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Da hatte er recht.
Es lag an Paku.
Sie telefonierte mehrere Minuten lang mit dem Kettenfritzen, doch es fühlte sich eher wie eine Ewigkeit an.
"Du da. Du Bengel." Sagte ich zum weißhaarigen.
"Sag, gehörst du zu den Zoldycks?"
Er sah mich perplex an, auch die anderen Mitglieder der Spinne schienen wohl nicht mit so einer Art Frage gerechnet zu haben.
"Selbst wenn, warum sollte-"
"Es war eine einfache Frage, du mistbengel. Aber da du mit so einem Satz geantwortet hast, gehe ich mal von einem ja aus."
Ich sah zu boden, Feitan sah direkt in mein Gesicht.
"Dein Bruder, nehme ich an?" Flüsterte er, sodass nur ich es hören konnte.
Ich nickte zögerlich, doch ich fasste mich innerhalb von ein paar Sekunden wieder und führte mir nochmal einige Dinge vor Augen.
Es war gottverdammt egal, dass dieser Bengel eventuell mein Bruder war.
„Warum interessiert es dich eigentlich so sehr?" Fragte der Bengel.
„Geht dich doch nichts an."

Paku ging total leer an uns vorbei, ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Hey! Paku!"
"Wartet." Es war Nobunaga.
"Lasst Pakunoda alleine dorthin gehen und ihr kehrt zum Unterschlupf zurück. So Lauten halt die Befehle."
"Seit wann erteilst du denn Befehle?" Erwiderte ich.
"Wen interessiert das?" Fragte Phinks.
"Wenn wir gegen die Anweisungen verstossen, wird unser Chef umgebracht!"
"Bist du blöd oder was? Wenn er ihn tötet, bringen wir den kettenfritzen um." Meinte der blonde.
"Der Chef würde bestimmt dasselbe sagen. Hör zu, Nobunaga..."
Feitan's Blick wurde extrem wütend und seine Augen formten sich zu kleinen Schlitzen.
"Deine Einstellung ist eine Beleidigung für die Spinne."
"Da hat er recht. Es ist bescheuert, Paku alleine gehen zu lassen." Stimmte ich Feitan zu.
"Das sagst du nur, weil er mit dir ins Bett-"
Feitan zog seinen Regenschirm hervor und hielt die Spitze an Nobunaga's Kehle, dies ging so schnell, dass ich es erst gar nicht gecheckt hatte.
Sein Finger war nur wenige Millimeter über den Knopf positioniert, sodass er Nobunaga eigentlich jeden Moment hätte töten können.
"Überlege gut, ob du deinen Satz beenden möchtest. Wenn dir was an deinem Leben liegt."
"Ich bin zwar eurer Meinung, aber streitereien unter den Mitgliedern sind nach wie vor verboten." Shalnark hatte Feitan's Regenschirm zu Boden gedrückt und gab uns allen einen vielsagenden Blick.
"Ich stimme Nobunaga vollkommen zu. Wir sollten fürs erste seine Anweisungen befolgen." Kam es von Machi und Kortopi stimmte ihr auch noch zu.
"Habt ihr alle den Verstand verloren? Wollt ihr erst auf uns hören, wenn die Spinne die Hälfte ihrer Beine verloren hat? Shizuku... was meinst du dazu?"
"Wenn wir uns uneinig sind, sollten wir eine Münze werfen."
"Aber dies ist ein klarer Verstoß gegen unsere Regeln."
"Ich tendiere eher zu Nobunagas Seite. Ich will nicht, dass der Chef jetzt schon stirbt. Und auch nicht, dass Paku stirbt. Ich bin sicher, dass sie derselben Meinung ist. Deshalb ist sie auch gegangen, ohne uns ein Wort zu sagen."
"Ja und diese Entscheidung ist reiner selbstmord." Warf ich ein.
"Ich fasse es nicht. Ich würde diesen Typen am liebsten um bringen. Doch Paku verfolgen hat eine größere Wichtigkeit."
"Wartet!"
Nobunaga's Aura nahm einen bedrohlichen Ausdruck an, doch auch Phinks geriet in Rage.
"Wenn du auch nur einen Schritt weiter gehst... erschlage ich dich."
"Achja? Na dann... Versuch es doch."
"Ihr beide werdet mir zu nervig." Murmelte ich und schon war ich von meinem Platz neben Feitan verschwunden...
Erst knockte ich Phinks mit einem Handkantenschlag aus und danach Nobunaga.
Beide fielen zu Boden.
"Vollidioten." Kommentierte ich kopfschüttelnd und maß daraufhin deren Puls.
Okay... alles gut.
Hatte schon Angst, dass der Schlag eventuell zu hart war.
"War das wirklich nötig?" Fragte machi.
"Besser das, als das sie sich gegenseitig umbringen."

Shalnarks Handy klingelte auf und ich ging dran.
"Was willst du?"
"Hol eine der Geiseln ans Telefon." Die Stimme klang viel zu sanft...
"Gut..von mir aus... aber davor will ich dich noch um etwas bitten."
"Ja, was denn?"
"Tu Paku und den Chef nichts an."
"Hol eine der Geiseln ans Telefon."
Ich hielt das Telefon an das Ohr meines vermeintlichen Bruders.
Dieser Bengel war nicht nur vermeintlich sondern zu 100% mein Bruder.
Er war ein Zoldyck und so war es auch ich.
Nur wurde er nicht von der Familie abgelehnt.

Wir begaben uns also zurück zum Versteck, wo Franklin und Hisoka bereits warteten.
"Wir sollen also hier warten... der Kerl hat Köpfchen."
"Tja... und eigentlich ist es eine Loose loose Situation für uns." Warf ich ein, ich saß mal wieder auf einem höher gelegenen Stein und ließ mein linkes Bein runter hängen, während mein rechtes angewinkelt war und ich meinen Arm darauf gelegt hatte.
"Wie meinst du das?" Fragte Shalnark von unten.
"Diese Kette aus Nen...wenn er diese um das Herz seines Gegners legen kann... warum sollte er das nicht beim Chef machen?"
"Du willst also damit sagen, dass diese Kette um den Chef gelegt ist, um ihn jederzeit umbringen zu können?" Sagte Machi, ich nickte.
"Ja... ich meine... das würde Sinn machen... also weswegen der Kettenfritze einen Tausch einwilligen würde."
"Macht Sinn. Allerdings sind wir nach wie vor gezwungen hier zu bleiben." Warf Nobunaga ein.
"Schon klar."
„Aber wie kannst du dir sicher sein, dass die Kette bereits um das Herz des Chefs gelegt ist?" fragte Phinks.
„Ganz einfach. Ich kann meine Klingen doch auch in die Körper andere Menschen werfen und dies kontrollieren. Creeping Death setzt erst ein, wenn ich es wirklich verlange und dies ist eigentlich immer nur, wenn ich keinen Ausweg mehr finde. Außerdem hatte ich doch eine klinge an Uvo's bein damals eingehakt, weswegen wir ihn finden konnten."
„Heißt du könntest in der Theorie auch deine Klinge mehrere Wochen im Körper deines Feindes lassen?"
„Nein. Das nicht. Ich weis auch nicht, wie der bastard das macht. Ich habe nur dämliche Vermutungen."
„So wie wir alle..."

Wer oder Was bin ich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt