Kapitel 50

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Ich sehe Phil unglaubwürdig an. Das meint er doch nicht ernst.

,,Anna, es tut mir leid", wiederholt er.

Ich setze mich auf einen Stuhl und schaue auf den Boden. Ich fühle mich schrecklich, weil wir uns vorher noch gestritten haben. Ich habe schuldgefühle.

,,Alles ok?", fragt er unsicher.

,,Phil meine Mutter ist tot, wie soll dann jetzt alles ok sein?"

,,Tut mir Leid."

,,Kann ich bitte nach Hause gehen?"

,,Ja, darfst du. Ich fahr dich."

Ich nicke und folge Phil nach draußen.

Auf der Fahrt reden wir nicht miteinander, worüber ich auch froh bin.

Ich muss den tot erstmal verarbeiten.

Als Phil bei mir zu Hause ankommt hält er an und guckt mich an. Ich merke, dass mir die Tränen kommen. Er legt seine Hand auf meine und streichelt sie.

,,Anna, alles wird gut. Aber wie soll es jetzt mit eurem Haus weitergehen?"

Stimmt. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

,,Ich weiß es nicht. Ich muss erstmal schlafen gehen. Danke."

Ohne, dass Phil noch etwas sagen kann steige ich aus seinem Auto aus und gehe zur Haustür. Ich öffne sie und setze mich erstmal ins Wohnzimmer auf die Couch.

Heute ist echt zu viel passiert und ich brauche meine Ruhe.

Also mache ich mich Bett fertig und gehe schlafen.

Zumindest versuche ich es. In mir schweben zu viele Gedanken und schuldgefühle gegenüber meiner Mutter. Vielleicht ist es auch meine Schuld, dass sie gestorben ist. Ich brauche Klarheit.

Ich muss ins Krankenhaus, um zu fragen woran sie gestorben ist.

Also ziehe ich mich wieder an und verlasse das Haus. Da es nur ein Krankenhaus in der Nähe gibt weiß ich in welches sie geliefert wurde. Ins Johannes Krankenhaus. Es ist zu Fuß ca. 20 min entfernt und da ich kein Geld mehr habe, um mit dem Bus zu fahren muss ich laufen.

Die Straßen werden nur noch von den Laternen beleuchtet. Die Straßen glänzen in dem Licht von dem regen. Die Luft ist kalt, genauso wie der leichte Wind, der durch meine Haare fliegt.

Ich habe vergessen eine Jacke anzuziehen deswegen ist mir recht kalt. Aber es ist auszuhalten, da ich recht schnell gehe. Als ich an einer Ampel stehen bleiben muss parkt rechts weit neben mir ein Auto ein und strahlt mich mit seinen Scheinwerfern an, sodass ich voll beleuchtet werde und ich nichts mehr sehe.

Als die Scheinwerfer ausgeschaltet werden habe ich wieder klare Sicht und kann den Fahrer sehen. Es ist Phil. Was hat er hier zu suchen?

Er steigt aus und kommt auf mich zu. Obwohl die Ampel schon dreimal wieder grün ist bleibe ich stehen.

,,Was machst du hier? Und vor allem um diese Uhrzeit?", fragt Phil, als er nah vor mir steht.

Ich schaue in seine grünen Augen und sagte nichts, weil mir wieder die Tränen kommen. Damit er nichts merkt schaue ich auf den Boden.

Er legt seinen Finger an mein Kinn und hebt meinen Kopf an, sodass ich ihn ansehen muss.

,,Sag schon wo willst du hin? Ich fahr dich damit du nicht laufen musst."

,,Ich will ins Krankenhaus, damit ich fragen kann woran meine Mutter gestorben ist, weil vielleicht bin ich sogar daran schuld", sage ich.

,,Aber warum sollst du daran schuld sein?"

,,Weil wir uns am Morgen noch gestritten haben."

Er zieht mich in eine feste Umarmung. Und versucht mich zu beruhigen.

I Love My Teacher - Phil Laude (Abgeschlossen✓)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt