Kapitel 2

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Draußen schrie eine Eule, mittlerweile war es bestimmt schon halb zwei. Wie so oft lag ich einfach da, allein mit mir selbst und meinem Selbsthass. Ein kühler Luftzug kam durch das Fenster und ließ mich frösteln. Ob ich das Fenster schließen sollte. Dabei lag ich grad so bequem und wollte mich nicht aus dieser Position bewegen, ich könnte ja doch einschlafen. Also blieb ich liegen. Langsam überkam mich dann doch die Müdigkeit und ließ mich in einen unruhigen Schlaf fallen.

Alles war Dunkel. Plötzlich durchbrachen Scheinwerfer die Dunkelheit und richteten sich auf ein Mädchen, welches regungslos am Boden lag. Dann Musik erst leise, diese wurde zunehmend lauter und dramatisch. Die Gestalt sprang auf und ihr Körper bewegte sich im Rhythmus mit der Musik. Sie erzählte ihre ganz eigene Geschichte. Der Komplette Saal war still. Alle sahen ihr bei ihrem Schauspiel zu. Die beiden Lichtpunkte folgten jeder ihrer Bewegung. Das Mädchen flog elegant über die Bühne, als würden für sie die Gesetze der Schwerkraft nicht gelten. Sie setzte zum Finalen Sprung an und rutschte ab. Wie in Zeitlupe flog sie über das Parkett. Aus dem dunklen konnte man leise schockierte ausrufe hören. Doch bevor der zu erwartende Aufschlag kam verwandelte sie sich in ein helles Licht und füllte den kompletten Raum aus bevor alles verschwand und schwarz wurde.

Bumm. Unsanft wurde ich aus dem Schlaf gerissen. „Autsch" stöhnte ich und rieb mir den Kopf. Was war passiert. Mit der freien Hand tastete ich um mich herum, um meine Umgebung zu erahnen. Das war nicht mein Bett. Meine Hand schlug gegen etwas hartes. War das mein Nachttisch?

Ja war es. Na toll ich war aus dem Bett gefallen, dabei hatte ich doch grad so einen schönen Traum. Glaube ich jedenfalls. Der Fall hatte alles zerrissen. Der Traum war sehr angenehm gewesen. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern. Vage erschien das Mädchen im Kleid in meinem Kopf. Bei genauerem hinsehen traute ich meinen Augen nicht. Das Mädchen, was ich da vor mir sah, war ich.

Still sah ich ihr zu wie sie sich sanft zu der Musik bewegte. Wärme durchflutete meinen Körper angefangen in meinem Bauch breitete sich das warme kribbeln zu meinem Brustkorb und anschließend im Gesamten Körper aus. Tränen überkamen mich. Im ersten Moment wunderte ich mich ich weinte sonst nie und der Gedanke das zu sein, was ich gerade vor mir sah erfüllte mich mit Freude und Trauer zugleich. Ich wusste ich war immer anders als meine Freunde, wollte lieber mit Puppen spielen und nicht in die nächstbeste Pfütze hüpfen, um mich dreckig zu machen. Jetzt hatte ich vielleicht eine Erklärung für das was da in mir drin war. Die Angst, die Unsicherheit, der Hass auf meinen Körper war wie ich fand gerade klarer geworden. Lange zeit dachte ich, ich wäre ein Freak, der heimlich Kleider anzieht. Es könnte aber doch auch sein das ich einfach im falschen Körper bin oder nicht? Das Bild verblasste und ich saß wieder in meinem Zimmer. Zitternd richtete ich mich auf schloss schnell das Fenster und schlüpfte zurück in mein warmes Bett unter die Decke. Mit einem lächeln im Gesicht schlief ich ein.



Ich weiß nicht wie regelmäßig ich hier etwas hochladen werde. Daher entschuldigt wenn irgendwann nix mehr kommt, weil ich nichts mehr hab was schon geschrieben wurde XD
die ersten Kapitel sind schon vor längerer Zeit entstanden und ich bitte um vergebung wenn dort Fehler oder irgendwann wiederholungen etc. auftauchen, weil ich einfach zu faul war nochmal zu drüber zu lesen.
Über Feedback und Anregungen würde ich mich auch freuen viel Spaß beim Lesen. :D

This Body is my CageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt