Alltag (Teil 2)

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Als es plötzlich an meine Zimmertür klopfte fuhr ich erschrocken zusammen. "Was denn", fragte ich erschrocken aber mit einem wütenden Unterton. Ich drehte mich um und Alice kam rein. Sie kicherte. "Reg dich ab, Renesmee." Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn's so leicht wäre.. Ich mache gerade meine Hausaufgaben, also was gibt's?" Sie lächelte ihr Alice-Lächeln was mich etwas skeptisch machte. "Es ist 15 Uhr. Und wenn du schon einen neuen Freund hast, brauchst du auch neue Klamotten!" Ich verdrehte die Augen. "Erstens, ist er nur ein Kumpel und zweitens ist mein Kleiderschrank so gut wie voll." Statt mir zu antworten ging sie zu minem Kleiderschrank und legte meine T-Shirts fein säuberlich aufeinander, jeweils zwei Hosen hängte sie auf einen Kleiderbügel. Jetzt war wieder mehr Platz in meinem Kleiderschrank und kam ums Shoppen wohl kaum rum. "Alice, das ist ja echt nett aber ich muss Hausauf...-" Sie unterbrach mich. "Paperlerpapp! Heute Abend ist auch noch Zeit. Also komm." Sie nahm mir den Stift weg und ich seufzte nur. Sie kannte ja kein ''aber´´... Ich zog mir meine schwarze Lederjacke und meine graue Sneakers an. Vom Zimmer meiner Eltern, welches im 1. Stock war hörte ich wie sich mein Vater mit Jacob stritt. "Warte Alice, ich hab.... oben was vergessen." Meine Neugier war stärker und so ging ich schnell hoch um zu lauschen. "Sie sollte normal aufwachsen, Jacob." Sie? Es ging wohl um mich... "Ich weiß ja! Aber es wird immer schlimmer", schrie Jake fast. Was wurde immer schlimmer? "Jacob, bitte. Sie soll ein normales Leben führen." Er schnaubte. "Das kann sie auch mit mir", brüllte Jake und jetzt verstand ich nichts mehr...Er war in mich verliebt? "Jacob, warte noch eine Weile", mein Vater versuchte ihn zu beschwichtigen. "Renesmee!" Alice rief mich von unten. Ich setzte mich langsam in Bewegung als die Türe vom Zimmer aufging und Edwrd rauskam. "Renesmee? Suchst du was", fragte er mich. "Ich...äh..." Oh Mist! "Ich muss zu Alice!" Ich gab ihm ein Küsschen auf die Wange, rannte runter an Alice vorbei in ihren gelben Porsche. Alice kam mir hinterher und stieg auch ein. "Was war...-" "Frag nicht", unterbrach ich sie. Sie schüttelte den Kopf und fuhr los. Während der Fahrt dachte ich dieganze Zeit über den Streit von meinem Vater und Jake nach. Zum Glück konnte Alice keine Gedanken lesen. Aber auch so merkte sie das etwas nicht stimmt, hielt aber klugerweise ihren Mund.

