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Ich lag noch lange Zeit so da und starrte entweder auf die Decke oder auf meinen Arm, bis mich ein Gefühl von Hunger überkam.
Ich stand also seufzend auf und als ich in der Küche war, stellte ich fest, die anderen beiden schliefen in ihren Zimmern.
Wie konnte man denn mitten am Tag schlafen?
Wie auch immer, anscheinend war Phinks vorhin einkaufen gewesen, da der Kühlschrank mal auch mehr als eine Karotte und 20 Bierdosen beinhaltete.
Ich nahm mir eine Dose und überlegte, was man denn hier machen könnte.
Gut, ich machte es mir einfach und kochte ganz normale Nudeln.
Das Bier schmeckte mir komischerweise auch, normal mochte ich das nicht, aber Phinks hatte wohl Geschmack, was das anging.
Doch da vibrierte auf einmal mein Handy.
"Hallo?"
"Iz! Ah, gut das ich wenigstens dich erreiche! Der Boss hat für dich, Shizuku und Feitan einen Auftrag. Ihr sollt mal kurz in die Stadt schauen. Mehr nicht. Ein wenig umhören, was die Auktion angeht." Es war Shalnark.
"Ach und warum geht Fei eigentlich nicht ans Telefon?"  Fügte er noch schnell hinzu.

"Der pennt. Genau wie Phinks."
"Dann weck ihn besser nicht...Der hat immer ganz schlechte Laune, wenn er erst aufgewacht ist. Aber, der wusste ja von dem Auftrag, also wird er ohnehin bald von selbst aufstehen.""
"Okay. Ähm-Shal, wonach genau sollen wir uns eigentlich umhören?"
"Einfach nur, was wohl alles bei der Auktion versteigert wird."
"Also sowas wie die scharlachroten Augen, verstehe."
"Ja genau. Damit wir schon mal eine kleine Vorahnung haben. Danach wird besprochen, wer was wann und wo macht."
"Verstanden. Sehen uns ja dann später."
"Genau, bis dann Iz!"

„War shalnark, hab ich recht?" gähnte feitan, der im Türrahmen stand.
Seine Haare standen in alle Richtungen und er sah allgemein aus, wie ein mess.
„Ja. Auftrag in der Stadt."
„Jaja, gehen in ner Stunde los." er starrte auf den Herd.
„Oh, ja dachte ich Koch mal was, was nicht wie Phinks' Zeug verbrannt ist." ich nahm mein Teller und Bier und ging ins Wohnzimmer, feitan kam wenige Minuten später ebenfalls mit einem Teller in der Hand.
„Shizuku kommt mit. Wenn Shalnark das nicht erwähnt hat."
„Doch. Hat er."
Irgendwie war da eine angespannte Stimmung zwischen uns und diese ging mir auf die Nerven.
Ich hatte kein Bock auf so eine Art Spannung, doch ich tat auch nichts dagegen.

POV feitan
Am liebsten hätte ich sie jetzt schon auf diese seltsame Stimmung zwischen uns angesprochen, aber lieber warte ich darauf, bis wir das mit dem rumhören erledigt haben.
Mittlerweile war mir ja klar, was das zwischen uns war.
Und nicht nur mir.
Hisoka muss es ja auch aufgefallen sein, schließlich machte er stets solche Andeutungen, genau wie Nobunaga.
Ich war wirklich abgelenkt von ihr.
Weil meine Gedanken nicht mehr klar waren.
Meine Gedanken kreisten seit unserer Begegnung nur noch um Izanami.
Und wenn sie in meiner Nähe war, war ich total durcheinander und hatte nur Augen für sie.
Dies war ein eindeutiges Problem.
Und anscheinend hatte es schon jeder irgendwie bemerkt, Hisoka, Nobunaga und selbst Phinks hat es irgendwie kapiert.
Egal... ich werd das schon wieder hinbekommen, irgendwie.

POV Izanami
Stunden später

Shizuku, feitan und ich liefen in Yorknew City herum, als wir an einen seltsamen Stand angekommen waren.
„Warum sind denn da so viele Leute?" fragte ich.
„Scheint wohl ein Wettbewerb oder ähnliches zu sein. Um diesen Diamanten." meinte feitan.
„Darf ich? Nur Ganz kurz."
„Ist ohnehin nur ein Kind. Mach ruhig, shizuku."
Daraufhin schlängelte sie sich durch die Menge hin zu diesem kleinen jungen, der gegen sämtliche Männer armdrücken machte, wenn die vorher 10.000 Jenny bezahlt haben.
Doch mein Blick fiel auf den anderen jungen, der den Diamanten hielt.
Seine Augen erinnerten mich stark an meine eigenen, blau und katzenförmig.
„Was haben wir bis jetzt?" fragte feitan.
„Oh Ähm... also die scharlachroten Augen sind definitiv bei der Auktion dabei." meinte ich.
„Gut. Die da drüben reden gerade von Videospielen, also werden die wohl auch Teil davon sein. Und... da kommt shizuku ja wieder."
„Ich habe verloren."
„Ach, mach dir nichts draus." erwiderte ich, wohingegen feitan sagte: „was? Gegen diesen kleinen Bengel?"
„Dabei wollte ich den Diamanten so gerne haben."
„Du hättest doch deinen linken Arm nutzen können." warf ich daraufhin ein, zumindest ist mir bis jetzt aufgefallen, dass sie stets bei allem den linken Arm bevorzugte.
„Stimmt... warum hast du nicht deinen stärkeren Arm benutzt?"
„Oh... stimmt ja.... nur weil er seine rechte Hand vorgestreckt hat. Ich würde es gerne noch einmal versuchen." lächelte sie.
„Geht nicht. Es ist Zeit. Wir müssen zurück."
Ah ja...
„Er hat recht. Kaufen und bieten ist ohnehin nicht unsere Art."
„was wir begehren, nehmen wir uns einfach."

Aber dieser Junge mit den katzenaugen...
Wer er wohl war?
Eventuell...
„Ähm... geht ihr beide schon mal vor..."
„Hast du was verloren?" fragte shizuku sofort.
„Nein. Ich muss nur etwas überprüfen."
„Sollen wir dich nicht begleiten?" kam es von Fei.
„Nein, nein... ich stoße in ungefähr 5 Minuten wieder zu euch."
Schon lief ich zurück...
Dieser Junge mit den blauen katzenaugen, ich weiß... es war unmöglich eigentlich, dass er mit mir verwandt war.... doch... ich musste fragen, wer er war.

Zurück beim Stand ging ich sofort durch die Menge.
„Ah! Die zweite Frau heute!" sagte ein Mann, der locker Mitte 30 war und anscheinend der Veranstalter dieses Standes war, wenn man das so nennen konnte.
Er war riesig und trug einen blauen Anzug und eine kleine Brille auf der Nase.
„Ähm... eigentlich wollte ich-"
"Nein, nein... sie haben sich durch die Menge gedrängt, junge Dame, sie müssen schon quasi teilnehmen."
Ich seufzte und gab ihm das Geld.
"Bringen wir's schnell hinter uns." Sagte ich zu den jungen.... allerdings sah ich den weißhaarigen mit den blauen Augen nicht mehr...
Der Diamant lag neben den jungen, der gegenüber von mir saß....

Wer oder Was bin ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt