liebevollen Blick und Robert drückte seiner Frau einen Kuss auf die Stirn. "Unsere kleine Familie", flüsterte er.


Zeitsprung: Eine Woche später

"Siehst du das, Robert?", Maryse Stimme war bloss ein Flüstern, ihr Blick war auf die Türe zum Kinderzimmer gerichtet. Ein magentafarbener Schein fiel auf den Flur. Robert nickte knapp und öffnete leise die Türe. Das mysteriöse Licht füllte den ganzen Raum aus und wurde von den Wänden zurückgeworfen. Kleine violette Tierchen aus ebendiesem Licht hüpften durch die Lüfte. Robert machte einen Schritt auf die Wiege seiner Kinder zu. Das magentafarbene Flimmern brach in sich zusammen. Nichts mehr war von der Magie zu sehen. Auf seinem Gesicht hatte sich ein steinerner Ausdruck ausgebreitet. Mit regloser Miene drehte er sich zu seiner Frau um "Mindestens eines deiner Kinder ist Dämonenbrut, Maryse." Sie schaute ihn sprachlos und völlig überrumpelt an "Robert..." "Spar dir das", er warf einen letzten Blick auf die Kinder und schloss die Türe hinter sich. 


Zeitsprung: Einen Tag später

"Tu das nicht, Robert", flehte Maryse ihn an. "Und wie ich das tun werde. Du hast mich belogen, du hast den Namen Lightwood in den Dreck gezogen", er drehte sich zum Portal um, die beiden Kinder fest an seine Brust gepresst. Maryse sah ihrem Mann hinterher, als er mit den Kleinen im Portal verschwand. Leise flüsterte sie "Bring mir meine Kinder heil zurück." Dann drehte sie sich weg und liess sich entsetzt aufs Sofa fallen. 

Bei den eisernen Schwestern angekommen verlangte Robert den Reinheitstest für seine Kinder. Nach kurzem Zögern gewährten sie ihm seine Bitte. Er legte als erstes Alexander ins Wasser, es strahlte gleissend hell. "Er ist mein Sohn", erleichtert nahm Robert den kleinen Jungen aus dem Wasser und presste ihn an sich. Mit einer bösen Vorahnung legte er das kleine Mädchen, Amelia, ins Wasser. Wie er es bereits vermutet hatte, zeigte das Wasser, dass Amelia verunreint war. Robert warf einen letzten Blick auf das Kind in dem schwarz brodelnden Wasser. Dann wendete er sich ab und liess Amelia zurück.

"Wo ist mein Mädchen?", fragte Maryse, als ihr Mann mit Alexander zurückkehrte. "Wir haben kein Mädchen. Wir haben Alexander." Sie starrte ihn fassungslos an "Wo ist sie? Was hast du mit ihr gemacht?" Robert warf ihr einen entschiedenen Blick zu "Wir haben kein Mädchen. Das war ein Missverständnis." Maryse zuckte zusammen. Sie nahm ihm ihren gemeinsamen Sohn ab und brachte ihn in sein Kinderzimmer. Sie würden Amelia totschweigen. Sie waren sich sicher, dass die Dämonenbrut nicht mehr lebte.

Von Engeln und Dämonen: Die Zwillinge (Shadowhunter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt