1. Vergangenheit

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Geschockt stand ich dar währen der Regen mein Gesicht runter lief. Was genau war gerade passiert?

Ich schaute zu Hunter, welcher die Waffe fallen ließ und seine Hände auf den immer größer werdenden dunklen Fleck der sich rasant von der Mitte, seines Bauches aus bildete.

Mit weit aufgerissenen Augen wanderte mein Blick auf meine Zitternden Hände und auf die Waffe, welche in diesen hielt.

In diesem Moment machte es klick und alles was ich vorher nur gedämpft in Zeitlupe wahrnahm wurde mit einem mal laut und schnell.

Hinter mir das schreien. Milas schreien. Sofort wollte ich mich umdrehen und auf sie zu rennen aber ich stolperte über jemanden, der auf meinen Füßen lag und viel zu Boden. Ich starte in die Augen meines Zwillingsbruders, welche mit Tränen gefüllt waren. "Liv! Sieh zu, dass du hier weg kommst! Lauf! Lauf um dein Leben!" Flüsterte er und Blut lief aus seinem Mund. "Leo!" Schrie jemand immer und immer wieder, bis ich merkte, dass ich die Jenige war. "Du musst bei mir bleiben hörst Du? Du hast mein Leben gerettet!" Flüsterte ich. Ich legte meine Hand auf seine Wange. "Ich liebe dich Liv!" Es war nicht mehr, als ein hauchen und seine Augen wurden Trüb.

Ich schrie ich schrie immer weiter. Hände griffen nach mir und wollten mich aufheben. Aber ich wollte das nicht! Überall war Blaulicht und ich schlug wie wild um mich.

Sie jagten einen Stromstoß nach dem anderen durch den Leblosen Körper meines Bruders. Immer und immer wieder klatschte er zurück auf den nassen Asphalt.

Schweiß gebadet schreckte ich in der Dunkelheit hoch. Erleichtert zog ich die Luft ein.

Es war nur ein Traum!

Versuche ich mir zu sagen. Aber ich weiß es besser.
Mit einem Rutsch schlüpfe ich aus meinem Bett und mache mich auf den Weg in das Zimmer meines Bruders. Leise schleiche ich durch den Flur um die anderen nicht zu wecken.

Als ich an der Tür von Leo vorbei komme halte ich kurz inne. Langsam streiche ich über den Türrahmen und die Türklinke. Einen kurzen Augenblick zögern ich und will sie öffnen. Doch dann schüttle ich entschlossen den Kopf und laufe den Flur weiter entlang.

Leise Klopfe ich an der Tür. Als keine Antwort kommt schleiche in das Zimmer und schlüpfe schnell unter die Decke.

"Liv?" Kommt eine Verschlafene Stimme von der anderen Seite, des Bettes. "Ja, Cole ich bin's." Flüstre ich und Kuschel mich an meinen Großen Bruder, welcher mir vorsichtig über den Kopf streicht.

Am nächsten Morgen werde ich von einem schrecklichen Klingeln aus dem Schlaf gerissen. Müde setze ich mich auf, als Cole sein Zimmer betritt. "Guten Morgen!" Sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Morgen!" Grummle Ich und mache mich schnell auf den Weg ins Badezimmer.
Dort angekommen ziehe ich mein Schlaf-Shirt über den Kopf und betrachtete den Verband, welcher um meine Körper Mitte gebunden ist.

Wie in Trance berühre ich die Stelle, an der mich die Kugel getroffen hat. Mit der andern Hand gehe ich die Platzwunde über meinem Auge und an meine Lippe nach.

Mit dem Handtuch um den Körper gewickelt verlasse ich das Bad und stoße fast mit einem gestresst drein schauenden Tyler zusammen. Als er mich sieht, zeichnet sich Erleichterung auf seinem Gesicht ab. "Du bist aufgestanden!" Sagte er zufrieden. "Natürlich! Heute ist-" ich brach ab. Ich konnte es nicht aussprechen. "Die Beerdigung unseres Bruders!" Beendete er meinen Satz und ich schaute betreten auf den Boden. "Und meiner besten Freundin!" Fügte Ich hinzu und machte einen hektischen Schritt an ihm vorbei. Sofort eilte ich in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu.

Mit Tränen in den Augen rutschte ich an ihr runter. Vorsichtig ließ ich meinen Blick durch mein Zimmer Streifen. Überall standen Kartons und Kisten rum. Alles war gepackt und heute Abend würde es los gehen. Nur mein schwarzes Kleid hing fein säuberlich an meiner Schranktür.

*

Ich musste schwer Schlucken, als ich die Treppe runter Schritt. Meine Eltern und meine Brüder standen bereits unten und sahen mich an.

Automatisch richtete ich meinen Blick auf meine Füße. Ich konnte ihnen nicht in die Augen schauen.

Es war meine Schuld, dass mein Bruder Tod war. Er ist zwischen die Kugel und mich gesprungen. Ich sollte es sein die Heute beerdigt wird. Nicht er! Und auch nicht Mila!

Schweigend gingen wir zu den Autos und fuhren zum Friedhof.

"Heute beerdigen wir den 17 Jährigen Leonard Guzarro. Er war ein geliebter Sohn und Bruder sowie Freund.

Wir beerdigen Heute auch die 17 Jährige Mila Jones....,"

"Jetzt bitte ich Olivia Guzarro nach vorne. Sie ist die Zwillingsschwester des verstorben und die beste Freundin der verstorbenen gewesen." Stille. Es herrschte einfach nur Stille, als ich die Treppen zu dem Pfarrer stieg.

"Gott saw you getting tired

and a cure was not to be

so he put his arms around you

and whispered, come to me

with tearful eyes we watched you

and saw you pass away

and although we loved you dearly

we could not make you stay

a golden heart stopped beating

hard working hands at rest

God broke our hearts

to prove us

he only takes the best."

( By Kathleen Coelho)

Sprach ich das Gedicht.
Mehr konnte ich nicht tun. "Wissen Sie. Mein Bruder und Mila sind jetzt zusammen..." Sagte ich mit zittriger Stimme "Sie haben immer noch einander...-" Ich brach ab und wischte mir mit Zitternden Händen die Tränen aus dem Gesicht. "Und das haben wir auch. Wir haben einander!"

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