Die Idee von Glück

7. Happy Birthday to Me

Den nächsten Tag verbrachte ich mit Lola in meinem Bett und wir legten einen Film-Marathon hin. Wir verdrückten bestimmt drei Pizzen, vier tüten Chips und eine ganze Menge andere Süßigkeiten.

Irgendwann sind wir wohl eingeschlafen. Denn als ich wach wurde war es Zehn Uhr morgens und Lola lang immer noch im Tiefschlaf neben mir. Am dem Schrank vor mir hingen zwei Wunderschöne Kleider. Ein Beiges, welches oben wie ein Korsett geschnitten ist mit Schwarzen Blumenranken drauf. nach unten hin wird es weiter und geht in Tüll über und wird leicht Rosa. Es geht bis knapp über die Knie und von untern schlängeln sich Pinke und Blaue Schmetterlinge nach Oben.

Das Kleid daneben ist in demselben Steel und denselben Farben gehalten allerdings ohne Schmetterlinge und allgemein nicht mit so viel Tüll.

Bei dem Betrachten des Kleids muss ich schwer Schlucken. Ich weiß genau, für was die Blauen Schmetterlinge stehen. Sie stehen für Leonard, heute wäre auch sein Zwanzigster Geburtstag! Traurig mache ich mich auf den Weg ins Bad und nehme erstmal eine ausgiebige Dusche.

Nicht nur für mich ist heute ein schwerer Tag, sondern auch für meine Geschwister aber vor allem für meine Eltern.

Geburtstage wurden bei uns in der Familie immer groß gefeiert. Auch meiner wurde die letzten beiden male trotzdem groß gefeiert und zwar immer auch in Gedenken an Leo!

Mit einem letzten Blick in den Spiegel verlasse ich in ein Handtuch gewickelt das Bad, als in meinem Zimmer ein lauter Wecker anfängt in sehr schrillen Tönen zu klingelt. Ich mache genau in dem Moment die Tür auf, als Lola ein Kissen nach dem Wecker wirft und dabei einen Abflug vom Bett macht.

An diesem Morgen bin also ich diejenige, die vor Lachen nach Luft schnappen muss, während sich Lola verärgert aufrafft. Eine Sekunde schaut sie verwirrt auf die Kleider und dann macht es Klick bei ihr. "AAAAAhhhh Happy Birthday!" Schreit sie und kommt auf mich zu gerannt "Alles gute meine Süße!" Quietscht sie, während sie mir um den Hals fällt. Lachend erwidere ich ihre Umarmung. "Danke!" Bringe ich lachend hervor und mit einem Mal werden ihre Augen ganz groß. "Wir müssen uns beeilen! Okay also ich gehe schnell Duschen und du-" Sie schaut an mi runter. "Perfekt du warst schon Duschen also dann ziehst du schon mal dein Kleid an!" und Zack weg ist sie

"Deins ist das mit den Schmetterlingen nur falls du es dir nicht Denken konntest!" Schreit sie noch durch den Flur und ich schüttle lachend meinen Kopf. Das war Typisch Lola sie ist einfach so gut wie immer überdreht.

Knapp zehn Minuten später steht Lola mit nassen Haaren in meinem Zimmer und macht mir den Reisverschluss des Kleides zu. "Okay dann kannst du dich schon mal schminken und ich mache dir dann gleich die Haare!" Bestimmt sie und fängt Augenblicklich an ihre zu Föhnen.

Als wir beide Fertig sind betrachten wir uns zufrieden im Spiegel. Ich habe mir einen hell blauen Liedschatten aufgetragen, welcher perfekt zu den Schmetterlingen an meinem Kleid passt. Lola hat meine Haare zu einem Dutt hochgesteckt und ein paar meiner helleren Locken rausgezogen, so dass sie jetzt perfekt mein Gesicht umrahmten.

Lola ist schlicht in den Farben Ihres Kleides Geschminkt und hat ihre blonden Haare locker über ihren Schultern hängen. mit ein paar von ihnen hat sie sich einen ganz kleinen Dutt gemacht, sodass man ihre Ohrstecker sehen kann.

Wir stehlen und noch einmal zufrieden an und prüfen, ob man auch ja das Tattoo des inneren Kreises sehen kann und gehen entschlossen runter.

"Happy Birthday!" Rufen alle, die in unserer Empfangshalle stehen. Über einem riesen Tisch mit sehr vielen Geschenken ist steht mit Luftballons Happy Birthday mit einer Fetten 20 darunter.

Ich bin total überwältigt und werde in ein Gespräch nach dem anderen verwickelt, als jemand an meinem Kleid zupft. sofort hocke ich mich zu der kleinen Arielle runter. "Hallo Arielle, wie schön, dass du auch hier bist." lächle ich ihr entgegen. "Herzlich Glückwunsch!" Sagt sie und hält mir eine kleine Schachtel entgegen. "Das ist von Oma, Mama, Papa und mir!" Sagt sie stolz und zeigt auf ihre Familie, welche in der Tür zum hinteren Teil des Hauses stehen.