Beim Shoppen vergaß ich das Gespräch dann und Alice fand sogar ein paar Kleidungsstücke die auch mir gefielen. Am Schluss hatte ich ein dunkelblaues enges T-Shirt, einen hellgrünen Pullover, eine weiße Weste, eine graue Hose und einen hellblauen BH mit türkisen Karos. Als ich am Schluss auf den Kassenzettel sah hielt ich den Atem an. 657$! Alice nahm mir den Zettel weg. "Der Preis ist egal, Kleine. Das musst du noch lernen." Sie sah sehr zufrieden aus und während der ganzen Heimfahrt strahlte sie. Ich freute mich auch, klar, aber ich wollte nicht als verwöhntes Einzelkind bezeichnet werden. Alice bestand aber darauf dass ich nur besonders teure Markenklamotten bekm, um nicht wie ein herrenloses Straßenkind rumzulaufen. Das war aber nur Alices Sicht. Ich hatte in meinem Kleiderschrank auch ''normale´´ Klamotten gebunkert. Das wussten aber nur meine Eltern, und die hatten auch nichts dagegen. Zu Hause angekommen brachte ich die Sachen in den Waschkorb damit Esme sie waschen konnte. Inzwischen war es erst 17:56 Uhr und ich beschloss Jake aufzusuchen um mit ihm zu jagen und vielleicht um etwas mehr rauszubekommen. Ich suchte ihn erst in seinem Zimmer, dann in der Küche, fand ihn aber nirgendswo. "Weiß jemand wo Jake ist", fragte ich als ich im Wohnzimmer angekommen war. "Er ist wahrscheinlich draußen", antwortete mir Bella. Toll, das bedeutete dass er bestimmt einen Wutanfall hatte. "Okay,... Ich mach dann mal meine Hausaufgaben fertig...", etwas traurig ging ich in mein Zimmer und machte mich daran meine Hausaufgaben zu machen, was aber gar nicht so leicht war wenn man mit den Gedanken wo ganz anders ist. Daher bemerkte ich auch erst nicht das jemand in mein Zimmer kam, erst als mich jemand anstupste erschrak ich fürchterlich. "Oh Jake! Mach das nicht nochmal", sagte ich ihm und erholte mich von dem Schrecken. "Ich hab geklopft, aber du hast nichts gesagt, da dachte ich, ich komm einfach rein", antwortete er ruhig. Ich nickte. "Bella hat gesagt, du hast mich gesucht." Ich nickte. "Ja, wo warst du?" "Nur draußen", sagte er schnell. Meine Chance mehr rauszufinden. "Ah und warum?" Er schien sich eine Lüge auszudenken, denn er brauchte ziemlich lange bis er was sagte. "Ich hab mich mit deinem Vater gestritten", antwortete er dann nach einer gefühlten halben Ewigkeit. "Oh und worüber wenn ich wissen darf", fragte ich mit einem Engelslächeln auf den Lippen. Wieder musste er überlegen. "Als hättest du das nicht mitbekommen als du vor der Tür standest", meinte er mit einem Grinsen. Mist, ertappt. "Ich...wollte ähm...nur...etwas...äh holen", rechtfertigte ich mich. Er lächelte und seine weißen Zähne gaben zu seiner dunklen Haut einen unglaublichen Kontrast. "Ist ja auch egal. Warum hast du mich gesucht?" Jetzt hatte ich die Chance verpasst noch mehr rauszufinden. Oder... "Warum bist du mit umgezogen?" Die Frage kam wohl etwas plötzlich. "...Was?" "Du hast mich schon verstanden, Jacob. Ich will wissen warum du mit umgezogen bist, und komm mir jetzt nicht mit, aus einer Laune raus oder weil du meine Mutter noch magst. Ich will die Wahrheit!" Er schreckte zurück und ich wusste auch nicht warum ich wütend wurde. Vielleicht weil ich endlich eine klare und wahre Antwort hören wollte. "Das ist kompliziert, Nessie..." "Ist mir egal! Ich will jetzt die Wahrheit! Und zwar sofort!" Ich schrie jetzt richtig. Warum verheimlichten mir alle was?! "Es... Nessie, bitte reg dich ab", flehte er. "Nein!" Meine Wut wurde langsam zu Trauer und mir stiegen die Tränen hoch. "Sch, Nessie, es ist alles gut..." Er nahm mich in den Arm und jetzt brachen alle Dämme. Ich heulte hemmungslos darauf los. Ich hörte noch wie die Türe aufging und meine Mutter rein kam. "Was ist denn hier los", fragte sie als sie mich weinen sah. "Sie sucht Antworten...", antwortete Jake meiner Mutter. Sie nickte und Jake übergab mich Bella wo ich weiter weinte. "Scht... Scht... Beruhig dich, Kleine... Jake, lass uns bitte alleine." Ich sah ihn nicht, aber ich hörte wie die Türe sich öffnete und wieder zu ging. Meine Mutter holte ein Taschentuch und gab es mir. Ich schniefte. "Danke Mommy...", sagte ich  und da heulte ich wieder los.

Wir standen so noch eine Weile da. Ohne was zu sagen, bis sie mich auf's Bett legte. "Versuch zu schlafen." Ich nickte zog mich aus dass ich nur Unterwäsche anhatte und zog mir die Decke über den Kopf um weiter zu weinen. Bella legte mir noch eine Packung Taschentücher auf das Kopfkissen, machte das Licht aus und ging raus. Langsam glitt ich in einen traumlosen, unruhigen Schlaf

Jacob

Bella kam aus Renesmees Zimmer und schloss vorsichtig die Türe. "Sie schläft jetzt", sagte sie als sie ins Wohnzimmer kam. Ich war auch müde, wollte das aber jetzt klären. "Sie hat nach antworten gesucht", redete ich einfach darauf los. "Sie hat mich gefragt warum ich mit umgezogen bin und wllte die Wahreit wisen." Alle sahen mich an. "Ich hab gesagt dass es kompliziert ist, daraufhin ist sie ausgerastet." Ich sah wie Carlisle nickte. "Da ist eine ganz normale Reaktion. Aber wir wollten dass sie ein normales Leben hat", sagte er ruhig wie immer. Jetzt meldete sich Edward zu Wort. "Ohne eine Prägung. Das hast du auch so gewollt, Jacob." Ich nickte aber antwortete ihm nicht. "Wir sollten abwarten wie sie sich weiter entwickelt. Und Jacob..." Carlisle wand sich zu mir. "...Du solltest ihr etwas aus dem Weg gehen." Ich sollte was?! Der Schmerz, den ich immer fühlte, war jetzt schon schlimm! Jetzt sollte ich ihr auch noch aus dem Weg gehen? Das konnten sie nicht verlangen! "Jacob", sagte Edward zu mir. "wir wissen, dass es für dich nicht leicht sein wird, aber es ist notwendig. Und du sollst ihr nicht komplett aus dem Weg gehen, nur nicht alleine mit ihr sein, damit sie dich ausfragen kann. Damit tust du ihr nur mehr weh." Ich wusste ja dass er Recht hatte, aber trotzdem war es unendlich schwer für einen geprägten Wolf sein Mädchen alleine zu lassen. Ich seufzte und gab mich geschlagen. Für die nächsten Tage oder Wochen standen dann wohl Schmerzen auf dem Plan...

Sunset - Biss zum SonnenuntergangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt