Keine Ahnung wie lange ich hier schon stehe aber es ist bestimmt nicht lange. Nur mein Zeitgefühl dehnt sich aus um es noch unerträglicher zu machen. Wann könnte der perfekte Augenblick sein um zu fliehen? wie werde ich das anstellen? werde ich jemals von hier wegkommen?Das sind alles Fragen die ich mir die ganze Zeit stelle die aber von der verzweifelten Stille beantwortet werden. Frustriert setzte ich mich in das Gras um meine Beine etwas auszuruhen zu lassen, nebenbei um die Zeit tot zu schlagen, singe ich einfach das was mir in den Sinn kommt.
„-Y/n." mit rasendem Herzen schrecke ich hoch und blicke hinter mich, wo wahrscheinlich sie stehen mag. „Mein Gott erschreck dich doch nicht so." Sagt sie wobei man heraushören kann das sie denkt ich würde übertreiben. „Mann was kann ich dafür wenn du plötzlich hinter mir oder sonst wo einfach aus dem nichts kommst und mich dann so erschreckst, kann ja sein das du sonst wer sein könntest." Gebe ich beleidigt zurück und versuche sie in dieser Dunkelheit besser zu sehen.
„Wie auch immer, ich habe soweit alles besorgt." Glücklich weiten sich meine Augen, das Lächeln kann ich nicht mehr verstecken. Wer hätte gedacht das ich mich über Essen so freuen würde.
Vorsichtig stehe ich vom Boden auf und taste mit meinen Händen um mich herum um wieder diesen Baum zu finden, an dem ich mich vorher festgehalten habe. Nach mehreren Versuchen blind etwas zu erfassen, finde ich ihn auch, wobei ich ein paar Schritte gehen musste. Ich wusste gar nicht das ich mich von ihm so entfernt habe.
Hinter mir höre ich das aufeinander knallen der Feuersteine, überrascht drehe ich meinen Kopf in die besagte Richtung und kann kleine Funken erkennen die in der Luft herumschwirren und schnell wieder erlöschen. Noch viermal wiederholt sie diesen Vorgang bis man das knistern zu hören bekommt, das Feuer verbreitet sich und wird zu einer schönen lodernden Flamme.
Je größer die Flamme wird desto mehr Licht spendet sie. Jetzt kann ich sie erkennen wie sich hinter dem Feuer steht und mir dabei intensiv in die Augen schaut. Eine leichte Gänsehaut verbreitet sich an meinen Schenkeln. Ich habe ein komisches Gefühl dabei.
„Na komm, du musst jetzt was essen." Mit einer zu sich winkenden Handbewegung deutet sie mir an auf sie zu zukommen. Schluckend setzte ich mich in Bewegung und tapse langsam auf sie zu. Sie greift nach meinem Arm und zieht mich näher an sich. „So.....hier, das Fleisch und jetzt mach damit was du tun musst um es für dich essbar zu machen."
Sie legt es mir in die Hände, weil ich sie ausgestreckt habe und überlege wo ich denn jetzt einen Stock finden kann.Etwas hilflos blicke ich um mich herum, allerdings finde ich noch einen am Boden liegen, etwas weiter von hier. Unsicher blicke ich langsam zu ihr hoch und starre sie mit weit geöffneten Augen an.
Dies bemerkt sie schnell und guckt zu mir runter. Irritiert seufzt sie. „Du brauchst noch etwas nicht wahr?" Nickend bestätige ich es und senke meinen Kopf.„Was ist es denn?" Mit der blutigen Hand zeige ich mit dem Zeigefinger auf den einen Stock, den sie jetzt auch zu sehen scheint und dahin geht. Meine Hand greift wieder nach dem andere Ende des Fleisches, dabei studiere ich es bei dem Feuerlicht genauer. Es sieht relativ frisch aus, und es stinkt auch nicht so als wäre es schon verdorben.
Das Blut, was das Fleisch in sich hat verteilt dich über meine Handflächen und tropft von meinen Handgelenken auf den Waldboden. Es macht mir nichts aus, denn alles was lebt, oder eher mal gelebt hat, hat Blut in sich und es fühlt sich nicht ekelig an.
Vor mir wird plötzlich ein gespitzter Stock vorgehalten, perplex schaue ich zu ihr. „Hier." Ich nehme es ihr aus der Hand und bedanke mich. Das sie das alles eigentlich für mich macht obwohl sie es gar nicht mal machen muss, ich meine sie könnte mich ja quälen oder für ihre Gelüste benutzen oder sowas in der Art, aber nein, stattdessen kümmert sie sich um mich. Irgendwie.
Ich durchbohre das Fleisch so das es auf beiden Seiten gerade ist weil es auch verdammt dick ist. Nun halte ich es über das Feuer und fange an es zu braten.
Interessiert schaut sie mir dabei zu und fragt auch ab und zu mal fragen wieso es eigentlich so sein soll oder warum wir es nicht roh essen können und so weiter. Natürlich weil ich kein Spezialist bin antworte ich nur das was ich weiß, damit gibt sie sich zufrieden und bleibt danach still.
Nun da es eigentlich schon aussieht als wäre es fertig. Nehme ich den Stock mehr zu mir und bitte sie darum es mir ihren spitzen Nägeln kurz in der Mitte durchzuschneiden. Fragend blickt sie zu mir, tut es aber dann ohne jegliche Fragen. Ich halte es im Licht und sehe das es Medium durchgebraten ist. Zufrieden Lächle ich und lasse es noch ein wenig abkühlen.
Beim warten setzte ich mich hin. „Warum isst du das denn nicht. Es ist doch fertig oder nicht?" Runzelt sie ihre Stirn. „Ja aber es ist zu heiß, ich muss ein bisschen warten bis es abkühlt, sonst verbrenne ich mir die Zunge."
Ausatmend guckt sie weg. „Ihr seid viel zu kompliziert für mich."
Als ich getestet habe ob es noch warm genug ist, nehme ich es vom Stock runter und fange an es zu essen.
Beim ersten Bissen muss ich heulen „Das schmeckt so g-gut.." Nochmal beiße ich rein und esse es langsam auf. Auf einmal spüre ich etwas warmes hinter mir. „Wie glücklich du aussiehst obwohl du vor Freude weinst." Flüstert sie hinter mir und gibt mir aus dem nichts einen Kuss auf den Haarschopf.Mit erröteten Wangen kaue ich weiter und genieße die Wärme die mich umgibt.
Das letzte Stück kaue ich zu Ende und lehne mich mit vollen Magen an sie, da sie sich nach dem Kuss hinter mich gesetzt hat. Müde kuschle ich mich an sie und gähne einmal. Im nächsten Moment fühle ich wie ich vom Boden aufgehoben werde, und das leichte Licht des Feuers erlischt. Wir bewegen uns fort, und in mehreren Augenblicken schlafe ich schon ein.
...
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𝕎𝕖𝕓 || GirlxGirl
Viễn tưởngY/n 19 Jahre alt, flüchtet von ihrem neuen Zuhause. Wieso? Drei Männer drangen in ihr kleines Haus ein, aus Angst und Panik flüchtete sie durch die Gartentür in den Wald der sich dort befindet. Sie rennt und rennt, ohne einmal zurück zu schauen, a...