Und als ich zu der Kleinen Familie schaue fällt es mir wieder ein. Mrs. C sie hatte mir als ich klein war immer vorgelesen und war immer um uns Kinder bemüht. Sofort nehme ich die Hand der kleinen Arielle und gehe mit ihr zu Ihrer Familie.

"Hallo Mrs. C!" Sage ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Wie geht es Ihnen?" frage ich sie ehrlich interessiert. "Mir geht es sehr gut. Seitdem meine Tochter und ihr man hier alles in Schuss halten aber ich wieder mehr Zeit für mich." erzählt sie offen.

Wieder zupft jemand an meinem Kleid und ich gucke zu Arielle runter. Mit einem Winken ihrer Hand deutet sie mir an, dass ich runterkommen soll, was ich auch sofort tue Augenblicklich legt die sie ihre kleinen Arme um meinen Hals. "Machst du jetzt das Geschenk auf?" Flüstert sie in mein Ohr und ich muss lachen. "Okay!"

Extra langsam mache ich erst die kleine Schleife auf, mir der die Schachtel zugebunden ist. Dann klappe ich sie langsam auf und mir bleibt der Atem weg.

In der Schachtel liegt auf einem kleinen rosa Kissen ein Schlichtes Silbernes Armand mit meinen und Leo's Initialen eingraviert. Darüber unser Geburtsdatum und unter Leo's Namen sein Todestag. Mit Tränen in den Augen schaue ich Mrs. C an und sie lächelt mich traurig an.

"Ihr beide habt es zu eurer Geburt bekommen. Als du ungefähr vier warst hast du deins verloren und Leonard hat dir damals seins gegeben. Als es dann in einem Streit mit Tyler durchriss warst du am Boden zerstört." erzählte Mrs. C und ich erinnerte mich an den Tag, als Leo mir seins gab als wäre es gestern gewesen. Ebenso wie an den Tag, als Ty es kaputt machte und in den Pool schmiss. Ich habe es nie wiedergesehen.

"Vor ein paar Wochen habe ich es beim Saubermachen gefunden." Erklärte jetzt Mrs. C's Tochter. "Und als ich es meiner Mutter gezeigt habe ist sie damit sofort zum Goldschmied gefahren." Sie lächelt ihre Mutter an.

"Ich habe es ändern lassen. Es ist stabiler und etwas größer, damit es dir auch jetzt noch passt. Und ich habe Leonards Todestag einfügen lassen. Ich hoffe, dass das in Ordnung ist." Erklärt mir Mrs. C. Ein breites Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus und ich nehme sie in den Arm. "Danke!" bringe ich zwischen ein paar Schluchzern hervor.

Nachdem ich Mrs. C geben habe mir das Armband zu, zu machen Knie ich mich zu Arielle runter. "Dankeschön!" Sage ich immer noch etwas unter Tränen. "Bitteschön! Aber warum weinst du denn? gefällt es dir nicht?" fragt sie und guck mich mit großen Augen an.

"Doch es gefällt mir sogar sehr! Es ist nur so. Früher habe ich diesen Tag mit einem ganz wichtigen Menschen zusammen gefeiert. Und dieser Mensch kann leider nicht hier sein. Euer Geschenk erinnert mich an ihn." Erkläre ich ihr und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

"Aber deswegen musst du doch nicht weinen! Dann kommt er dich halt morgen besuchen!" Sagt sie und schenkt mir ein zuckersüßes Lächeln. "Das geht leider nicht!" Sage ich und muss kurz lachen. "Leider werde ich ihn nie wiedersehen. Er ist an einem Ort, der sich Himmel nennt. Und da kommt man leider nicht weg. Für ihn ist das überhaupt nicht schlimm weißt du er ist dort mit seiner Freundin und will auch gar nicht da weg. Da wo er ist, da ist es Wunderschön und er ist dort sehr Glücklich. Nur manchmal da vermisse ich ihn und ich muss daran denken, wie schön es war, als er noch hier bei uns war." Erkläre ich ihr und ihre großen Augen werden ein bisschen Traurig "Da ist Opa auch!" Sagt sie niedergeschlagen und ich schaue hoch zu Mrs. C, welche nickt.

"Aber deinem Opa geht es da sehr gut. Er ist da mit meinem Bruder und meiner besten Freundin. und da dürfen sie so viele Süßigkeiten Essen wie sie wollen. Ohne, dass sie Bauchschmerzen bekommen und alles, was sie sich Wünschen passiert auch." Erzähle ich ihr und sie nickt zufrieden.

*

Als es dunkel wird neigt sich auch die Party dem Ende zu.

Um 23 Uhr sin nur noch meine Geschwister, meine Eltern und ich in der Eingangshalle. "Also Prinzessin. Es wird Zeit!" Vorsichtig legt mein Vater eine Hand auf meine Schulter und ich muss schwer schlucken.

Wir stellen uns alle in einen Halbkreis und Singen Happy Birthday für Leo. Das ist zwar nicht viel aber nachdem er Gestorben ist haben wir damit angefangen.