Das Projekt

1K 38 2
                                    

„Du Ron..." Begann Hermine, als die beiden auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum waren. "Wie wollen wir das eigentlich Harry erklären? Er wird sich sicherlich wie das dritte Rad fühlen."

"Hm. Du hast Recht, wir sollten einfach auf einen geeigneten Moment warten um es öffentlich zu machen." Schlug Ron vor, was Hermine sehr einleuchtend erschien.

"Gut, machen wir so." Beschloss sie schließlich.

Sie sagten sich gute Nacht und gingen in ihre jeweiligen Schlafräume. Hermine schmiss sich mit dem Bauch aufs Bett und seufzte glücklich in ihr Kissen hinein. Ginny, die auf dem Bett gegenüber saß, schaute Hermine verdächtig an, bis ihr ein Licht aufging. "Neiiiinnn, Oh.. Mein.. Gott! Habt ihrs getan? Seid ihr zusammen????" Erkundigte sie sich euphorisch.

Hermine erschrak, sie hatte Ginny völlig ausgeblendet. Sie richtete sich schließlich auf und atmete tief ein. "Eigentlich wollten wir es noch geheim halten, aber - Ja! Ron hats vorgeschlagen und seine Argumente waren überzeugend. Bitte sags niemandem okay?" Flehte sie.

Ginny nickte übereifrig und tanzte im Zimmer herum. Sie schien sich mehr zu freuen als Ron und Hermine zusammen.

Nachdem sie sich abregte fiel auch Ginny erschöpft und glücklich ins Bett und schlief in Sekundenschnelle ein. Hermine tat es ihr gleich.

Am nächsten Tag sollte Hermine nach dem Unterricht in Snapes Büro kommen, was sie natürlich tat. Sie klopfte zaghaft und als die Tür sich selbstständig öffnete, trat sie ein.

"Ah, Miss Granger. Pünktlich wie immer. Setzten Sie sich." Brummte Snape.

Sie folgte seiner Anweisung brav und setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.

Auf einmal klopfte es erneut an der Tür und Snape gewährte ein zweites Mal den Eintritt in sein Büro. Ein Platinblonder, schlanker junger Mann in schwarz-grünem Gewand trat ein.

"Draco." Zischte Hermine.

"Was hat dieses Schlammblut denn hier verloren?" Fragte Malfoy angewidert.

"Sie beiden werden ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen anstelle eines regelmäßigen Nachsitzens, schließlich habe ich auch nicht die Zeit oder die Nerven andauernd Babysitter zu spielen." Erklärte Snape.

Draco traute seinen Ohren nicht.

"Sir, bei allem Respekt aber nicht einmal über meine Leiche würde ich mit so einer zusammenarbeiten." Spottete er.

"Du widerst mich an Draco Malfoy!" Beschwerte sich Hermine.

"Es reicht! Sie werden zusammenarbeiten, ob es Ihnen nun zusagt oder nicht. Ihre Aufgabe besteht darin, einen Zaubertrank zu erfinden und auch zu brauen. Sie haben Zeit bis zum nächsten Vollmond." Erklärte Snape.

"Aber Sir, das ist schon in 14 Tagen!" Merkte Hermine an.

"Gutes Gelingen." Kam nur noch von ihrem Professor ehe er den Raum verließ.

"Davon werde ich meinem Vater berichten, er wird dem ganzen ein Ende setzten." Kommentierte Draco aufgebracht.

"Sei doch kein Vatersöhnchen Draco! Regel deine Angelegenheiten doch einmal selbst, dass ist ja peinlich wie du dich immer retten lässt, du bist keine hilflose Prinzessin, bei Merlin." Kritisierte Hermine ihn. Draco sah sie nur Wortlos an. Davon wird sein Vater mitnichten auch zu hören bekommen.

Hermine erhob sich und blieb auf dem Weg nach draußen noch einmal bei ihm stehen. "Ich sehe dich dann morgen nach dem Unterricht in der Bibliothek, Partner." Befahl Hermine bestimmt, wobei sie das letzte Wort förmlich ausspuckte. Sie verließ Snapes Büro und war selbst völlig überrascht von ihrer plötzlichen Autorität.

Beim Abendessen erzählte Hermine ihren Freunden von ihrer Strafarbeit mit Draco und ihrem Gespräch.

"Das hast du zu ihm gesagt?" Staunte Harry.

„Dabei ist er sicher aus allen Wolken gefallen." Witzelte Ginny.

„Einer musste es ihm ja endlich mal sagen." Kommentierte Ron und schaute Hermine stolz an. Diese errötete unmerklich.

Den gesamten Abend spotteten die Freunde über Malfoy und etliche andere Leute und kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

"Es gibt so viele unangenehme Menschen, wie wahrscheinlich ist es da, dass wir Vier alle so unglaublich toll und bewundernswert sind?" Fragte Ginny, überzeugt von sich und ihren Freunden.

"Also auf einer Wahrscheinlichkeitsskala von 1 bis 10 vielleicht so eine 12." Scherzte Ron. "Aber du hast recht, wir sind alle schon ziemlich mega." Bekräftigte er die Aussage seiner Schwester.

"Leute, ich muss leider noch was für Wahrsagen machen. Ich geh dann schonmal hoch, bis morgen Mädels!" Verabschiedete sich Harry und ging.

"Ja ich hab auch noch ein bisschen was zu tun, ich zieh mich dann auch mal zurück. Gute Nacht Ron, bis nachher Minchen." Sagte Ginny, zwinkerte ihr auffällig unauffällig zu und ging dann ebenfalls.

Ron wartete, bis er die Tür zuknallen hörte um sicher zu gehen, dass niemand sie belauschte.

"Du hast Ginny von uns erzählt, stimmts?" Erkundigte sich Ron.

Hermine schaute beschämt zu Boden. "Sie - Sie hat mich ausgefragt und abstreiten hätte ich es nicht können, du weißt doch wie sie ist."

Hermine erwartete ein Donnerwetter aber Ron lachte einfach nur. "Ja kein Ding, vielleicht sollten wirs dann auch einfach Harry beichten, er wirds schon gut aufnehmen, denkst du nicht?" Fragte Ron.

Hermine nickte und lächelte ihn an. Sie war ihm dankbar für sein Verständnis und sehnte sich nach ihm. Er schien ihre Gedanken zu erwidern, denn er zog sie auf seinen Schoß und küsste sie liebevoll. Dann noch ein zweites und ein drittes mal. Sie küssten sich so oft, dass man mit dem Zählen gar nicht mehr hinterher kamen, bis ein Knall sie aus ihrem Film riss.

Harry stand wie angewurzelt da und starrte die beiden an. "Ich - ich hatte meinen Zauberstab hier liegen lassen." Stammelte er, hob Diesen auf und rannte schnell wieder nach oben.

"Verdammt Harry." Schrie Ron und stürmte ihm hinterher in die Jungs Schlafsäle, aber als er dort ankam war Harry spurlos verschwunden. Ron kramte in Harrys Sachen und suchte nach dem Unsichtbarkeitsumhang. Vergebens. Harry hatte sich wohl rausgeschlichen und so transparent wird er unauffindbar sein. Ron verfluchte sich selbst, dass er es Harry nicht schon am gestrigen Tag gesagt hatte.

Er ging wieder runter zum Gemeinschaftsraum, um der, ebenfalls absolut aufgewühlten, Hermine von Harrys Verschwinden zu berichten.

"Es hat keinen Sinn ihn zu suchen, wir können ihn eh nicht sehen." Sagte Hermine.

"Vielleicht will er aber, dass wir ihn suchen, schließlich sind wir seine Freunde und ihn da draußen allein zu lassen währe nicht richtig." Erklärte Ron.

Hermine bewunderte Ron dafür und schämte sich ein wenig, dass sie nicht auch so dachte.

"Du hast recht, wir sollten ihn suchen!"

BettgeflüsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt