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Elliana – irgendwo

Kennst du das Gefühl so fest umschlossen zu werden, dass es sich anfühlt als würdest du keine Luft mehr bekommen? Als würdest du in einer Zwangsjacke feststecken und nicht herauskommen. Wie eine Wahnsinnige.

Sie quetscht dir die Lungen ab und verhindert, dass du auch nur einmal ordentlich einatmen konntest.

Du bekommst Panik, dein Körper fängt an zu zittern und plötzlich stehst du ganz nahe am Rande einer Panikattacke, als würdest du in eine Schlucht hinunterblicken.

Ich begann zu husten.

Etwas lag hier in der Luft. Etwas Ekliges.

Verwirrt blinzelte ich immer und immer wieder, doch meine Sicht wollte sich nicht schärfen. Als würde jemand vergebens Zeit verschwenden seine Brille zu putzen, doch verteilte die Fettflecken nur noch weiter.

Etwas umklammerte mich fest. So verdammt fest, dass es mir wirklich die Luft abschnürte. Es fühlte sich an wie Lianen oder Eisenketten. Etwas das man nicht brechen konnte. Zu fest. Zu verdammt fest.

Wieder hustete ich.

Das waren Hände.

Überall. Sie wanderten.

Meinen gesamten Körper entlang. Hörten nicht auf. Hielten nur noch fester. Besitzergreifender.

Sie stoppten. An meiner Taille.

Ich konnte meine Hände nicht befreien. Ich hatte keine Kraft die Person von mir zu schieben. Es schien mir, als hätte jemand sämtliche Energie aus mir herausgezogen. Als würde ich mich in einer Wabe Honig befinden. Ich konnte mich nicht bewegen.

Meine benebelte Sicht half mir nicht weiter.

Ich sah nur dunkle Umrisse. Silhouetten.

Als würde mich hier wirklich eine klebrige Masse festhalten.

„Keine Sorge, ich bin jetzt da." Nuschelte eine tiefe ältere Stimme neben mir und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Wer war das? Wo war Kyle? Wo war ich?

Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Jemand hielt mich hier gerade fest. Im Arm. Eine männliche Person.

Als würde mein Körper erst jetzt den Ernst der Lage verstehen, ordneten sich meine Synapsen wieder an die richtigen Stellen ein.

Ruckartig schlug ich meine Augen auf. Meine Augen trafen strahlende blaue Saphire.

Das war nicht Kyle. Das waren nicht meine Katzenaugen.

Er war alt. Seine Hände überall auf meinem Körper.

Ich konnte nicht atmen.

Entsetzt schrie ich los. So laut, dass er erschrocken zusammenzuckte und seine Hände kurz von mir abließen. Ich ergriff meine Chance und wälzte mich um.

Mit meinem Hintern voran landete ich auf dem Boden, doch spürte den Schmerz nicht einmal richtig. Ich hatte verdammt nochmal Angst vor dem Mann. Wer war er? Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

In Windeseile rappelte ich mich auf.

Analysierte die Situation.

Ich war gerade aus einem Bett gefallen. Aus einem Bett, welches ich mir mit dem Mann geteilt hatte, der sich nun aufgerichtet hatte, doch immer noch auf dem Bett saß und seine Augen bedrohlich auf mich richtete. Blau traf Blau.

Like the ice around himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt