6. Eine Flüchtige Erinnerung

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Als ich den Ordner an meinem Schreibtisch öffnete gefror mir das Blut in den Adern. Vor mir lagen die Tagesabläufe von mir und meinen Geschwistern, bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Drei Jahre meines Lebens genauestens dokumentiert. Unten auf jeder Seite war ein Wasserzeichen 'Graham und Co.' Stand dort und es viel mir wie Schuppen von den Augen.

Sofort verstaute ich den Ordner in meiner Tasche und schaute auf die Uhr. 15 Uhr Zeit für dir Mittagspause! Schnell schulterte ich meine Tasche. "Ich gehe ich die Pause!" rief ich in das Büro der Sekretärin, so wie ich es jeden Tag gemacht hatte und ging zügig zu den Aufzügen. Sofort drückte ich den Knopf für die Tiefgarage, als Mr. Kellerhand oder sollte ich Mr. Graham sagen zu mir in den Aufzug stieg.

"Ms. Guzarro, wollen sie Ihre Mittagspause etwa in der Tiefgarage verbringen?" Fragte er mich neugierig "Gehen sie doch mit mir Essen." Schlug er mit einem so falschen Lächeln im Gesicht vor, dass mir Augenblicklich schlecht wurde. Wie konnte es sein, dass mir das nicht schon viel früher aufgefallen ist? Ich Atmete Ruhig. Jetzt bloß nichts Falsches sagen! Er darf keinen Verdacht schöpfen.

"Tut mir leid Mr. Kellerhand. Ich kann heute leider nicht, da ich einen Termin, in meiner Pause habe." Sage ich und versuche leicht unbehaglich rüber zu kommen. "Oh was für einen Termin wenn ich fragen darf?" Sagte er neugierig. "Nun, das ist mir jetzt ein wenig unangenehm" Druckste ich rum "Naja, weil sie ja mein Chef und gleichzeitig der Vater von meinem Freund sind." Mit leicht Roten Wangen versuche ich so real wie möglich rüber zu kommen.

Zu meinem Glück jedoch verseht Mr. Graham meinen Wink mit dem Zaunpfahl jedoch nicht und ich muss ausführlicher werden. "Da ich jetzt schon zwei Wochen drüber bin habe ich gleich eine Untersuchung wegen dem Verdacht auf eine Schw-"

"Schon verstanden Olivia. So genau wollte ich das Überhaupt nicht wissen! Komm doch nach dem Termin bitte in mein Büro und teil mir mit ob, ich Opa werde oder nicht. In der Zwischenzeit werde ich wohl mal ein ernstes Wörtchen über Verhütung mit meinem Sohn führen. Lass dich nicht stressen, wenn es länger als die Pause dauert." Etwas überfordert drückt er also meine Hand und verlässt in der Lobby den Aufzug.

Als sich die Aufzugtüren wieder schließen fällt mir ein Stein vom Herzen.

In dem Moment, wo ich mit dem Auto aus der Tiefgarage rausgefahren bin und wieder Netz habe Rufe ich Cole an.

In wenigen Setzen habe ich ihm alles erklärt und als ich zuhause ankomme sind alle, die in der Nähe waren am Esstisch versammelt.

Ohne Worte lege ich den Ordner auf den Tisch und schaue in die Runde. Alle sind geschockt.

*

"Natürlich!" Plötzlich fällt es mir wieder ein. Wie ein Gedanken Blitz. "Die Tunnel!" Stelle ich fest und in meinen Gedanken gebe ich mir ein fettes high Five.

"Was für Tunnel?" Fragt mich diesmal Mr. Jones. "Die Tunnel von Roosevelt! 1989 wurde die U-Bahn auf Roosevelt gebaut. Bei dem Bau ist man auf ein riesiges Tunnel-System gestoßen. Damals hat man sich aber nichts dabei gedacht und die Tunnel gerieten in Vergessenheit. Graham der Name taucht auf der Investoren Liste von 2011 für die Graduierung der Cornell University auf." Mit einem Mal setzten sich die Puzzleteile in meinem Kopf zu einem großen gesamt Bild zusammen. Schnell verbinde ich mein Handy mit dem Whiteboard hinter mir und suche in wenigen Sekunden die Verschiedenen Artikel und Listen zusammen.

"Wow!" Kommt es von meinem Bruder "Das hätte ich nicht erwartet!" Sagt er und schaut mit großen Augen auf das, was ich gerade dabei bin mit einer Roten Linie zu verbinden. "Das hat keiner von uns erwartet!" Sagt der Mann, der mir gegenübersitzt und schaut mich beeindruckt an. "Da hast du aber eine gute Entscheidung getroffen Derek!" Sagt er mit Respekt in der Stimme. "Ja!" Entgegnet mein Vater voller Stolz.

*

Nachdem wir noch weitere vier Stunden Pläne ausgeheckt haben und andere Probleme besprochen wurden gehen Lola, Ian und ich die Treppe zu unseren Zimmern Hoch. "Respekt!" Lallt Lola. Ian und ich fangen augenblicklich an zu lachen.

In den vergangenen drei der vier Stunden haben wir drei ein Glas Wein nach dem anderen getrunken. Und als die Versammlung dann vorbei war haben wir mit meinen Brüdern und ein paar anderen in unserem Alter auf dem Nachbaranwesen eine kleine Party geschmissen.

Eigentlich vertrugen Lola und ich echt gut nur leider hatten durch das frühe Shoppen und die Versammlung heute kaum etwas gegessen.

"Gute Nacht!" Lalle ich ebenfalls und verliehe auf dem Treppenabsatz mein Gleichgewicht. Ian fängt mich geschickt auf und ich lege meinen Schweren Kopf auf seiner Schulter ab. "Ich bringe die Madam hier mal ins Bett! Wir sehen uns Morgen Lola!" Sagt er und Lallt im Gegensatz zu mir und Lola nur sehr wenig.

Als wir in mein Zimmer kommen zieht er mir die Schuhe aus und also ich mir mein Kleid über den Kopf ziehe und dabei fast einschlafe hilf er mir auch noch dabei. Aus dem Schrank holt er mir einen Schlafanzug, in welchen er mich reinsteckt. "Liv komm du musst dir noch die Zähne putzen!" Sagt er fürsorglich und führt mich ins Badezimmer, wo ich mich abschminke und mir die Zähne Putze.

Danach legt er mich in mein Bett und denkt mich zu. "Gute Nacht Prinzessin. Ich bin stolz auf dich!" vorsichtig drückt er mir noch einen Kuss auf die Stirn und ich versinke im Land der Träume.

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