Chapter 5

1.3K 83 2
                                    

„Okay, habt ihr eure Rucksäcke? Dann können wir ja los. Und Ruffy... wage es ja nicht, wieder einfach so davon zu stürmen, hast du mich gehört?"

„Ja ja, als ob ich so etwas tun würde", meinte er und krallte sich seinen Rucksack. „Hab mal ein bisschen mehr Vertrauen in mich."

„Lieber nicht, das geht auf jeden Fall schief", murmelte Nami. Auch sie griff sich ihren Rucksack, der aus unerfindlichen Gründen wesentlich kleiner war als die der anderen, und kletterte Ruffy hinterher die Strickleiter hinunter. Als sie alle auf dem spärlichen Gras an der Küste aufgekommen waren, warf Zoro die Leiter mit Schwung zurück aufs Deck, damit sich niemand in ihrer Abwesenheit Zugang zum Schiff verschaffen konnte. Nicht, dass auf dieser Insel viele Leute wären, die dafür in Frage kämen, doch Vorsicht ging vor.

Schon nach wenigen Metern wurde das dünne Gras von Bäumen abgelöst, die bald so dicht wuchsen, dass ihre hohen Kronen nur wenig Licht hindurch ließen. An einigen von ihnen wuchsen Schlingpflanzen, die kleine weiße Blüten trugen, und der Boden war weich von dem dicken Moospolster, mit dem er bedeckt war.

„Hey, schaut mal, was ist denn das dahinten?", fragte Chopper und zeigte mit dem Huf auf einen der weiter entfernten Bäume, in dem etwas zu sitzen schien.

Sanji kniff die Augen zusammen. „Ist das nicht ein Affe? Aber er hat irgendwas Seltsames auf dem Rücken."

„Flügel, du Blindschleiche", meinte Nami. „Aber sie sehen komisch aus. Fast so wie die der Menschen auf Skypia. Robin, weißt du, ob die gefährlich sind? Wenn ja sollten wir lieber einen Bogen um die Viecher schlagen."

„Ich habe noch nichts über sie gelesen, allerdings bin ich mir sicher, dass sie in meinem Buch erwähnt werden. Ich kann nachher gleich mal nachsehen, wenn wir eine Pause einlegen."

„Ähm, Robin? Hast du vielleicht auch etwas über diese seltsamen Vögel gelesen? Die sehen zwar harmlos aus, aber man kann auf so einer Insel ja nie wissen..." Lysop zeigte auf die Baumkronen über ihnen, in denen mehrere rosa gefiederte Vögel mit langen, säbelartig geschwungenen Schnäbeln sitzen, deren Schreie verdächtig nach „Hallo" klangen.

Robin sah sie prüfend an und meinte dann: „Ja, über die habe ich gelesen. Das sind Kirschblütenvögel. Sie leben im Schwarm und ernähren sich vom Nektar der Trompetenblume, weshalb ihre Schnäbel eine solch ungewöhnliche Form haben. Laut meinem Buch sind sie aber nicht ohne, wir sollten sie möglichst gar nicht beachten, um ihnen keinen Angriffsgrund zu geben."

„Ach was, als ob diese kleinen Viecher uns irgendetwas tun könnten", meinte Lysop mit einem belustigten Blick in die Baumkronen. „Die sind so winzig, dass der große Lysop mit einem Happs zwanzig von ihnen zum Frühstück verspeisen könnte."

„Da hast du vermutlich recht. Man sollte es sich trotzdem nicht mit ihnen verscherzen. Sie reagieren äußerst aggressiv auf Bedrohungen. Gibt man ihnen einen Grund dafür, greifen sie im Schwarm an, spalten ihren Opfern mit ihren extrem harten Schnäbeln den Schädel und fressen ihr Hirn."

Lysop verharrte in der Bewegung, und sein Gesicht wurde mit einem Mal bleich. „S...sicher? Also, wenn das so ist, dann sollten wir schleunigst hier weg, bevor sie Lust auf einen kleinen Snack bekommen..."

„Na ja, solange wir ihnen keinen Grund geben, uns anzugreifen, werden sie uns schon in Ruhe lassen", sagte Nami, doch auch ihr schien bei der Vorstellung von Hirnfresservögeln nicht ganz wohl zu sein. „Ähm, Robin? Mit was genau könnte man sie denn genug provozieren, dass sie uns angreifen? Das sollten wir dann nämlich doch vermeiden."
„Sie können sprechen und unsere Sprache verstehen. Man sollte sie also nicht unbedingt beleidigen. Außerdem sind sie immer hungrig und betteln nach Essen; sie vertragen allerdings nichts außer Nektar und Hirn und sterben, sobald sie etwas anderes essen. Man darf sie also unter keinen Umständen füttern, da der verbleibende Schwarm in einem solchen Fall angreift."

Moonlight - ZoSan [One Piece FF] - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt