Ich will wieder sterben (4)

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Nach dem Einkauf kletterte ich über den Gartenzaun um zu schauen, ob mein Bruder da war. Zum Glück nicht.

Plötzlich kam es mir so vor, als würde mich jemand beobachten... Aber da war keiner. Kopfschüttelnd kam ich zur Haustür, trat ein-und wurde von Sebastian 'begrüßt'.

"Wie gut, dass es dir gut geht!" Keuchte Sebastian und drückte mich fest. "Wieso sollte es mir schlecht gehen?" Frage ich unschuldig. "Erzähl mir alles. Seit wann wurdest du gemobbt?" Mein Bruder wurde ernst und drückte meine gesunde Hand. "Was meinst... Du?" Stotterte ich und versuchte, es weiterhin zu leugnen.

Sebastian wischte die Creme weg. Er sah meine nun leicht entzündete Schnittwunde die ich mir in der Mensa zugezogen hatte, meine blauen Flecken an den Backen und um noch alles aufzudecken-schob er mein T-Shirt hoch. "WAS HABEN SIE MIT DIR GEMACHT?! DU MUSST ZUM ARZT! WIESO HAST DU NICHTS GESAGT MELA?!" Brüllte Sebastian.

Schnell trug er mich zu dem geliehenen Auto. Damit fuhr er so schnell er konnte zum Arzt. Der Arzt empfahl uns Creme, Ruhe und Abkühlung durch Kühlpecks oder so. Als er meine Wunden am Bauch sah... Schickte er uns ins Krankenhaus.

Ich wurde geröngt. Ein gebrochrner Knochen, Prellungen Gehirnerschütterung. Mein Bruder bestand darauf, das ich im Krankenhaus blieb. Keine Schule, aber auch keine richtige Ferien.

__________Am Nachmittag______________

Eine Krankenschwester kam rein. "Dein Freund ist da." Grunzt sie. "Ich habe keinen Freund." Entgegne ich bestimmt. "Jeder hat welche. Er muss dich lieben." Überzeugte sich die Krankenschwester und öffnete die Tür. Ben stürmte rein.

"Können Sie uns alleine lassen?" Ben machte einen auf unschuldiges Paar und die Krankenschwester verließ den Raum. Hätte ich nur das Selbstverteidigungsbuch gelesen...

"So. Du bist wohl ins Krankenhaus gekommen. An Schläuche bist du nicht gebunden..." Fasst Ben nochmal zusammen und schaute aus dem Fenster. "Hoch hoch hoch..." murmelte er gierig vor sich hin.

"Springst du von alleine?" Fragt er böse. "Ja." Krächzte ich nur. "Ich schau zu." Ben lacht und sieht zu, wie ich aufstehe.

Ich war schon lange von innen zerstört gewesen. In dem Moment dachte ich, niemand würde mich vermissen. Zur Probe ließ ich meine Beine auf dem Fensterbrett baumeln. Nur ein Stück vor. Dann würde ich sterben.

Leben oder Tod?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt