Beschämt drehe ich mich weg und senke meinen Kopf. Ich habe nichts zu sagen, nichts zu tun, und nichts zu denken. Das einzige was ich in dem Moment noch machen kann ist es gedankenlos stumm zu weinen. „Y/n? Ich werde dich wieder anfassen."
Was meint sie mit wieder? Meint sie jetzt?!Rapide werde ich umgedreht und fest gegen ihre Brust gedrückt. Ängstlich versuche ich mich zu wehren und sie von mir weg zu drücken, jedoch bedauerlicherweise klappt das nicht. „Sssshhh....weine ruhig Menschlein, das brauchst du jetzt." Redet sie auf mich ein. Ich brauche zuerst einen Moment um zu realisieren was sie gerade gesagt hat, bis ich es endlich verstanden habe und aufhöre mich zu bewegen.
Kraftlos hänge ich in ihren Armen und kralle mich stattdessen mit meinen Fingern an ihrem Kleidungsstück. „So ist es gut, mach ruhig weiter." Gedankenlos mache ich einfach was sie sagt und lasse meinen Tränen freien Lauf. Ungestört schluchze ich auch mal auf, nur ihre große Hand streichelt meinen Kopf entlang zu meinem Rücken.
Nach einer Weile wo ich mich ganz offensichtlich bei ihr ausgeheult habe schniefe ich ein paar mal und lege meinem Kopf auf ihrer Brust ab. Ich fühle wie dich Müdigkeit über mich kommt. Mit jedem Blinzeln fühle ich mich um jedes Mal viel schwerer. Ein Gähnen entweicht mir, am liebsten würde ich schon wieder schlafen. „Hey, du wirst jetzt nicht schlafen. Zuerst musst du was essen." Ohne auf etwas zu warten geht sie mit mir in den Armem ein paar Schritte nach hinten und lässt mich auf den Boden ab.
Aus dem nichts hält sie mir meine Kleidung hin, dankend nehme ich sie an und ziehe mich an, allerdings fühlen sie sich frisch und sauber an. „Sag mal, hast du etwa meine Sachen gewaschen?" frage ich kleinlaut nach. Mit hochgehobener Augenbraue mustert sie mich und lächelt mich an. „Natürlich habe ich das, schließlich muss ich mich ab jetzt doch um dich kümmern. Was für eine Person wäre ich, wenn ich mich um mein Eigentum nicht kümmern würde." Macht sie ein ernstes Gesicht aber lächelt später wieder. Sie dreht sich in die andere Richtung und bückt sich. „Aber jetzt isst du was."
Mit glitzernden Augen Blicke ich zu ihr und warte kurios aber angespannt was es zu essen gibt, ich glaube das ich seit eineinhalb Tagen nichts gegessen habe. An den Gedanken fängt plötzlich an mein Magen zu grummeln, wobei ich beschämt runter gucke. „Hier iss." Überrascht sehe ich hoch wo vor mir ein blutendes stück Fleisch hängt. Fassungslos gucke ich mit aufgerissenen Augen auf das Fleisch, ich soll das roh essen?
„Na was ist, nicht groß genug?" Darauf kommt keine Antwort meinerseits. „Ich rede mit dir." Unsicher schaue ich ihr ins Gesicht, sie hat eine fordernde Miene aufgesetzt was mich schlucken lässt. „I-ich kann das n-nicht essen..." Gebe ich leise von mir. „Was?" Fragt sie laut. „Ich kann das nicht essen!" Werde ich auch lauter.
Ein irritierter Ausdruck legt sich auf ihren Gesichtsmuskeln. „Was soll das heißen du kannst nicht essen!? Du musst was essen, sonnst stirbst du irgendwann." Regt sie sich auf, allerdings kann man die dezente Wut heraushören. „Es ist roh, sowas ist ungesund und schädlich für uns Menschen." Sage ich kleinlaut. „Hä, ihr Menschen esst doch auch Fleisch...?"
„Ja aber es muss durchgekocht oder gegart sein, verstehst du?" Mit einem Unglaubwürdigen Blick in den Augen mustert sie mich still. Unsicher wende ich meine Sicht und meide Augenkontakt.
„Hm...dann zeige mir wie du es zubereitest Y/n." Perplex sehe ich zurück. „Wirklich?!" Nickend bestätigt sie es, ein kleines Lächeln zieht über meine Lippen. „Dafür brauche ich aber mein Zeug, oder hast du was da?" Frage ich mit bessere Laune, komisch. „Zeug?"
„Ja Messer, Gewürze, Geräte sowas halt, hast du sowas hier?" Überfordert starrt sie mich an. „Eh, keine Ahnung was Messer oder Geräte sind."
Ok sie hat nichts von solchen Dingen hier. „Kann ich hier ein Feuer machen?"Überfordert legt sie ihre großen Hände auf meine Schultern ab und stoßt die Luft aus ihren Lungen aus. „Ist das nötig? Kannst du es nicht normal essen?"
„Nein ich kann es nicht normal essen." Gestresst lässt sie von mir ab und seufzt. „Ok, aber nur wenn wir es draußen machen." Guckt sie mich streng an. Froh nicke ich und muss mein Lächeln verstecken. Gott ich bin so froh wieder etwas zu essen. Sie streckt ihre Arme aus und hebt mich mit Leichtigkeit hoch, daraufhin dreht sie sich mit mir Richtung Ausgang und überquert das Spinnennetz bis sie an den Grabwänden ankommt. Ich denke das wir da gar nicht hoch kommen, eigentlich müsste sie jetzt stoppen aber sie geht einfach weiter auf die Wand zu.
Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und befestige meinen Griff an ihr aus Instinkt und Angst was wohl jetzt kommen mag. Ganz fest kneife ich die Augen zu und spüre wie sich mein Gewicht auf mein Rücken verlagert und sich mehr auf sie presst. Zögernd öffne ich meine Augen und blicke zum Himmel der mit Milliarden von Sternen bedeckt ist. Fasziniert entweicht wir ein leises „Wow...." was sie auch gehört hat und ein wenig zu kichern anfängt.
Gerade kommen wir oben an auf einer geraden Fläche, kurz sehe ich mich um aber kann so gut wie gar nichts sehen weil es so verdammt dunkel hier ist. Naja, auf jeden Fall müsste ich von irgendeiner Richtung her gekommen sein. Noch geht sie ein Stück weiter in den Wald rein und lässt mich schließlich runter. „So wir müssen jetzt Holzstöcke finden plus einen Feuerstein und dann können wir ein Feuer machen."
Überfordert versuche ich mich an einen Baum oder so etwas festzuhalten um nicht später irgendwo dagegen zu laufen. „Ich kann aber nichts sehen.." Gebe ich unsicher von mir, an ihrer Silhouette erkenne ich das sie ihren Kopf wahrscheinlich fragend zur Seite neigt. „Was könnt ihr Menschen eigentlich? Naja egal dann bleib einfach hier stehen ich erledige das, und wehe du versuchst zu fliehen, oh dann kannst du was erleben Y/n." Schluckend nicke ich und lehne mich an den Baumstamm hinter mir.
Ich sehe wie sie sich immer mehr von mir entfernt und sie völlig in der Dunkelheit verschwindet.
Ich kann weglaufen, ich kann das Risiko eingehen, aber dafür ist es zu dunkel und ich würde mich mitten beim laufen verletzten, noch dazu findet sie mich und ich habe keine Ahnung was sie mit mir anstellen wird. An diesen Gedanken zittert mein Körper hektisch auf. Wie lange wir es noch andauern bis sich die Chance ergibt von hier zu fliehen?
...
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𝕎𝕖𝕓 || GirlxGirl
FantastikY/n 19 Jahre alt, flüchtet von ihrem neuen Zuhause. Wieso? Drei Männer drangen in ihr kleines Haus ein, aus Angst und Panik flüchtete sie durch die Gartentür in den Wald der sich dort befindet. Sie rennt und rennt, ohne einmal zurück zu schauen, a...