Kapitel 2

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"Heyy, na!", höre ich Tommi mir zurufen. "Heyy was geht, alles klar alter?", antworte ich während wir uns umarmen. Er hat ein weißes T-Shirt an, dazu eine schwarz-graue Hose und eine Sweatshirt Jacke. In der Hand hält er sein Handy, und ein Schlüsselbund. Während wir uns umarmen rieche ich einen weiblichen Parfüm-Duft. Doch bevor ich mir denken kann woher der wohl kommt, sagt er es eigentlich schon. "Fliegender Wechsel hier mensch. Caro ist grade in den Zug nach Berlin gestiegen, die hat da irgendso ein wichtiges Shooting." "Ah ok, cool.", sage ich, in der Hoffnung man hört mein Desinteresse nicht raus. "Dann lass mal zu dir gehen oder?", schlage ich vor. "Jo."
Bei Tommi angekommen fällt mir sofort auf, wie sich der Einrichtungsstyle verändert hat. Erst vor kurzem ist er mit Caro zusammengezogen, und anscheinend hat sich das sehr auf seine Wohnung ausgeprägt. Überall im Flur stehen nach Farbe geordnet Schuhe, auf den Komoden stehen Kunstblumen und ein großer Spiegel mit Goldramen hängt am Ende des Flurs. Ich lege meine Tasche auf der Couch ab, als ich das Wohnzimmer betrete. "Willst du n Kaffee?", fragt Tommi mich mit seiner charmanten Art. Sofort muss ich lächeln. So wie jedes Mal, wenner diese Seite von sich zeigt. "Ne alles gut.", sage ich, "Ich hab aufm Weg gefühlte 2 Liter Wasser getrunken, ich muss eher mal aufs Klo, hahaha." Ich stehe auf und laufe Richtung Bad. Ein Hauch von Lavendel kommt mir entgegen, sobald ich die Tür aufmache. 'Boah wasn das?', frage ich mich. Die Frage klärt sich schnell, eine Stange Duftstäbchen steht auf dem Fensterbrett.
Als ich zurück komme telefoniert Tommi. Seinen Blicken und Gestiken zu Folge mit Caro. "Ja ok. Dann bis morgen Abend Bärchen." 'Ew', denke ich mir, 'Bärchen, aha." "Ja sorry man, das war Caro, es dauert wohl länger bei ihr, sie kommt erst morgen Abend wieder." 'Geil.', denke ich mir 'Vielleicht kann ich ja dann endlich mal wieder ganz in Ruhe mit ihm abhängen.'
Nach ca. 30 Minuten banalem 'Wie gehts dir so' und 'Wie war die Fahrt' beschließen wir, mit der Aufnahme anzufangen. Schnell kommen wir ins Gespräch. So wie immer eigentlich. Wenn ich mit Tommi rede, dann vergeht die Zeit immer wie im Flug. Irgendwie vergesse ich dann alles andere, alle Termine, allen Stress und sogar meine von Zeit zu Zeit wiederkehrenden Depressions-Phasen.

eine Nacht zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt